Sind bestimmte Süchte abhängig vom Geschlecht?

vom 31.03.2018, 14:06 Uhr

Ich habe kürzlich die Aussage gelesen, dass Männer eher zu Alkoholsucht neigen würden. Frauen würden dagegen eher zu Pillen statt zur Flasche greifen. Inwiefern ist die Sucht abhängig vom Geschlecht? Welche Süchte kommen bei einem Männern bzw. Frauen häufiger vor und warum ist das so? Gibt es zufällig Statistiken zu diesem Thema?

Benutzeravatar

» Täubchen » Beiträge: 33305 » Talkpoints: -1,02 » Auszeichnung für 33000 Beiträge



Statistiken darüber habe ich noch nicht gesehen. Aber ich kenne eher Menschen, die schon mal vom Alkohol abhängig waren und da gibt es durchaus auch Frauen. Ich könnte mir vorstellen, dass viele generell eher von Alkohol abhängig werden, weil dieser sicher leichter zu beschaffen ist, als irgendwelche Tabletten.

Ich glaube aber nicht, dass man wirklich sagen kann, dass Frauen eher Tablettenabhängig werden als Männer und Männer dafür eher zum Alkohol greifen. Aber natürlich mag ich mich auch täuschen.

Benutzeravatar

» Nelchen » Beiträge: 32238 » Talkpoints: -0,25 » Auszeichnung für 32000 Beiträge


Es gibt doch immer irgendwelche Statistiken, aber das sagt wenig über den Einzelfall aus. So kenne ich auch Frauen, die gnadenlos alkoholabhängig waren und sind und ebenso Männer, die sich Pillen eingeworfen haben. Mag sein, dass es eine statistische Wahrscheinlichkeit für bestimmte Süchte für bestimmte Geschlechter gibt, aber deswegen kann man ja als Frau nicht nie alkoholabhängig werden. Selber habe ich noch keine Statistik dazu gelesen.

Benutzeravatar

» Ramones » Beiträge: 47746 » Talkpoints: 6,02 » Auszeichnung für 47000 Beiträge



Mit Statistiken kann ich auch nicht dienen, weswegen die Wahrscheinlichkeit hoch ist, dass es sich bei dieser Aussage um gequirlten Blödsinn handelt. Aber dass für die Geschlechter auch in Bezug auf Genussgifte unterschiedliche Regeln gelten, finde ich sonnenklar und absolut nachvollziehbar.

Bei Männern wird Alkoholkonsum nach wie vor als völlig selbstverständlich angesehen, und in vielen Kreisen giltst du als Mann quasi schon als "defekt", wenn du kein Feierabendbierchen mittrinkst. Da ist der Weg in die Alkoholsucht einfacher und kürzer, wie wenn es als "unfeminin" gilt, wenn frau sich auch jenseits des Partyalters noch systematisch jeden Abend die Kante gibt.

Außerdem bekommt man von Tabletten keine "Fahne", und vielleicht handelt es sich auch um einen Nebenaspekt davon, dass Frauen öfter zum Arzt gehen als Männer. Während so mancher Herr seine Probleme versucht mit Alkohol schönzutrinken, geht frau dagegen vielleicht eher zum Doktor und bekommt Tabletten verschrieben, die auf gesellschaftlich anerkanntere Art das Gleiche bewirken. Würde ich zumindest spekulieren.

» Gerbera » Beiträge: 11292 » Talkpoints: 42,29 » Auszeichnung für 11000 Beiträge



Ramones hat geschrieben:Es gibt doch immer irgendwelche Statistiken, aber das sagt wenig über den Einzelfall aus.

Natürlich nicht. Deshalb ist es ja auch eine Statistik und keine Geschichte über irgendeinen Einzelfall. Und nein, dein Einzelfall bedeutet nicht, dass die Statistik falsch ist.

Bei diesen beiden Süchten - Alkohol und Medikamente - kann ich mir tatsächlich sehr gut erklären woher die Unterschiede bei den Geschlechtern kommen. Alkohol ist bei Männern immer noch mehr akzeptiert in der Gesellschaft als bei Frauen und Frauen gehen im Durchschnitt häufiger zum Arzt als Männer. Eine Sucht beginnt ja oft aus dem Alltag heraus und die Grenzen zwischen noch normalem und süchtigem Verhalten sind fließend.

Genauso wird das auch bei anderen Süchten funktionieren. Es gibt wahrscheinlich mehr Frauen als Männer, die "Shopping" als ihr Hobby betrachten, deshalb wird es dann auch mehr Frauen geben, die eine Kaufsucht entwickeln. Andersherum gibt es mehr männliche Gamer, also sehr wahrscheinlich mehr Männer mit Spielsucht.

Benutzeravatar

» Cloudy24 » Beiträge: 27476 » Talkpoints: 0,60 » Auszeichnung für 27000 Beiträge


Tatsächlich habe ich vor kurzem auch eine Statistik gesehen die sich mit dem Thema Suchtverhalten im Bezug auf die Geschlechter auseinander gesetzt hat. Aus dieser Statistik ging nicht nur hervor das Männer eher dem Alkohol zugetan und die Frauen eher den Tabletten zugetan sind. Sondern auch das Männer wohl generell tendenzielle eher süchtig nach etwas werden als Frauen. Warum das so ist weiß ich jedoch nicht weil ich den Artikel nur kurz überflogen habe.

Allerdings kann ich mir vorstellen das der Grund warum Männer eher ein Alkoholproblem bekommen als Frauen der ist dass das Trinken von Alkohol bei Männern eher akzeptiert ist als bei Frauen. Es geht ja schon bei Kleinigkeiten an: Eine Frau die sich im Biergarten einen Krug Bier bestellt wird komisch beäugt während es bei einem Mann ganz „normal“ ist. Auch würden die meisten Leute es ungewöhnlich findet wenn eine Frau alleine an einer Bar etwas trinkt. Das gleiche gilt dafür wenn eine Frau betrunken ist. Bei Männern wird das toleriert, wenn Frauen betrunken sind werden diese dafür teilweise sehr scharf verurteilt.

Also kann ich mir durchaus vorstellen dass das Trinken von Alkohol bei Männern eher toleriert wird und somit auch später als Sucht wahrgenommen wird als bei Männern. Warum aber nun Frauen dann eher zu Pillen greifen weiß ich jedoch nicht.

» Anijenije » Beiträge: 2730 » Talkpoints: 53,02 » Auszeichnung für 2000 Beiträge


Ähnliche Themen

Weitere interessante Themen

^