Obstreste in Wald und Natur entsorgen unbedenklich?

vom 30.05.2021, 20:38 Uhr

Bei einer Waldwanderung ist man vielleicht auch mal geneigt, einen Obstrest am Wegesrand oder auch im Baumdickicht zu entsorgen. Man hat dann wohl meistens im Hinterkopf, dass Obst schnell verrottet und deswegen ist das im Wald wohl nicht so schlimm und wenn ich so in mich gehe, dann habe ich auch schon zum Beispiel Apfelreste im Wald hinterlassen. Aber ist das Wegwerfen von Obstreste in Wald oder in freier Natur wirklich so unbedenklich oder würdet ihr das schon fast als Umweltsünde einstufen?

» baerbel » Beiträge: 1517 » Talkpoints: 601,73 » Auszeichnung für 1000 Beiträge



Ehrlich gesagt habe ich die Reste vom Apfel bei einer Wanderungen auch oft einfach so hingeworfen und mir darüber auch keine Gedanken gemacht. Es war ja kein Aufkleber dran und in der Natur würde es ja so auch liegen bleiben, wenn sich keiner darum kümmert. So können sicherlich auch noch ein paar Tiere etwas zum Fressen haben. Wobei es sicherlich auch darauf ankommt, was man da so kauft. Die letzte Chemiekeule sollte sicherlich nicht im Wald landen, aber normales hier vorhandenes Obst kann meiner Meinung nach nicht schaden.

Benutzeravatar

» Ramones » Beiträge: 47746 » Talkpoints: 6,02 » Auszeichnung für 47000 Beiträge


Obstreste in der Natur zu entsorgen scheint unbedenklich zu sein. Dabei werden aber leider einige schädliche Auswirkungen übersehen. Ich werde das im folgendem erläutern.

Obst kann Rückstände von Pestiziden oder Spritzmitteln enthalten, welche für Tiere schädlich sind. Ein unbehandelter Bio-Apfel wäre für Tiere dagegen nicht schädlich.

Tropische Obstsorten verrotten nur sehr langsam. Wie lange die Verrottung dauert ist unter anderem von der Temperatur abhängig. Da es in Europa kühler als in den Tropen ist, dauert die Verrottung bei uns länger. Bei einer Bananenschale kann es zum Beispiel bis zu 5 Jahren dauern, bis diese verrottet ist.

Vor dem Gesetz gilt das Wegwerfen von Obst in der Natur als unerlaubte Abfallentsorgung. Wenn man erwischt wird, kann man mit einem Bußgeld rechnen. Das wissen vermutlich aber sehr viele Menschen nicht.

Obstreste gehören nicht in die Natur und sollten ordnungsgemäß entsorgt werden. Falls kein Mülleimer vorhanden ist, dann kann man die Obstreste zu Hause richtig entsorgen. Am besten hat man unterwegs immer eine kleine, wasserdichte und gut auswaschbare Vorratsdose dabei, dann kann man Obstreste dort zwischenlagern.

» kengi » Beiträge: 886 » Talkpoints: 17,93 » Auszeichnung für 500 Beiträge



Ich denke, dass es auch hier nicht schadet, den gesunden Menschenverstand anzuwerfen. Wenn ich hier in der touristisch unerschlossenen Gegend meinen Apfelbutzen in den Lechauen irgendwo ins Laub befördere, freuen sich die Ameisen, und gut ist. Dass Bananen oder Melonenschalen länger zum Verrotten brauchen und höchstwahrscheinlich auch vorbehandelt sind, gerade damit sie nicht so schnell verrotten, ist ja auch sonnenklar. Deswegen würde ich die auch brav wieder mitnehmen oder vor Ort in den Mülleimer befördern.

Wenn ich jedoch irgendwo im Park unterwegs bin oder in der Hauptsaison in einem Touristengebiet, nehme ich auch besagten Apfelbutzen wieder brav mit. Wenn an einem schönen Wochenende 10 000 Wanderer den gleichen Berg hinaufschnaufen, und jeder wirft einen "Obstrest" weg, haben die Einheimischen hinterher einen Komposthaufen von der Höhe des Maibaums, und das während der Saison quasi täglich. Da kommt auch die sowieso schon vom Massenansturm gebeutelte Natur mit dem Verrotten nicht mehr nach.

» Gerbera » Beiträge: 11292 » Talkpoints: 42,29 » Auszeichnung für 11000 Beiträge



Ich persönlich nehme meinen Müller immer wieder mit nach Hause. Egal ob ich mich auf einer längeren Wanderung befinde oder nur auf einem kurzen Spaziergang im park um die Ecke. Meiner Meinung nach gehört es sich einfach seinen Müll oder eben auch seine Essensreste mitzunehmen. Ich denk nämlich auch das es die Menge macht. Besonders in stark frequentierten Gebieten stapeln sich sonst die Essensreste am Wegesrand und ich bezweifle das so große Mengen dann noch von Mutter Natur beseitigt werden können.

Ich habe zu einem ähnlichen Thema vor kurzem einen Bericht gelesen. Allerdings ging es dabei nicht um Essensreste sondern um Hundekot. Auch da war der allgemeine Kontext das die Menge das Gift macht. Bei einem Hund der in die Wiese macht, ist es kein Problem. Zum Problem wird es erst wenn 100 Hunde auf die gleiche Wiese machen. So sehe ich es auch mit den Essensresten. Ich packe Sie also zurück in meine Brotbox und zu Hause langen die in der Biomülltonne.

» Anijenije » Beiträge: 2730 » Talkpoints: 53,02 » Auszeichnung für 2000 Beiträge


Ähnliche Themen

Weitere interessante Themen

^