Patriotismus durch Schulunterricht fördern können?

vom 03.07.2018, 07:18 Uhr

Soweit ich weiß ist es im Ausland teilweise üblich, im Unterricht patriotistische Inhalte zu vermitteln. Wenn ich so an meine Schulzeit zurück denke, hatte ich nicht den Eindruck, dass dieser irgendwie patriotistisch orientiert oder angehaucht wäre. Patriotismus habe ich persönlich überhaupt nicht in der Schule gelernt.

Findet ihr persönlich, dass man im Schulunterricht lernen sollte, was Patriotismus ist und dass dieser durch die Schule gefördert werden sollte? Oder seid ihr komplett anderer Ansicht? Wie war das zu euren Schulzeiten? Würdet ihr rückblickend betrachtet in dieser Hinsicht etwas ändern wollen?

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» Täubchen » Beiträge: 33305 » Talkpoints: -1,02 » Auszeichnung für 33000 Beiträge



Ich halte Patriotismus im Sinne von "Wir sind Gottes auserwähltes Volk und generell überhaupt die Besten und Tollsten, weil wir so schön sind, so reich und vor allem so weiß!" für völlig überholten, ja schädlichen Blödsinn, weil auf diese Art in meinen Augen die völlig falschen Werte vermittelt werden. Was bringt es schon außer Diskriminierung und Rassismus gegenüber den Leuten, die das Pech haben, nicht Bürger oder Angehörige der besten, schönsten, tollsten Edelnation zu sein, die so toll ist, dass sie schon ihren Schulkindern beibringt, was für ein Glück sie haben, ein deutscher Bub oder ein deutsches Mädel zu sein?

Ich habe noch kein Beispiel erlebt, in dem künstlich eingeimpfter Nationalstolz irgend jemandem Vorteile bringt, außer dass man Leute mit völlig verzerrten Wertvorstellungen und einem aufgeblasenen Ego heranzüchtet, welcher auf dem Zufall ihrer Geburt beruht. Ich würde einiges darum geben, wenn die Leute diesem Nonsens endlich entwachsen und einsehen würden, dass wir alle Bürger eines Planeten sind und Nationalstaaten nicht sind, worauf man stolz sein muss.

» Gerbera » Beiträge: 11289 » Talkpoints: 41,52 » Auszeichnung für 11000 Beiträge


Natürlich kommt es bei deiner Frage stark an, was man unter Patriotismus versteht. Das Wort "Patriotismus" bezeichnet ja grundsätzlich die Liebe zu seinem Heimatland, was meiner Ansicht nach grundsätzlich nichts schlechtes ist. Allerdings wird der Begriff, spätestens seit Beginn der steigenden Flüchtlingszahlen in Europa, auch von Menschen gebraucht, die ein "etwas rechteres Gedankengut" besitzen (um das Mal nett zu formulieren).

Ich glaube allerdings auch, dass es schon wichtig ist, der jungen Generation gewisse regional-kulturelle Aspekte, im Sinne von Bräuchen, Traditionen, etc.., mit auf den Weg zu geben.

» jupla » Beiträge: 195 » Talkpoints: 0,45 » Auszeichnung für 100 Beiträge



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