Nach Kind in altes Rollenverhalten zurückverfallen?

vom 03.05.2015, 21:39 Uhr

In der letzten Folge von ''Die Anstalt'' ist eine Studie zitiert worden die mich etwas nachdenklich gemacht hat. Es wurde gesagt, dass ein sehr großer Prozentsatz der Paare in das alte klassische Rollenverhalten zurück verfallen würden, sobald sie ein Kind bekommen würden. Das kann also heißen, dass sie früher zusammen Kochen und den Haushalt machen und beide gleichberechtigt sind und auf einmal ist die Frau wieder das Weib am Herd und der Mann der Maker bei der Arbeit. Alles nur, weil ein Kind in die Welt gesetzt wurde.

Ich selbst kann das auch bei anderen Familien beobachten, die sich vorher auch dagegen gewehrt haben und wo viele Frauen auch gesagt haben, dass sie das niemals mit sich machen lassen werden und die Entscheidung nun mitunter auch bereuen. Vermutlich aber sind sie auch nicht ganz unschuldig daran, dass diese klassische Rollenverteilung in ihrer Partnerschaft funktioniert.

Könnt ihr die Beobachtungen aus dieser Studie bestätigen? Denkt ihr, dass das bei euch möglicherweise auch der Fall sein wird, obwohl ihr das aktuell gar nicht wollt? Oder haltet ihr diese Studie für unzuverlässig?

» Crispin » Beiträge: 14916 » Talkpoints: -0,43 » Auszeichnung für 14000 Beiträge



Zu mir hat mal eine Frau gesagt: "Wenn du immer zu allem Ja sagst, dann wirst du hinter dem Herd enden, deswegen muss man immer Konter geben." Sie erzählte mir das nicht, weil sie bei mir befürchtete, dass ich das nicht könne, es ging in dem Gespräch um ihre Tochter.

Wenn mein zukünftiger Mann nach der Geburt des Kindes nicht mehr einsehen würde zu kochen oder mit mir gemeinsam zu kochen, dann würde ich gehen. Das sehe ich nämlich beim besten Willen nicht ein, auch wenn ich dann zu Hause bin. Immerhin hat man ja auch wenig Schlaf und viel zu tun mit dem Kind und da bin ich nicht bereit am Wochenende, wenn er zu Hause ist, am Herd zu stehen. Ich würde dann gehen, wenn er dann zum Macho werden würde. Da kenne ich ihn aber, das macht er nicht und ich würde auch nicht nur am Herd stehen wollen.

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» Ramones » Beiträge: 47746 » Talkpoints: 6,02 » Auszeichnung für 47000 Beiträge


Ich halte diese Studie für unzuverlässig. Man sollte auch die Studie hinterfragen, möglicherweise wurde die von irgendwelchen Feministen finanziert, die damit einen "Beweis" schaffen wollen, dass die ach so bösen Männer ja die Frauen unterdrücken würden und die Frauen gar keine andere Wahl hätte, als das Heimchen am Herd zu spielen obwohl sie das nicht wollen.

Ich halte diese Studie als kompletten Schwachsinn. Ich kenne keine Frau, die hinterher nicht in alte Rollenmuster zurückgefallen ist ohne es selbst zu wollen. Ich habe sogar eine Bekannte, die nach dem Kind wieder Vollzeit arbeiten gegangen ist und wo der Mann sich die Elternzeit genommen hat und sich um das Kind kümmert. Nur in sehr seltenen Ausnahmefällen passt die Oma mal auf das Kind auf.

Bei uns wird das genauso laufen. Es ist schon abgesprochen, dass mein Freund nach dem ersten Kind Elternzeit nehmen wird und ich nach dem Mutterschutz wieder Vollzeit in den Beruf einsteige und wenn er sich etwas vornimmt, dann zieht er das auch durch.

Eine Bekannte von mir, die selbst erwachsene Kinder hat und auch schon Enkelkinder hat, meinte mal zu mir, dass man dem Partner immer Grenzen setzen muss. Sie meinte, dass manche Männer sich bei Hausarbeiten gezielt "dumm" stellen würden, damit man als Frau die Geduld verliert und es eben selbst macht. Da ist es doch kein Wunder, wenn Frau nach dem ersten Kind direkt in alte Verhaltensmuster zurückfällt.

Wenn der Mann dann die Nudeln "falsch" kocht und man ihm direkt den Kochlöffel aus der Hand reißen will, was will man da erwarten? Was will man anderes erwarten, wenn frau sogar besser wissen will wie man das Kind richtig wickelt und badet? Ich glaube, dass die Frau selbst Schuld daran ist, wenn sie zu einem Heimchen am Herd mutiert und sich hinterher über ihr "unglückliches" Leben beschwert.

Ich sehe im Alltag auch viele Sachen, die mein Freund anders macht. Das fängt beim Kochen von Suppe an und das endet beim Staubsaugen. Aber statt ihm die Sachen aus der Hand zu reißen und es letztendlich selbst zu machen, lasse ich ihn das schon zu ende machen, damit ich ihm keine falschen Signale setze und in eine Richtung erziehe, die mich an den Herd fesseln würde.

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» Olly173 » Beiträge: 14700 » Talkpoints: -2,56 » Auszeichnung für 14000 Beiträge



Ich habe schon festgestellt, dass manche Frauen da ziemlich durchdrehen, wenn ein Kind da ist. Da wird dann pauschal unterstellt, dass man eh alles besser machen könnte als der Mann. Die Frau wickelt, füttert und bespaßt das Kind also viel besser als der Ehemann und den Haushalt und das Kochen kann sie auch viel besser, weil das so eben "gesünder" für das Kind ist.

Betroffene Frauen müssen einfach lernen, die Kontrolle abzugeben, wenn es um den Nachwuchs geht. Ich habe wahrscheinlich leicht reden, weil ich keine Kinder habe. Vielleicht stelle ich mir das gerade aber auch viel einfacher vor als es ist. Aber wenn ich bedenke, wie viele Frauen nicht mal das Kind beim Babysitter lassen können ohne ständig Kontrollanrufe zu tätigen, ist so eine Schlussfolgerung doch gar nicht so abwegig.

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» Täubchen » Beiträge: 33305 » Talkpoints: -1,02 » Auszeichnung für 33000 Beiträge



Mal ganz ehrlich - es kommt doch immer drauf an, was man als Paar drauf macht. Sicher kann es sein, dass es bei einigen oder auch bei vielen Paaren dazu kommt. Aber das muss es doch nicht zwangsläufig. Man kann doch dennoch ausmachen, dass man weiterhin verschiedene Aufgaben teilen wird.

Natürlich muss man dann etwas umstrukturieren, wenn das Kind mal da ist. Es kann schon mal sein, dass man als Frau öfter mal kocht und der Mann dann irgendwelche Reparaturaufgaben macht. Aber man muss ja weder in feste Rollen schlüpfen, noch sich dagegen wehren, sondern einfach das machen, was so anfällt.

Man sollte auf jeden Fall früh genug darüber sprechen, wenn einen etwas stört und mit dem Partner gemeinsam nach Lösungen suchen. Ich würde da aber keine festen Rollen verteilen wollen, sondern es so abmachen, dass jeder das tut, was er eben gerade tun kann. Mich würde es auch nicht stören, öfter zu kochen, weil ich das gerne mache. Dafür wäre es für mich aber auch selbstverständlich, dass mein Partner das auch mal übernimmt, wenn ich mal keine Lust drauf habe oder eben keine Zeit dafür habe.

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» Prinzessin_90 » Beiträge: 35273 » Talkpoints: -0,01 » Auszeichnung für 35000 Beiträge


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