Rätselhaftes Fieber beim Pferd

vom 18.12.2021, 22:53 Uhr

Eine Bekannte von mir hat einen Friesenhengst, der vor einigen Tagen plötzlich und ohne vorherige Anzeichen einen heftigen Fieberschub bekam. Das Pferd hat keine Vorerkrankungen und ist noch nicht allzu alt, erst vierzehn.

Natürlich wurde sofort eine Tierärztin hinzugezogen, die unter anderem auch ein Blutbild gemacht hat. Dieses war jedoch bis auf einen erhöhten Leberwert unauffällig. Zur Bekämpfung der Symptome wurden Fiebersenker verabreicht.

Trotz der Fiebersenker verschlechterte sich der Allgemeinzustand des Tieres. Die Tierärztin wurde zu weiteren Untersuchungen gerufen, doch auch diese blieben ohne Befund. Ein Klinikaufenthalts wurde verworfen. Auch eine andere Tierärztin, die als zweite Meinung hinzugezogen wurde, sah keinen Sinn darin, das Pferd von seiner Herde zu trennen und in die Klinik zu bringen. Jedoch fand auch sie keine Ursache für das plötzliche Fieber.

Beim Absetzen der Fiebermedikamente kam das Fieber direkt wieder zurück. Ohne genaue Diagnose wurde eine Antibiose begonnen, welche erfolglos blieb. Ein weiterer Tierarzt aus einer Tierklinik wurde hinzugezogen, das gleiche Spiel. Nur dass dieser Tierarzt etwas mehr Einsatz zu zeigen schien und sich sehr für den Fall interessierte. In Absprache mit einem Kollegen hat er die Antibiose umgestellt, jedoch auch nach verschiedenen Untersuchungen keine Diagnose stellen können.

Wenn drei Tierärzte involviert sind kann man sich ja vorstellen, wie lange sich die Erkrankung schon zieht. Mittlerweile hat sich der Allgemeinzustand des Hengstes wieder gebessert und er verhält sich unauffällig, zeigt aber ohne das Fiebermedikament nach wie vor eine erhöhte Temperatur.

Im Bekanntenkreis hat niemand einen ähnliche Situation mit einem Pferd erlebt. Aber vielleicht hat jemand von euch schon einmal von einem solchen Fieberfall gehört? Manchmal hilft es den Tierärzten ja, wenn man einen Verdacht an sie trägt auf den sie untersuchen können. Gerade sehr seltene Erkrankungen haben auch studierte Fachmenschen ja nicht immer auf dem Schirm.

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» olisykes91 » Beiträge: 5367 » Talkpoints: 24,16 » Auszeichnung für 5000 Beiträge



Ich habe das tatsächlich schon einmal erlebt, allerdings kann das natürlich grundsätzlich viele Ursachen haben. Damals war es bei einer Stallkollegin und das Pferd hatte eine ziemliche Entzündung an einem Organ (ich bin mir nicht mehr sicher, welches, da es schon gut 10 Jahre her ist). Es hat aber wirklich lange gedauert, bis das rausgefunden wurde.

» Wunschkonzert » Beiträge: 7184 » Talkpoints: 42,56 » Auszeichnung für 7000 Beiträge


Mittlerweile ist das besagte Pferd leider verstorben. Der Allgemeinzustand verschlechterte sich plötzlich so sehr, dass wir den Hengst in eine weiter entfernte Spezialklinik gefahren haben. Dort hatte eine junge Tierärztin einen Verdacht, der sich auch schnell bestätigte.

Der komplette Bauchraum war mittlerweile vereitert und entzündet. Das Pferd hatte einen Tumor, welcher aber nicht weiter untersucht wurde. Es ist also nicht klar, ob er gutartig oder bösartig war. Schade, dass kein Tierarzt früher diese Diagnose stellen konnte, denn so war es zu spät für jede Hilfe.

Und auch schade, dass keiner der behandelnden Tierärzte die Besitzerin früher an eine Spezialklinik überwiesen hat. Vielleicht kann dieser Erfahrungsbericht ja noch jemanden von euch nützlich sein.

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» olisykes91 » Beiträge: 5367 » Talkpoints: 24,16 » Auszeichnung für 5000 Beiträge



Das tut mir sehr leid und es ist natürlich ein guter Ratschlag, den du da letztendlich noch geben konntest, wenn ich mir auch einen besseren Ausgang für euch gewünscht hätte. Ich glaube aber auch, dass es deutlich schwerer ist bei einem Pferd so etwas mitzubekommen. Man macht sich selber dann ja vielleicht auch Vorwürfe, aber ich glaube man hätte hier außer zum Klinik zu fahren, gar nicht unbedingt etwas machen können.

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» Ramones » Beiträge: 47746 » Talkpoints: 6,02 » Auszeichnung für 47000 Beiträge



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