Senkrecht beerdigen, um bei Auferstehung erste zu sein?

vom 27.07.2015, 21:00 Uhr

Könnt ihr es nachvollziehen, dass manche Menschen so von ihrer Vorstellungskraft besessen sind, dass sie sich senkrecht beerdigen lassen, mit dem Kopf natürlich nach oben? In Rumänien gibt es die Oltenen. Das sind jene Menschen, die am Rande der Karpaten in dem mittlerweile als Hackerville bekannten Ort Râmnicu Vâlcea wohnen.

So wie sie die ersten bekanntesten Internetbetrüger sind, so wollen sie auch am Tage der Auferstehung von den Toten als erste zum Himmel auffahren und an die Himmelstür anklopfen, damit Petrus sie empfängt. Sie sind überzeugt, dass sie das eher schaffen, wenn sie statt liegend stehend begraben werden. Ist das jetzt Bauernschläue oder tief verwurzelter Glaube?

Ihre Masche auf Erden: Sie bieten Waren an im Internet, stecken das Geld ein und liefern nicht. Sie klonen Kreditkarten und plündern die Konten. Es ist eine Stadt mit vielen reichen Bürgern geworden. Hinter dem Steuer der vielen Nobelkarossen sitzen Betrüger, ehemalige Hacker. In dem sonst so armen Rumänien fällt diese Stadt auf.

» Cid » Beiträge: 20027 » Talkpoints: -1,03 » Auszeichnung für 20000 Beiträge



Sollte es sich um tief verwurzelten Glauben handeln, wundert es mich, dass sie davon ausgehen, trotz ihrer kriminellen Aktivitäten in den Himmel zu können. In den zehn Geboten heißt es doch, man solle nicht stehlen.

Und wenngleich juristisch gesehen ein Betrug kein Diebstahl ist, dürfte Gott diese Unterscheidung nicht weiter interessieren, da es wohl lediglich darum geht, dass man andere ihres Besitzes nicht unberechtigt erleichtern soll.

Mich würde die Ansicht der betroffenen Personen dazu interessieren. Ansonsten scheint es ja nur logisch, dass man durch das Einsparen des Weges vom Liegen in die Aufrechte zuerst "oben ankommt". Dennoch fällt es mir schwer, dies als Glauben wirklich ernstzunehmen.

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» CCB86 » Beiträge: 2025 » Talkpoints: 2,88 » Auszeichnung für 2000 Beiträge


@CCB86, als aufgeklärter Mensch kann man einen solchen Glauben auch nicht ernst nehmen. Aber diesen einfältigen Glauben hatten sie ja schon, bevor sie begannen, andere Menschen zu betrügen und um ihr Geld zu bringen. Möglicherweise haben sie anfangs die Betrügereien begangen, weil sie einfach einen Ausweg aus ihrer Armut gesucht haben.

Dann haben sie gemerkt, dass andere Menschen sich leicht betrügen lassen und das dann zur Perfektion ausgebaut. Wenn sie nun an ihren Glauben erinnert werden oder was immer es sein könnte, denken sie vielleicht, dass ihre Betrügereien nicht so schwer wiegen, weil sie ja sehr arm waren und nach ihrer Ansicht die Menschen betrogen werden wollten. Deshalb hoffen sie, dass Gott ein Auge zudrückt.

» Cid » Beiträge: 20027 » Talkpoints: -1,03 » Auszeichnung für 20000 Beiträge



Besonders religiös bin ich nie gewesen, aber ich verfolge das Prinzip "Ganz oder gar nicht". Ich halte nichts davon, dass man sich eine beliebige Religion aussucht und dort im Prinzip die Rosinen rauspickt und nur das befolgt und glaubt, was einem am besten gefällt und was man nicht so toll findet, das lässt man einfach links liegen wie in diesem Fall die Kriminalität, die ganz offensichtlich gegen die 10 Gebote verstößt. Verständnis habe ich für so etwas überhaupt nicht.

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» Olly173 » Beiträge: 14700 » Talkpoints: -2,56 » Auszeichnung für 14000 Beiträge



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