Mit einem warmen Bad am Abend auf Depressionen einwirken?

vom 16.11.2018, 14:16 Uhr

Es soll einigen Menschen mit Depressionen geholfen haben, wenn sie abends täglich ein warmes Bad genommen haben. Das Bad soll wie ein kleiner Glücklichmacher wirken und auch bei Schlafstörungen helfen. Diese haben Menschen ja häufiger, wenn sie an Depressionen leiden.Ich denke, dass ein warmes Bad sicherlich abends entspannend wirken kann und auch etwas müde macht. Aber ich bade nur sehr selten und kann daher nicht sagen, ob ich dadurch besser schlafen würde.

Meint ihr, dass ein warmes Bad am Abend bei Depressionen helfen kann? Habt ihr das selbst schon ausprobiert? Ist es wirklich ein kleiner Glücklichmacher? Muss man sich nicht auch auf die Entspannung einlassen können? Nutzt ihr ein warmes Bad auch gegen Schlafstörungen?

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» Nelchen » Beiträge: 32238 » Talkpoints: -0,25 » Auszeichnung für 32000 Beiträge



Bei mir kann ein warmes Bad alles nur verschlimmern. In der Ruhe und dem warmen Wasser kann man wunderbar entspannen, aber mein Kopf beginnt dann zu rotieren und es geht mir sehr oft danach schlechter. Besonders wenn ich eh schon vom Tag angespannt bin, macht ein warmes Bad es nicht besser. Ich setze warme Bäder mittlerweile nur bewusst zur Muskelentspannung ein.

Ich bin danach zwar todmüde, aber die Gedanken kommen dann auch gerne noch hoch und ich kann nicht schlafen. Daher ist ein warmes Bad bei meiner Form der Depression und psychischen Probleme vielleicht nicht das Richtige. Ab und zu ein Bad ist nett, aber tägliches Baden macht mich wahrscheinlich auf Dauer mürbe. Aber vielleicht sind bei mir einfach andere Hirnareale betroffen als bei der klassischen Depression.

» Wibbeldribbel » Beiträge: 12530 » Talkpoints: 71,65 » Auszeichnung für 12000 Beiträge


Wenn jemand richtig starke Depressionen hat und sich am liebsten umbringen will, dann wird er wohl kaum Lust dazu haben sich ein Bad einzulassen. Da ist oft jeder Schritt zu viel und dann schafft man so etwas auch gar nicht, selbst wenn es einem vielleicht gut tun würde. Wenn man das Ganze natürlich leicht hat, dann kann das schon etwas bringen, weil es einem gut tut und man sich entspannen kann. Man muss es aber auch mögen, nicht jeder mag ein Bad nehmen um sich zu entspannen.

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» Ramones » Beiträge: 47746 » Talkpoints: 6,02 » Auszeichnung für 47000 Beiträge



Ich habe nur einen Artikel gefunden, in dem es darum ging, dass man bei Depressionen ein warmes Bad am Nachmittag nehmen sollte und nicht am Abend. Abgesehen davon umfasst die Studie nur 45 Personen, die aber in zwei Gruppen aufgeteilt worden sind - eine Bad-Gruppe und eine Gruppe, die stattdessen Sport gemacht hat. Das ist für mich keine wirklich repräsentative Aussage und ich befürchte eher Selektionsfehler durch die Auswahl der Studiengruppe.

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» Täubchen » Beiträge: 33305 » Talkpoints: -1,02 » Auszeichnung für 33000 Beiträge



Ich frage mich allmählich, wieviel Aufklärung noch stattfinden muss, bis allmählich durchsickert, dass Depressionen nichts mit schlechter Laune zu tun haben, sondern eine diagnostizierbare und behandelbare Erkrankung darstellen, auch wenn man auf Röntgenbildern nichts sieht und auch kein Virus daran schuld ist.

Sprich, wenn man sich etwas niedergeschlagen fühlt, weil es draußen nasskalt ist und der nächste Urlaub noch lange nicht in Sicht, können die "Glücklichmacher" im Alltag bestimmt nicht schaden, egal ob es sich um ein Bad handelt oder eine Tasse Tee. Aber wenn man Selbstmordgedanken hat, obwohl drei kleine Kinder auf einen angewiesen sind oder man seinen Job und seine Beziehung verloren hat, weil die Apathie einfach stärker war als alles andere, wird ein warmes Bad wahrscheinlich auch nicht wirklich helfen. Für mich hören sich derlei gut gemeinte Ideen immer an, als würde man jemandem mit Lungenkrebs im Endstadium raten, einfach mal ein bisschen im Wald spazieren zu gehen, weil da die Luft so gut ist.

» Gerbera » Beiträge: 11289 » Talkpoints: 41,52 » Auszeichnung für 11000 Beiträge


Ich sehe das etwas anders wie Gerbera. Denn bei einer Depression stimmt der Hormonhaushalt im Gehirn nicht. Es werden zu wenig Glückshormone ausgeschüttet und alles wird negativ gesehen. Es kann sowohl zum Teil eine Ernährungsumstellung helfen, die mehr Vitamin D enthält. Genau so kann Sonne dazu beitragen, dass sich die Patienten besser fühlen.

Und auch ein Bad kann dazu beitragen, dass Glückshormone ausgeschüttet werden und dass man für kurze Zeit alles etwas anders sieht. Natürlich muss man bei einer Depression auch noch viele andere Dinge beachten und möglicherweise ab und an Medikamente einnehmen, damit es nicht ganz so schlimm wird, dass man Selbstmordgedanken bekommt. Allerdings denke ich schon, dass es viel damit zu tun hat, wie man dem ganzen entgegen wirkt.

Es gibt durchaus Menschen, die den Willen haben, gegen die Depression anzukämpfen und sich auch weiter informieren, wie sie das anstellen und sich auch helfen lassen. Wenn man dafür empfänglich ist, denke ich schon, dass ein Bad da weiter helfen kann.

» nordseekrabbe » Beiträge: » Talkpoints: Gesperrt »


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