Rasenmäher-Eltern eine Form von Überbehütung des Kindes?

Ich habe von sogenannten Rasenmäher-Eltern gelesen. Diese sollen quasi jedes Problem, dass sich in den Weg des Kindes stellt, niedermähen. Das Kind wird so behütet und vor gewissen eigenen Erfahrungen geschützt. Das kann soweit gehen, dass die Eltern die Hausaufgaben des Kindes nicht nur betreuen, sondern teils selbst erledigen, um dies eben dem Kind abzunehmen und zu erleichtern. Das dies keine Hilfe für das Kind ist, sollte ja klar sein.

Es ist sicherlich nicht förderlich, wenn ein Kind unter solcher Überbehütung leidet und damit groß wird. Kinder müssen doch auch mit manchen Problemen zurecht kommen und lernen daraus doch.

Kennt ihr Rasenmäher-Eltern? Habt ihr die Begriff schon mal zuvor gehört? Was haltet ihr davon? Hattet ihr vielleicht selbst solche Eltern? Wie hat sich das auf eure Kindheit ausgewirkt? Meint ihr, dass ein Kind mit Rasenmäher-Eltern durchaus Schaden nehmen kann?

Ich kann schon nachvollziehen, dass man eher dazu neigt seinem Kind die Probleme aus dem Weg zu räumen. Immerhin möchte man ja auch nicht, dass sein Kind irgendwelche Probleme hat und vielleicht auch unglücklich ist. Dennoch finde ich auch, dass Kinder gewisse Dinge alleine durchmachen muss. So würde ich beispielsweise schauen, dass meine Kinder Konflikte zunächst alleine lösen und auch die Hausaufgaben später erstmal selber versuchen. Helfen kann man dann immer noch.

Letztendlich verstehe ich solche Eltern auch irgendwie, aber ich finde es als Handlungsweise nicht unbedingt richtig. Wobei das sicherlich auch vom Kind abhängig ist und dessen Charakter. Manche Kinder brauchen dieses Enge auch eher.

Hast du auch eine seriösere Quelle als RTL für derartige Behauptungen? Ich habe nicht mal wissenschaftliche Quellen für die Existenz von "Rasenmäher-Eltern" gefunden. Zu Helikopter-Eltern gibt es jedoch seriöse Quellen. Existieren diese Eltern tatsächlich oder ist das nur eine Behauptung von RTL, um Zuschauer anzulocken?

Den Begriff der Rasenmäher Eltern höre ich gerade zum ersten Mal. Allerdings hat mich die Beschreibung das die Eltern die Probleme ihrer Kinder niedermähen gerade wirklich zum schmunzeln gebracht. Natürlich versucht man als Eltern Probleme von den Kindern fernzuhalten bzw. leidet selber mit den Kindern mit wenn Sie ein Problem haben. Das ist auch völlig normal und es wäre schlimm wenn es nicht so wäre. Schließlich sollte man als Eltern seine Kinder behüten und es ist ein ganz normaler Instinkt das man seine Kinder beschützen will. Nun kommt aber das große Aber: Es muss alles in einem verträglichen Rahmen ablaufen.

Kinder brauchen unbedingt die Gelegenheit Erfahrungen selber machen zu dürfen und dazu gehört eben auch das scheitern. Nur wenn Kinder etwas selbst ausprobieren dürfen lernen Sie auch wie etwas funktioniert. Und nur wenn man den Kindern die Gelegenheit gibt Probleme selbst zu meistern können Sie lernen wie das geht. Wenn ich den Kindern alles abnehme nehme ich den Kindern die Fähigkeit sich Weiterzuentwickeln und neues zu lernen. Man sollte selbst Babys schon die Freiheit geben selbst etwas zu lernen. Beispielsweise sollte man die Babys nicht in den Stand ziehen um ein paar Schritte mit Ihnen zu gehen. Sie lernen dadurch auch nicht schneller das Laufen denn das Baby muss erst mal selbst lernen wie es in den Stand kommt. Bevor es das nicht (selber) gelernt hat wird es auch nicht laufen.

Und auch im Schulalter sollte man sich möglichst zurück halten. Das Lernen will nämlich auch erst einmal gelernt werden. Kinder sollten die Möglichkeit bekommen sich selbst Strategien zurecht zu legen und Konflikte selbst zu lösen, was natürlich nicht heißen soll das man als Eltern nicht helfen darf. Ein Problem selbst zu lösen stärkt übrigens das Selbstbewusstsein ungemein.

Ich habe den Begriff zwar noch nie gehört, aber es scheint eine Steigerung der Helikoptereltern zu sein. Ich kenne eine solche Mutter und konnte die Entwicklung des Kindes bis zu seinen heutigen sechzehn Jahren verfolgen. Die Mutter hat die normalen Hausaufgabe zwar nicht selber gemacht, aber die ganze Zeit daneben gesessen und jeden Fehler korrigiert. Ich habe der Tochter Nachhilfe gegeben und versucht, auf die Mutter einzuwirken. Meiner Meinung nach brauchte die Tochter keine Nachhilfe und ich habe dann trotz Protests der Mutter damit aufgehört.

Die Mutter hat sämtliche Referate geschrieben und sogar Spickzettel für die Schulaufgaben kreiert. Heute begehrt die Tochter gegen diese Einmischung auch im privaten Bereich, wenn sie etwa mit den Freundinnen abends ausgehen möchte, was die Mutter für zu gefährlich hält, massivst auf. Die beiden haben riesige Probleme miteinander und die Tochter möchte sogar freiwillig in eine betreute Wohngemeinschaft ziehen.