Nach Morphium-Einnahme einen Entzug machen müssen?

vom 02.10.2018, 17:19 Uhr

Eine Nachbarn meinte, dass sie Morphium einnehmen müsste, da sie eine Operation am Bein hatte. Sie würde das täglich brauchen, um die Schmerzen irgendwie ertragen zu können. Sie nimmt es nun wohl schon eine ganze Zeit lang. Ich habe selbst keine Erfahrungen mit Morphium und musste das selbst noch nicht nehmen.

Aber soweit ich weiß, macht dies doch durchaus schnell abhängig. Ich frage mich daher, ob es häufig vorkommt, dass jemand nach der Einnahme von Morphium einen Entzug machen muss. Mein Partner meinte schon, dass unsere Nachbarin sicherlich so etwas in der Art wie Morphium bekommen würde. Das ähnlich wirkt, aber eben nicht abhängig macht. Sie selbst hat aber von Morphium gesprochen.

Ist es durchaus so, dass man nach der Einnahme von Morphium einen Entzug machen muss? Wie lange muss man das Medikament dafür eingenommen haben? Oder ist es durchaus eher so, dass ein Morphium-Ersatz gegeben wird, der nicht so schnell abhängig macht?

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» Nelchen » Beiträge: 32238 » Talkpoints: -0,25 » Auszeichnung für 32000 Beiträge



Wo liegt das Problem? Im Rahmen der Schmerztherapie gibt es feste Dosen zu festen Zeiten. Das macht nicht high, sondern einem ist zu Beginn eher übel und man wird müde oder hat auch noch Kopfschmerzen. Bis auf die Schmerzlinderung gibt es keinen Grund, das Zeug unkontrolliert einzuwerfen. Aber man will weder mehr, noch gibt es ein Verlangen nach kürzeren Abständen.

Nimmt man es länger ein, kann man es nicht einfach absetzen. Das gibt dann typische körperliche Entzugserscheinungen mit laufender Nase, Zittern, Erbrechen und Krankheitsgefühl. Aber das ist nur der Körper. Man kann es einfach die Dosis schrittweise reduzieren, bis man nichts mehr nimmt. Das klappt problemlos.

Und das ist doch bei vielen anderen Medikamenten nicht anders. Länger genommenes Kortison muss man ebenfalls ausschleichen lassen. Betablocker darf man nicht einfach absetzen. Protonenpumpenhemmer lassen bei plötzlichem Absetzen die Säure sprudeln. Hormone gegen die Wechseljahre müssen auch langsam abgesetzt werden. Opioide sind in therapeutischer Anwendung nicht schlimmer.

» cooper75 » Beiträge: 13325 » Talkpoints: 497,57 » Auszeichnung für 13000 Beiträge


Meine Schwägerin verabreicht sich schon jahrelang Morphium-Pflaster zur Schmerzlinderung und ob sie jemals davon wegkommt, das ist wohl auch fraglich. Denn der Körper gewöhnt sich natürlich auch schnell daran und man wird wohl in eine Art Abhängigkeit verfallen. Von einem Entzug habe ich aber noch nie etwas gehört, bestimmt auch nicht, wenn man auf Ersatzpräparate oder -medikamente wechselt.

» mika80 » Beiträge: 68 » Talkpoints: 32,47 »



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