Offiziere in Schulen unterrichten lassen?

vom 12.02.2019, 21:39 Uhr

Als ich noch Schülerin war, kam es auch mal vor, dass die Bundeswehr Soldaten in die Schule geschickt hat, um dort Werbung für sich zu machen. Mehr war aber auch nicht drin. Nun habe ich aber gelesen, dass die Bundeswehr Jugendoffiziere in Schulen sogar Politik unterrichten lässt, was zu meiner Zeit undenkbar gewesen wäre. Ist das inzwischen normal geworden? Was haltet ihr davon, dass Offiziere an Schulen schon unterrichten? Welche Vorteile und Nachteile seht ihr darin? Ist das inzwischen flächendeckend normal oder in manchen Regionen üblicher als in anderen?

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» Täubchen » Beiträge: 33305 » Talkpoints: -1,02 » Auszeichnung für 33000 Beiträge



So was wäre eigentlich auch heute undenkbar. Leider verschweigst du sowohl deine Quelle als auch die Schulform, an welcher "Quereinsteiger" ohne pädagogischen Bezug Unterricht gestalten wollen. Auch offenbar ohne irgendeine Form von Lehrplan - wäre mir jedenfalls neu, dass Soldaten diesen gelehrt bekommen.

Dann die Frage bzgl. der Vorteile. Da kann es ja gar keinen geben, weil eine Richtung ja damit schon vorgegeben wäre. Man stelle sich vor, ein Offizier der Bundeswehr würde im Rahmen des Politikunterrichts davon sprechen, dass die BRD mit dem Angriffskrieg gegen Jugoslawien Völkerrecht gebrochen hat.

Das ist sicher eine Vorstellung, die weit von der Realität steht. Es kann eigentlich nur um Werbung gehen und da sehe ich auch kein Problem darin, wenn Marketingexperten von Oetker oder Mc Donalds Unterricht über Lebensmittel gestalten oder aber Allianzvertreter ein wenig in Sozialkunde über die Rentenversicherung berichten.

» derpunkt » Beiträge: 9898 » Talkpoints: 88,55 » Auszeichnung für 9000 Beiträge


Wir sind damals noch in die Kaserne gefahren, wo ich später meinen Grundwehrdienst abgeleistet habe. Was soll daran so schlimm sein? Ein ehemaliger Offizier hat mich nach dem Abschluss seiner Dienstzeit in Physik unterrichtet. Angesichts des Mangels an Lehrern ist dies doch sicher auch eine Alternative.

» Juri1877 » Beiträge: » Talkpoints: Gesperrt »



@derpunkt dir ist aber schon klar, dass es so etwas wie ein Lehrplan gibt? Man kann nicht einfach von sich aus ins Blaue reden, sondern muss sich da schon daran halten, da es im Laufe des Schuljahres Leistungsnachweise gibt und wenn die Schüler da irgendeinen Mist schreiben, dann wird das auffallen und derjenige wäre da wohl nicht mehr lange.

Ich finde es schon richtig, wenn man auch Menschen mit entsprechender Erfahrung Lehrer werden lässt. Es gibt einfach einen großen Mangel und wenn sich jemand in einem Bereich gut auskennt und entsprechende Schulungen bekommt um dann auch pädagogisch damit umgehen zu können eine Klasse zu unterrichten, dann finde ich es vollkommen in Ordnung, egal aus welchem Bereich der Lehrer kommt.

Offiziere haben doch auch einen eigenen Kopf zum Denken und nur weil man gewisse Sachen mitbekommt oder sieht, muss man diese nicht automatisch immer so weitergeben. Ich kann mir nicht vorstellen, dass man dann gerne permanent über Krieg reden will, sondern vielleicht auch einfach sein Wissen weitergeben will im normalen Bereich.

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» Ramones » Beiträge: 47746 » Talkpoints: 6,02 » Auszeichnung für 47000 Beiträge



Ramones hat geschrieben:@derpunkt dir ist aber schon klar, dass es so etwas wie ein Lehrplan gibt? Man kann nicht einfach von sich aus ins Blaue reden, sondern muss sich da schon daran halten, da es im Laufe des Schuljahres Leistungsnachweise gibt und wenn die Schüler da irgendeinen Mist schreiben, dann wird das auffallen und derjenige wäre da wohl nicht mehr lange.

Wie soll das denn auffallen? Dir ist doch schon bewusst, dass der Lehrer selber die Leistungsnachweise abnimmt, sofern es sich nicht um eine Abschlussprüfung handelt? Du kannst also in extrem theoretisch am Gymnasium von der 5.Klasse aus losbummeln oder irgendeinen Unsinn machen und wenn du die Klasse behältst, fällt das vielleicht erst bei den Abiturprüfungen auf. Es gibt doch in Schulen kaum eine externe Qualitätssicherung.

Aber davon abgesehen würde mich auch erst einmal interessieren, worüber wir hier denn genau reden. Soll es Gegenden in Deutschland geben, wo wirklich pädagogisch nicht vorgebildete Offizieren während ihrer Dienstlaufbahn in eine Schule fahren und dort regulären Unterricht geben? Oder geht es um ehemalige Offiziere, die nach ihrer Laufbahn eine zweite Karriere in Angriff nehmen. Oder doch nur um punktuelle Schulbesuche, wo die Offiziere mehr oder weniger zu Werbezwecke mal ein oder zwei Stunden geben?

Davon dass wirklich dauerhaft regulärer Unterricht von Bundeswehroffizieren an staatlichen Schulen gegeben wird habe ich noch nichts gehört. Wenn dem so wäre, würde mich dazu mal eine Quelle interessieren um das bewerten zu können.

» Klehmchen » Beiträge: 5487 » Talkpoints: 1.012,67 » Auszeichnung für 5000 Beiträge


Wenn man mal googelt, kommt man eigentlich nur auf einen Artikel in der FAZ, laut dem Offiziere lediglich vereinzelt Stunden abhalten oder Exkursionen anbieten. Dass irgendeine Schule einen Offizier als Lehrer einstellt, habe ich jetzt nicht da raus lesen können.

Aber selbst das wäre nicht schlimm je nach Bildungsstand des Offiziers. Es gibt doch mittlerweile einen Haufen Quereinsteiger im Lehrerberuf. Ein Bekannter ist auch eigentlich studierter Physiker und arbeitet ohne Lehramtsstudium am Gymnasium. Da müssen zwar ein paar Fortbildungen gemacht werden, aber beim Lehrermangel in bestimmten Fächern ist das heutzutage möglich.

» Cappuccino » Beiträge: » Talkpoints: Gesperrt »


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