Nach Film- oder Seriendreh in Psychotherapie gehen müssen?

vom 02.09.2018, 20:50 Uhr

Hier geht es gerade aktuell um die Schauspielerin Dakota Johnson. Die Tochter von Don Johnson und Melanie Griffith spielte offenbar in einem Horrorfilm eine Rolle, die sie nicht ganz verarbeitet hatte. "Suspiria" so heißt der Streifen, hätte die 28-jährige so sehr mitgenommen, dass sie nun bei einem Psychotherapeuten in Behandlung ist.

Die Begründung war, dass sich die Schauspielerin anscheinend die Empfindungen der Rollen, die sie spielt, zu eigen machen kann. Deshalb hatte sie das Gefühl mit jemandem reden zu müssen, der ihr gut zuspricht. In dem Film geht es scheinbar um den Kalten Krieg. In einem Hexenkult verschwinden ihre Kollegen einer nach dem anderen aus einer Tanzschule.

Könnt ihr die Gefühle von Schauspielern nachvollziehen? Ist es möglich, dass man sich so mit einer Rolle identifiziert, dass man schlussendlich meint, dass man selber die Person ist und nachher Hilfe braucht? Oder ist es ein Zeichen, dass man sich lieber andere Filmrollen aussuchen sollte, wenn man nach dem Dreh eine Psychotherapie braucht. Was meint ihr?

» nordseekrabbe » Beiträge: » Talkpoints: Gesperrt »



War das nicht auch die Dame, die nach einem anderen Dreh bezüglich Shades of grey Therapie für sich in Anspruch nahm? Ich meine, wir hatten sogar damals hier einen diesbezüglichen Thread. Wenn die junge Frau immer wieder echte und langwierige Therapie nach einer Filmrolle bräuchte, wäre der Beruf vielleicht doch nicht so ganz der richtige für sie.

Allerdings liest es sich bei näherer Betrachtung an anderen Stellen im Netz bei weitem nicht so dramatisch. Sie hat keine Therapie benötigt und auch nie geglaubt, in der Rolle, die sie darstellte verhaftet geblieben zu sein, sondern wollte die aufkommenden Emotionen in einigen Gesprächen aufarbeiten. So ungewöhnlich finde ich das überhaupt nicht, ist es nicht eigentlich sogar das schauspielerische Gegenstück zur Supervision?

Es geht ja nur darum, einen Abstand von dem Erlebten zu bekommen. Wenn man über genügend Spiegelneuronen und Phantasie verfügt, glaube ich schon, dass man sich sehr tief in so eine Rolle einfühlen kann. Nebenbei ist das natürlich auch gleich eine super Werbung für den Film, denn wenn der Suspense und Horror die Darsteller schon in Therapie treibt, muss das ja was besonders Ausgefallenes sein und macht manchen neugierig.

» Verbena » Beiträge: 4792 » Talkpoints: 0,00 » Auszeichnung für 4000 Beiträge


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