#Me too und die Angst vorm Verlust des Jobs

Die amerikanische Filmindustrie macht es gerade vor. Frauen die sich gegen sexuelle Belästigung am Arbeitsplatz wehren. Wie aber sieht es in deutschen Konzernen aus? Die meisten Frauen dürften es kennen, dass männliche Kollegen sexuelle Anspielungen in ihrem Beisein gemacht haben. Und einige Frauen dürften es auch kennen, dass es nicht nur bei Anspielungen geblieben ist.

Meine Nichte erzählte mir kürzlich, dass sie vor Jahren, als sie in ihrer Ausbildung war, mehrfach von ihrem Ausbilder an der Brust und im Schritt berührt worden sei und dazu komische Anspielungen gemacht wurden. Als sie sich ihrer Mutter anvertraute, hat diese dazu geraten, nichts zu sagen, damit meine Nichte ihren Ausbildungsplatz nicht verliert.

Wie vielen Frauen mag es so gehen, dass sie sexuelle Belästigung über sich ergehen lassen, damit sie den Job nicht verlieren? Wart ihr selber schon mal in der Situation und wie habt ihr euch verhalten? Was würdet ihr betroffenen Frauen raten?

Das Wissen, dass man auch den Ausbildungsbetrieb wechseln kann, wenn man nicht zufrieden ist, scheint sehr wenig verbreitet zu sein. Ich habe nie eine Ausbildung gemacht, aber mir sind schon mehrere Personen begegnet, die in verschiedenen Ausbildungsberufen bzw. -betrieben beschäftigt waren und aus diversen Gründen erfolgreich den Betrieb gewechselt haben.

Das würde ich meiner Tochter auch raten statt ihr quasi den Mund zu verbieten. Was ist das denn für eine Mutter, die ihre Tochter dazu erzieht, sich alles gefallen zu lassen und sich nicht zu wehren und für die eigenen Rechte einzustehen?