Seid ihr mit euren Tieren manchmal überfordert?

vom 25.11.2021, 12:57 Uhr

Einige Tierhalter kennen es vielleicht, manchmal weiß man mit seinen kleinen Tieren einfach nicht weiter. Vor allem mit den Hündchen und auch mit den Pferden ging es mir schon öfters so, dass ich einfach mit meinem Latein am Ende war, weil sich Verhaltensweisen manifestiert hatten, die mir nicht gefallen haben und mit denen ich anfangs nicht umzugehen wusste. Nach und nach bin ich dann immer wieder einen Schritt zurückgegangen und habe das Verhalten noch einmal neu aufgebaut, sodass ich es nach und nach in den Griff bekommen habe, allerdings war ich anfangs immer schon ziemlich überfordert und bin es auch heute noch an schlechten Tagen.

Habt ihr das auch schon einmal überlebt, dass ihr mit euren Tieren überfordert wart? Wie seid ihr dann damit umgegangen?

» Wunschkonzert » Beiträge: 7184 » Talkpoints: 42,56 » Auszeichnung für 7000 Beiträge



Ich glaube, dass dieses Gefühl fast jeder Tierhalter schon mal hatte, vor allem dann, wenn es das erste Tier ist. Vor allem mit meinem Hund habe ich mich am Anfang manchmal sehr überfordert gefühlt. Ich hatte zwar schon ein wenig Erfahrung im Umgang mit Hunden, weil viele Freunde und Bekannte damals Hunde hatten und es auch im Familienkreis mehrere gab. Aber mein Einfluss auf diese Hund bestand im Wesentlichen daraus, dass ich den Hunden Snacks gegeben habe und sie gestreichelt habe. Manchmal bin ich mit ihnen auch Gassi gegangen.

Bei meinem eigenen Hund war es dann aber etwas komplett Anderes, vor allem, weil er auch noch ein Welpe war und alles lernen musste. Durch Corona hatte leider keine Hundeschule auf und wir haben uns mit vielen Tipps aus dem Internet und Hilfe von Bekannten mehr oder weniger “durchgeschlagen”. Grade das Thema der Stubenreinheit war lange ein Problem und es hat eine Weile gedauert, bis wir es im Griff hatten. Er meldet sich bis heute nicht und hat sich damals auch nicht gemeldet und einfach irgendwo hingemacht, wenn er gemusst hat. Auch in sein Körbchen oder Bettchen hat er gepulltert, wenn er musste. Mit circa 7 Monaten hatten wir das “Problem” dann komplett im Griff.

Aber auch mein erstes Pferd hat mich manchmal zur Verzweiflung getrieben. Da muss ich aber zugeben, dass ich mich mit ihm maßlos übernommen habe. Ich war 17 Jahre alt und hatte vorher schon einige Reitbeteiligungen und habe mir eingebildet, dass ich einem so anspruchsvollen Pferd gewachsen wäre. Im Laufe der Jahres musste ich mehrere Stürze und Tritte einstecken, er hat öfter gebissen oder ist einfach abgehauen oder durchgegangen beim Reiten und hat mich auch öfter bewusst abgeworfen. Aber das haben wir mit der Zeit ganz gut in den Griff bekommen und ich habe durch ihn einiges gelernt, vor allem, was das Durchsetzungsvermögen und Geduld angeht.

» Hufeisen » Beiträge: 6056 » Talkpoints: 0,00 » Auszeichnung für 6000 Beiträge


Mittlerweile habe ich leider nur noch Pferde. Mit den Pferden habe ich mich bislang noch nicht überfordert gefühlt. Allerdings bin ich auch in einer Pferdefamilie groß geworden und habe schon mein ganzes Leben lang eigene Pferde und Ponys, von denen ich auch außer eines alle selber ausgebildet habe. Früher mit Hilfe, natürlich.

Wenn ich mal ein Problem hatte, das ich nicht sofort von alleine lösen konnte, konnte ich immer meinen Opa oder früher sogar noch meinen Uropa fragen. Das die beiden nicht weiter wussten, gab es eigentlich nicht. Mein Uropa hat im Krieg Kriegspferde ausgebildet, schussfertigst gemacht, für den Wagen vorbereitet und so weiter. Er musste einige Extremsituationen erleben und die Not machte ihn das eine oder andere Mal erfinderisch.

Tatsächlich hatte ich mit den Kleintieren eher ein Gefühl der Überforderung. Einfach auch, weil die fehlende Erfahrung sich bemerkbar gemacht hat. Wenn sich das Meerschweinchen nicht gerne einfangen ließ, musste ich mich erst erkundigen, wie ich es am besten daran gewöhnen kann. Das war wirklich manchmal schwierig, weil es ja eine ganz andere Art des Umgangs war, als ich ihn mit den Pferden hatte. Trotzdem vermisse ich die kleinen Racker und auch, wenn ich manchmal nicht mehr weiter wusste, war die Zeit mit ihnen schön.

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» olisykes91 » Beiträge: 5367 » Talkpoints: 24,16 » Auszeichnung für 5000 Beiträge



Ich bin manchmal mit meiner jüngsten Katze überfordert, weil sie leider völlig lernresistent und eigensinnig ist.

Sie ist nicht meine erste Katze und Katzen sind ja auch dafür bekannt, in der Regel recht eigensinnig zu sein und nicht so lernwillig bis unterwürfig wie der stereotype Hund. Normalerweise schätze ich diese Eigenarten auch.

Allerdings bin ich bisher mit allen meinen Katzen so überein gekommen, dass sie sich zumindest an gewisse Hausregeln halten, wir uns gegenseitig respektieren und sie ansonsten alle möglichen Freiheiten haben. Nicht so mit meiner jüngsten Katze. An deren Erziehung scheitere ich seit 2 Jahren.

Seit 2 Jahren hat sie kein einziges Mal daraus gelernt, wenn sie auf dem Badewannenrand herumgeturnt und ins Wasser gefallen ist. Seit 2 Jahren akzeptiert sie nicht, dass sie nichts in der Küche verloren hat. Seit 2 Jahren akzeptiert sie in keiner Hinsicht ein "nein" und fängt dann an, mich aus Trotz beißen zu wollen. Seit 2 Jahren hat sie keinen Respekt vor den beiden anderen Katzen, geschweige denn vor mir. Jedes mal, wenn sie für ihr Verhalten Konsequenzen zu spüren bekommt, scheint sie das nach spätestens einer Stunde wieder vergessen zu haben und macht den gleichen Blödsinn erneut.

Das klingt jetzt, als hätte ich hier ein kleines Monster sitzen. Natürlich nicht. Eigentlich ist sie eine wirklich liebe Katze mit ein paar Macken, die mir zwar ab und zu auf die Nerven gehen, mit denen wir im Allgemeinen aber gut leben können und manchmal muss ich auch über ihre Lernresistenz und den Sturkopf lachen.

Aber gerade, wenn ich ohnehin gestresst oder nicht gut drauf bin, belastet mich diese Charakterkatze schon sehr und dann habe ich das Gefühl, völlig überfordert mit ihr zu sein.

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» CCB86 » Beiträge: 2025 » Talkpoints: 2,88 » Auszeichnung für 2000 Beiträge



Ich glaube ab und zu ist das schon normal, gerade wenn man noch wenig Erfahrung hat. Das ist doch normal und an sich ist Überforderung auch nicht schlimm, wenn daraus keine schlimmen Dinge entstehen. Wenn man sein Tier aus Überforderung heraus quält oder schlägt, dann ist das zu viel, aber mal überfordert zu sein und einfach nicht weiter zu wissen ist normal.

Ich hatte das bei meinem Hund auch. Ich konnte mir gewisse Sachen nicht immer erklären, habe dann sicherlich auch nicht immer richtig gehandelt und musste das Verhalten dann gemeinsam mit ihr wieder gerade biegen, was aber sehr gut geklappt hat.

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» Ramones » Beiträge: 47746 » Talkpoints: 6,02 » Auszeichnung für 47000 Beiträge


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