Mündliche Prüfung in eurem Studium?

Mein Bruder und ich haben vor kurzem telefoniert. Er studiert genauso wie ich nur eben ein anderes Fach, an einer anderen Uni in einer anderen Stadt. Er meinte dann irgendwann zu mir, dass er in diesem Semester seine erste mündliche Prüfung haben wird und er war auch schon ganz aufgeregt, weil er so etwas bisher noch nicht kennen gelernt hat. Seine Prüfungsleistungen bestanden in erster Linie aus Klausuren, selbst Hausarbeiten hat er noch keine geschrieben.

Das erinnerte mich an meine erste mündliche Prüfung. Das war noch an meiner alten Universität und ich war damals auch ziemlich aufgeregt. Es war aber sehr locker und entspannt und gar nicht so schlimm, wie ich das befürchtet hatte.

An dieser Uni sind mündliche Prüfungen eher selten und nicht obligatorisch. Ich hörte von einem Dozenten, der im Gegensatz zu den Parallel-Seminaren als einziger eine mündliche Prüfung und keine Klausur als Prüfungsleistung durchsetzte. Aber das ist wie gesagt eher die Ausnahme als die Regel.

Wie oft kommen mündliche Prüfungen an eurer Uni vor? Musstet ihr auch schon eine machen? Wann war das und in welchem Fach?

[Mod]

Bei uns kommen mündliche Prüfungen auch eher selten vor. In der Regel gibt es schriftliche, aber in höheren Semestern, wenn die Kurse entsprechend kleiner und übersichtlicher sind, präferiert der Dozent eine mündliche Prüfung. Ansonsten ist es bei uns so, dass, wenn man zweimal eine Klausur nicht besteht, die Möglichkeit hat, mündlich geprüft zu werden.

Ich bin was mündliche Prüfungen angeht eher skeptisch. In meinem bisherigen Studium habe ich noch keine abgehalten, weiß aber, dass es irgendwann auf mich zukommen wird und ich da durch muss. Das letzte Mal, als ich mündlich geprüft wurde, war zu Abi-Zeiten und das war nicht besonders rosig. Vor mündlichen Prüfungen habe ich eher ein Greuel.

Ich hatte meine erste mündliche Prüfung erst im Examen.

Ich habe Jura studiert und bei unserer Uni war es so, dass man in 9 Semestern insgesamt 8 Klausuren und 4 Hausarbeiten geschrieben hat, ohne jegliche mündliche Prüfungen.

Im Anschluss daran gab es dann eine Prüfung des Schwerpunktes (Strafrecht, Verwaltungsrecht, Rechtsgeschichte - was auch immer man sich ausgesucht hatte), bestehend aus 2 fünfstündigen Klausuren und einer zehnminütigen mündlichen Prüfung.

Ganz am Ende stand das Staatsexamen. 6 fünfstündige Klausuren und 30 Minuten mündliche Prüfung.

Grundsätzlich fand ich es ganz gut, dass man im Studium nicht mit mündlichen Prüfungen behelligt würde. Allerdings ist es schon hart, wenn man quasi gar keine Übung in mündlichen Prüfungen hat und dann im Examen quasi ins kalte Wasser geschmissen wird.

Eine mündliche Prüfung gab es in meinem Studium nur zu meinem Bachelorabschluss. Da war es üblich, dass man nach der schriftlichen Bachelorarbeit diese quasi verteidigen musste, indem man noch einmal dazu befragt wurde. Diese Prüfung hat aber nur eine halbe Stunde gedauert und war gar nicht so schlimm, wie ich es mir vorgestellt hatte. Man musste ja nichts dafür vorbereiten, sondern sich nur noch einmal Gedanken über die Arbeit machen und diese noch mehrmals durchgehen. Richtig lernen musste man dafür aber auch nicht.

Ansonsten gab es während des Studiums keine mündlichen Prüfungen, wobei das an der Uni, an der ich jetzt studieren werde, nicht anders ist. Da gibt es dann auch nur nach der schriftlichen Masterarbeit eine mündliche Prüfung. Ansonsten gibt es im Laufe des Studiums natürlich jede Menge Referate. An meiner alten Uni war es so, dass es keine Noten für die Referate gab. Man musste sie einfach nur abhalten. Ich hoffe, dass das an meiner jetzigen Uni auch so sein wird. Mündlich fühle ich mich einfach längst nicht so sicher, wie schriftlich.

Ich bin auch wirklich froh, dass es im Laufe meines Studiums zwischendrin keine mündlichen Prüfungen gab und gibt. Vor mündlichen Prüfungen habe ich immer zehnmal so viel Angst, wie vor schriftlichen Prüfungen. Ich bin extrem aufgeregt und nervös und würde in einem solchen Moment am liebsten sterben. Bisher habe ich aber alles doch irgendwie gemeistert, ich hoffe sehr, dass das in Zukunft auch so bleiben wird.