Sich nach Klausur über gemachten Fehler ärgern

vom 21.11.2014, 23:47 Uhr

Wir haben heute zwei Klausuren geschrieben, wobei eine super lief, bei der anderen habe ich jedoch einen Fehler gemacht, der mir direkt aufgefallen ist, nachdem ich die Klausur abgegeben habe. Da ist es dann leider zu spät gewesen und nun ärgere ich mich darüber, dass ich nicht früher darauf gekommen bin, wie ich die Aufgabe richtig lösen kann. Es wird schon eine Auswirkung auf meine Note haben, auch wenn ich deswegen sicher nicht durchfallen werde.

Ich bekomme so etwas dann aber nicht so leicht aus dem Kopf. Mein Freund sagt dann immer, dass ich doch einfach abwarten soll, weil ich nicht weiß, wie der Dozent es bewerten wird, außerdem bekommen wir die Noten meist erst ein viertel bis halbes Jahr später mitgeteilt und sich nun die ganze Zeit lang zu ärgern, wäre natürlich unnötig. Trotzdem brauche ich jetzt wahrscheinlich ein paar Tage, bis ich das verdaut habe, weil ich in Sachen Klausuren schon sehr perfektionistisch bin und einfach schon seit Jahren durch gute Noten verwöhnt bin und die Klausur für mich dementsprechend schlecht ausfallen wird.

Wie ist das bei euch? Ärgert ihr euch nach einer Klausur auch noch über gemachte Fehler oder seid ihr einfach nur glücklich, wenn die Klausur vorbei ist und macht euch dann keine weiteren Gedanken darüber, bis ihr die Noten mitgeteilt bekommt?

» *sophie » Beiträge: 3506 » Talkpoints: 1,38 » Auszeichnung für 3000 Beiträge



Ich selber bin inzwischen mit meinem Studium fertig, sodass ich getrost von mir behaupten kann, dass ich auch solche Phasen hatte. Am Anfang hatte ich mir noch 2 Semester Schonzeit gegönnt, in denen auch mal was schieflaufen durfte. Aber danach, bis in etwa zum 7. Semester, habe ich mich wirklich wahnsinnig gemacht, wenn ich kurz nach den Klausuren gemerkt habe, dass ich etwas vergessen, vertauscht oder schlichtweg falsch gemacht hatte.

Man hat ja eben doch recht hohe Ansprüche an sich selbst. Und man muss ja doch sagen, dass man sehr schnell wegen kleiner dummer Fehler plötzlich mal um einige Prozentpunkte fallen konnte. Sind mir dann im Nachhinein Fehler aufgefallen, begann ich natürlich wie wild zu rechnen, was mich wohl wie viele Punkte gekostet hat. Später habe ich dann gelernt, dass es sich absolut nicht lohnt, sich so verrückt zu machen. Denn wenn etwas tatsächlich total schief gelaufen war, dann konnte man so oder so nichts mehr dran ändern. Höchstens vielleicht bei der Klausureinsicht.

Mein Freund ist da auch sehr sensibel für. Er hat halt einen bestimmten Schnitt vor Augen und leidet jedes Mal, wenn seine Klausurnote auch nur eventuell von seinen Vorstellungen abweichen könnte. Ich versuche schon, ihm meine Erfahrungen zu vermitteln, damit er da auch etwas loslassen kann. Doch ich denke, dass er den gleichen Weg gehen muss wie ich auch, um später selber herauszufinden, dass sich der ganze Stress nach der Klausur bis zur Notenbekanntgabe nicht lohnt.

» Suzuki1990 » Beiträge: 150 » Talkpoints: 10,02 » Auszeichnung für 100 Beiträge


Ich kenne das auch nur zu gut. Mir ist es auch schon ab und zu passiert, dass ich direkt nach dem Abgeben einen Fehler bemerkt habe. Da war es dann natürlich aber schon zu spät, den Fehler zu korrigieren. Manchmal ist es mir aber auch passiert, dass mir erst ein oder zwei Tage später aufgefallen ist, dass ich einen Fehler in der Klausur gemacht habe. Wenn ich mich noch nach der Abgabe gedanklich damit befasst habe, dann ist das schon vorgekommen.

Ich habe mich dann natürlich auch darüber geärgert. Ich denke, dass es keinen kalt lassen wird, wenn einem ein blöder Fehler auffällt, den man eigentlich hätte vermeiden können. Immerhin ist man sich ja selbst bewusst, dass man den Fehler gemacht hat, so dass man ihn eigentlich nicht hätte machen müssen. Ich habe dabei auch durchaus einige Tage gebraucht, um das quasi zu verdauen und mich nicht mehr zu ärgern. Teilweise war ich in dieser Zeit richtig deprimiert oder auch schlecht gelaunt.

Im Endeffekt bringt es aber nichts, sich da so viele Gedanken darüber zu machen oder sich sogar zu ärgern. Wenn die Klausur geschrieben ist, dann kann man einfach nichts mehr daran ändern. Die Klausur wird gleich bewertet, egal ob man gute oder schlechte Laune hat, so dass es eben nichts bringt, sich deshalb fertig zu machen. Fehler sind ja auch menschlich und so etwas passiert. Niemand ist perfekt. Und ein Fehler wird ja auch nicht dazu führen, dass man deshalb direkt durchfällt. Man weiß ja auch nicht, wie das überhaupt bewertet wird und von daher sollte man wirklich einfach abwarten und sich nicht mehr so viele Gedanken darüber machen.

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» Prinzessin_90 » Beiträge: 35273 » Talkpoints: -0,01 » Auszeichnung für 35000 Beiträge



Ich kann das total verstehen und finde mich in deinen Aussagen auch selbst wieder. Ich glaube, dass ich da gegenüber anderen auch ziemlich extrem bin. Einige lachen darüber und bekommen es dann einfach aus dem Kopf aber bei mir ist das absolut nicht der Fall. Meistens geistern mir die Fehler, auch wenn es kleine waren, wo ich weiß, dass es höchsten 3 Punkte weniger sind, sogar noch nachts im Kopf herum. Ich denke mir dann einfach, dass es so unnötig war, weil ich es ja mal blöd gesagt "besser wusste" vor der Klausur.

Bei mir ist es durch die Nervosität und den ganzen Druck einfach sehr oft so, dass ich Schusselfehler mache, bei welchen ich mich ganz besonders ärgere. Ich bin schon seit meiner Abiturzeit einfach extrem ehrgeizig und tue auch sehr viel dafür, ich glaube das ist der Grund, dass ich mich über solche Dinge sehr ärgere. Jungs können damit meistens besser umgehen, habe ich jedenfalls so das Gefühl.

Meistens vergehen diese Gedanken bei mir übrigens nach ein paar Wochen, einfach weil ich es verdränge. Allerdings ist es in dem Moment wo ich erfahre, dass die Prüfungsergebnisse da sind, so dass alles wieder hochkommt und ich mich dann häufig wenn das Ergebnis anders ausfällt als ich es mir vorgestellt habe auch wieder erneut darüber ärgere. Das positive an der ganzen Sache ist, dass ich das Gefühl habe, dass das von Semester zu Semester wenigstens ein bisschen besser wird.

» bambi7 » Beiträge: 1248 » Talkpoints: 16,84 » Auszeichnung für 1000 Beiträge



Ich habe durchaus schon Fehler in Klausuren gemacht über die ich mich dann extrem geärgert habe. Ich meine, wenn es einem dann bewusst wird nach der Klausur weiß man ja auch, dass man das sonst gewusst hätte und einem die Punkte zu einer anderen Note fehlen und das ärgerte mich dann immer und es dauerte auch ein bisschen bis ich das dann wieder verdrängt hatte.

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» Ramones » Beiträge: 47746 » Talkpoints: 6,02 » Auszeichnung für 47000 Beiträge


Das kann ich nur bedingt nachvollziehen. Mir ging es ganz früher auch mal so, dass ich mich über gemachte Fehler geärgert habe. Diese Einstellung habe ich aber im Studium abgelegt. Ich finde, dass es im Endeffekt nur noch zählt, dass die Klausur bestanden worden ist, wie viele Flüchtigkeitsfehler man dabei gemacht hat, spielt im Endeffekt doch gar keine Rolle mehr und hinterher interessiert sich keine Sau dafür. Da zählt nur noch, dass man den Abschluss hat und der Rest ist irrelevant.

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» Täubchen » Beiträge: 33305 » Talkpoints: -1,02 » Auszeichnung für 33000 Beiträge


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