Sich als werdender Vater gebraucht fühlen wollen?

Ich war vor kurzem bei meiner Freundin zu Besuch, die zwei kleine Kinder zu Hause hat. Sie erzählte bei diesem Besuch auch von ihrer Schwangerschaft und meinte dann, dass ihr Mann sich während ihrer ersten Schwangerschaft sehr gebraucht fühlen wollte.

Er war wohl sehr aufmerksam und liebevoll, er rief sie gerne kurz vor Feierabend an und wollte eben wissen, ob sie irgendetwas brauchen würde, das würde er ihr dann mitbringen und unterwegs einkaufen, damit es ihr gut geht. Leider fehlte ihr nie etwas, sodass er laut ihrer Schilderung wohl schon ziemlich enttäuscht war, dass er nicht gebraucht wurde.

Wie ist das bei euch? Müssen werdende Väter das Gefühl haben, dass sie gebraucht werden und ihre Partnerin in der Schwangerschaft unterstützen können oder ist das eher ein Ausnahmefall? Wie haben sich eure Partner da verhalten?

Mein Mann hat mich auch sehr liebevoll unterstützt als ich schwanger war. Wobei er das auch gerne einfach so mal macht. Er hat dann beispielsweise auch bestimmte Dinge im Haushalt mehr gemacht, wobei ich das hätte machen können, aber er wollte mir das eben abnehmen. Ich denke, dass man als Mann einfach nur sieht, dass die Frau einiges ertragen muss und ihr dann gerne helfen würde, was manche Männer dann eben auch machen. Immerhin ist so ein Bauch auch irgendwann hinderlich bei bestimmten Sachen.

Mein Partner hat sich verhalten wie immer. Er mich alles alleine machen lassen was ich auch vorher schon alleine gemacht habe. Im Gegenteil, wenn ich ihn gebeten habe mit in den Supermarkt zu gehen und die schweren Sachen zu tragen war er meistens genervt das er aufstehen musste, sich anziehen, und mitkommen.

Hingegen fand er es total selbstverständlich das ich ihn morgens wecke, dass er rechtzeitig auf Arbeit kommt und den kompletten Haushalt geschmissen habe. Abends wollte er dann natürlich umsorgt und bekuschelt werden und war direkt gereizt wenn ich darauf keine Lust hatte oder auch keine Zeit dafür hatte, da ich immer noch nicht fertig war mit meinen Dingen die ich zu erledigen hatte. Denn nach seiner Meinung hatte ich ohnehin nichts besseres zu tun, da ich ja im Beschäftigungsverbot vom ersten Tag der Schwangerschaft an war.

Kommt immer auf den Typ Mann an. Mir würde es auf den Keks gehen, wenn ich ständig angerufen worden wäre und gefragt werden würde was ich brauche oder mir eben alles abgenommen werden würde. Eine Schwangerschaft ist keine Krankheit. Und auch der wachsende Bauch ist zwar manchmal ein wenig hinderlich, aber man kann durchaus komplett alleine klar kommen wenn man sich etwas einfallen lässt.

Solche Tätigkeiten nur auf den Mann abzuschieben und den Bauch als Ausrede zu benutzen finde ich ehrlich gesagt vollkommen unpassend. Aber wenn ich meinen Partner bitte mir zu helfen dann erwarte ich eigentlich auch das dieser Bitte nachgekommen wird, und nicht das ich dann noch angemacht werde warum man sich bewegen muss.