Kritik an Zentrum für politische Schönheit gerechtfertigt?

vom 03.12.2018, 13:04 Uhr

Von diesem „Zentrum für politische Schönheit“ hatte ich bisher noch gar nichts mitbekommen, aber wie man hier nachlesen kann, ist diese Vereinigung wohl ziemlich aktiv, was das veröffentlichen von Demoteilnehmern und deren Fotos anbelangt. Auf deren Plattform wird dann wohl dazu aufgerufen, die veröffentlichten Personen zu identifizieren und diese namentlich zu melden. Denunzianten wird sogar eine Geldprämie angeboten und Ziel der Vereinigung sei es, dafür zu sorgen, dass „Problemdeutsche“ ihren Job verlieren.

Dem könnten die abgebildeten Personen aber entgegenwirken, indem sie eine Art Verpflichtungserklärung unterzeichnen, nie wieder an Demos von AfD & Co. teilzunehmen und dann würden ihre Bilder auch von dem Internetportal entfernt. Gegen solche Praktiken regt sich nun von verschiedenen Seiten her sehr viel Kritik, da diese mit einer demokratischen Grundordnung nicht vereinbar seien. Was haltet ihr denn von derartigen Plattformen und deren Vorgehensweisen? Findet ihr solche Praktiken durchaus legitim oder würdet ihr diese auch kritisieren?

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» mikado* » Beiträge: 3037 » Talkpoints: 1.002,67 » Auszeichnung für 3000 Beiträge



Ich finde solche Praktiken himmelschreiend und keineswegs legitim. Wo bleibt denn unsere Demonstrations- und Versammlungsfreiheit, wenn diese auf solche Art und Weise bekämpft werden? Solche Zeiten der Denunziation und Gesinnungsschnüffelei oder der informellen Mitarbeiter, die hatten wir doch schon in Deutschland und die kann man sich ja nun wahrlich nicht zurückwünschen. Und wer definiert denn "politische Schönheit"? Nein, solche selbsternannten Demokratiewächter mag ich nicht und solche Praktiken und Seiten gehören verboten!

» Herr Krawuttke » Beiträge: 424 » Talkpoints: 29,04 » Auszeichnung für 100 Beiträge


Das sind also praktisch Leute, die Nazisympathisanten outen wollen indem sie, äh, Nazimethoden verwenden? Oder die die Demokratie retten wollen indem sie die demokratischen Rechte von Nazisympathisanten in Frage stellen? In irgendeiner Realität macht das bestimmt Sinn, aber in meiner nicht.

Ich bin eigentlich der Meinung, dass man zu seiner politischen Meinung stehen sollte und zwar mit allen Konsequenzen. Genau das bedeutet Meinungsfreiheit doch. Man hat das Recht seine rechte Gesinnung offen zur Schau zu tragen und der Chef hat das Recht der Meinung zu sein, dass er auf solche Mitarbeiter verzichten kann.

Aber die Nazimethoden dieses Denunziantennetzwerks sind nun wirklich das Gegenteil von "politischer Schönheit", aber Schönheit liegt bekanntlich im Auge das Betrachters. Ich hoffe, dass diese Idioten bald verklagt werden, denn soweit ich weiß darf man nicht einfach Bilder von Menschen ohne deren Einverständnis veröffentlichen.

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» Cloudy24 » Beiträge: 27476 » Talkpoints: 0,60 » Auszeichnung für 27000 Beiträge



Cloudy24 hat geschrieben:Das sind also praktisch Leute, die Nazisympathisanten outen wollen.

Vielleicht wird es mal wieder Zeit das SS Totenkopfverbände durch Berlin marschieren um den Begriff Nazi wieder auf ein Maß zu setzen, das nicht jeden zum Nazi erklärt, nur weil er nicht die eigene Meinung teilt.

Die Menschen sind auf die Straße gegangen und haben ihr Grundrecht auf Demonstration nach Art. 8 wahrgenommen weil mal wieder jemand von Migranten aus lapidaren Gründen umgebracht wurde. Das es auch Spinner dabei gab ist unbestritten, dennoch ist nicht jeder Teilnehmer dann automatisch dem rechtsextremen Spektrum zuzuordnen. Den Ruf nach Differenzierung scheint es nur beim Islam und linker Demos zu geben.

Cloudy24 hat geschrieben:Ich bin eigentlich der Meinung, dass man zu seiner politischen Meinung stehen sollte und zwar mit allen Konsequenzen.

Und wenn auf die falsche politische Meinung Arbeitslager oder ein Kopfschuss steht, soll man diese Konsequenz dann auch tragen? Mit der Argumentation haben wir in jedem Land der Welt Meinungsfreiheit.

Cloudy24 hat geschrieben:Genau das bedeutet Meinungsfreiheit doch.

Genau das bedeutet Meinungsfreiheit nicht.

Cloudy24 hat geschrieben:Man hat das Recht seine rechte Gesinnung offen zur Schau zu tragen und der Chef hat das Recht der Meinung zu sein, dass er auf solche Mitarbeiter verzichten kann.

Man hat das Recht seine jüdische, muslimische, christliche usw. Religionszugehörigkeit offen zur Schau zu tragen und der Chef hat das Recht der Meinung zu sein, dass er auf solche Mitarbeiter verzichten kann.
Würdest du bei der Religionsfreiheit ebenso argumentieren oder könnte es da vielleicht Probleme geben?

Die Meinungsfreiheit ist ein hohes Gut und ist auch besonders schutzwürdig, nur leider scheint es in der vielfältigen und toleranten Gesellschaft kein Interesse daran zu geben diese Vielfalt auch zu bewahren. Die kleinste Abweichung der geäußerten Meinung führt dazu, dass man sich in Gefahr begibt. Wenn wir einmal verfolgen was heute als Nazi gilt und vergleichen das mit der CDU von vor einigen Jahren, dann war die CDU damals kurz davor Hitler wieder an die Macht zu bringen.

Wenn wir jetzt zulassen, dass die Teilnahme an einer grundgesetzlich garantierten Demonstration, ob sie uns nun gefällt oder nicht, zur sozialen Vernichtung führt, weil das Zentrum der Zensur oder ersatzweise die liebe Terrortruppe der Antifa den Abweichling ausschalten will und sie den Arbeitgeber unter Druck setzt und der zum handeln gezwungen wird, dann legen wir meiner Meinung nach den Grundstein für etwas, an dessen Ende bestenfalls nur die Unterdrückung Andersdenkender steht.

Cloudy24 hat geschrieben:Ich hoffe, dass diese Idioten bald verklagt werden.

Das hoffe ich auch, allerdings würde ich es auch begrüßen wenn man sie nicht nur wegen der Bilder anklagen würde.

» RavenThunder » Beiträge: 1315 » Talkpoints: 11,03 » Auszeichnung für 1000 Beiträge



RavenThunder hat geschrieben:Und wenn auf die falsche politische Meinung Arbeitslager oder ein Kopfschuss steht, soll man diese Konsequenz dann auch tragen? Mit der Argumentation haben wir in jedem Land der Welt Meinungsfreiheit.

Dir ist vielleicht aufgefallen, dass es bei diesem Beitrag um Deutschland geht und nicht um irgendein Land mit einem diktatorischen Regime. Deshalb sollte es eigentlich logisch sein, dass sich meine Antwort auch auf Deutschland bezieht und nicht auf Saudi Arabien oder Nordkorea.
Würdest du bei der Religionsfreiheit ebenso argumentieren oder könnte es da vielleicht Probleme geben?

Die christlichen Kirchen haben in Deutschland tatsächlich das Recht Mitarbeiter basierend auf ihrer Religion auszusuchen, ist dir vielleicht entgangen, weil du dachtest ich rede von Saudi Arabien oder so. Die Religionsfreiheit scheint dadurch jedenfalls nicht gefährdet zu sein.

Und ja, ich kann es nachvollziehen wenn ein Arbeitgeber einen Mitarbeiter wegen extremer, religiös motivierter, Äußerungen feuert. Ich würde weder einen Nazisympathisanten, der Muslime am liebsten deportieren würde, noch einen Muslim, der "Ungläubige" am liebsten umbringen würde, beschäftigen wollen.

Nebenbei bemerkt, wenn man an einer ausländerfeindlichen Demonstration teil nimmt, die von einer Gruppe oder Partei organisiert wird, in deren Reihen es nachweislich mehr als nur ein paar Nazisympathisanten gibt (teilweise sogar wegen einschlägiger Straftaten verurteilt) ist man sicher ein total netter, toleranter und liberal eingestellter Zeitgenosse, der keinem Menschen etwas böses will. Ist klar. :lol:

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» Cloudy24 » Beiträge: 27476 » Talkpoints: 0,60 » Auszeichnung für 27000 Beiträge


Cloudy du bist nicht richtig informiert aber keine Sorge, ich habe hier einen entsprechenden Link für dich. Tadaa, die Kirche darf es eben doch nicht einfach so und dass ein christlicher Pfarrer nicht unbedingt Buddhist sein sollte hat bestimmt auch seine Gründe. :lol:

Ja, wenn du jetzt so zurückruderst und es natürlich nur für Deutschland gemeint hast, dann will ich mein Beispiel etwas ändern. Muss ich die Konsequenzen tragen oder besser gesagt ertragen wenn meine politische Meinung einen Prügeltrupp der Antifa auf den Plan ruft? Na? Bist du dafür andere Meinungen mit Gewalt zu bekämpfen? Oder gilt deine Aussage nun wieder für irgendwas anderes?

Natürlich alles Nazis, natürlich darf man deren Existenz vernichten. Bist du ernsthaft der Meinung, dass alle wie sie da sind, Anhänger des dritten Reiches waren? Glaubst du auch noch an die Hetzjagden? Und ich habe mich immer gefragt wie es damals möglich war, die Scheiße mit den Juden abzuziehen. Deine Einstellung Cloudy, "mit denen kann man es ja machen", ist der Nährboden für so einen Mist.

Wie sagte noch Ignazio Silano:

Ignazio Silano hat geschrieben:Wenn der Faschismus wiederkehrt, wird er nicht sagen: Ich bin der Faschismus. Nein, er wird sagen: Ich bin der Antifaschismus.

Und nun wo du gezeigt hast wo du stehst, habe ich dir auch nichts mehr zu sagen. In diesem Sinne.

» RavenThunder » Beiträge: 1315 » Talkpoints: 11,03 » Auszeichnung für 1000 Beiträge


Zunächst einmal zur Einstellungspraxis der Kirchen (in Deutschland) - schaue dir die Reaktionen der Kirchen und vor allem die Interpretationen dieser Urteile mal genauer an. In der Realität wird sich nichts ändern, es wird höchstens mehr Klagen geben und die Kirchen werden darauf besser vorbereitet sein. Mit einer schnellen Google Suche und einem Link zum erstbesten Artikel ist das Thema bei weitem nicht ausgeschöpft.

Antifa ist ein Sammelbegriff für linke und linksextreme Strömungen, das ist keine Organisation, die irgendwelche "Prügeltrupps" hat, die sie losschicken könnte. Hat dir glaube ich hier schon mal jemand versucht zu erklären, aber du hast vielleicht gedacht, dass es da um ein ganz anderes Land geht und nicht um Deutschland.

Und natürlich ist es total blödsinnig deine imaginären Prügeltrupps, die ganz offensichtlich das Gesetz brechen würden, mit einer rechtmäßigen Kündigung zu vergleichen. Ich hoffe für die Allgemeinheit und deine Zukunft in diesem Land (damit meine ich Deutschland, nicht Saudi Arabien), dass du nicht glaubst, dass an ausländerfeindlichen Demonstrationen teilnehmen, das gleiche ist wie Flüchtlingsheime niederbrennen.

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» Cloudy24 » Beiträge: 27476 » Talkpoints: 0,60 » Auszeichnung für 27000 Beiträge



Um dem geneigtem Leser nicht im Regen stehen zu lassen, noch ein paar Worte der Richtigstellung.

Cloudy24 hat geschrieben:Antifa ist ein Sammelbegriff für linke und linksextreme Strömungen, das ist keine Organisation, die irgendwelche "Prügeltrupps" hat, die sie losschicken könnte. Hat dir glaube ich hier schon mal jemand versucht zu erklären, aber du hast vielleicht gedacht, dass es da um ein ganz anderes Land geht und nicht um Deutschland.

Was der Linke Symphatisant hier versucht ist die ausgeübte Gewalt durch die Antifa zu relativieren. Eine Strömung, quasi nicht greifbar und dadurch natürlich auch nicht haftbar oder gar verantwortlich. Man beachte den G20 Gipfel und die unter diesem Link gemachte Aussage.
Antifa hat geschrieben:„Sucht im Internet nach unseren Seiten“, sagt er zu dem Jungen, „Interventionistische Linke. Antifa. Organisiert euch. Beim nächsten Mal seid ihr dann dabei.“

Zu behaupten das es nicht eine gewisse Organisation innerhalb der Antifa gibt ist naiv oder berechnend. Indymedia Linksunten und ähnliche Seiten lassen schon eine gewisse Professionalität vermuten und nicht erst seit der Veröffentlichung der Teilnehmerliste des AfD Landesparteitages in Stuttgart, natürlich mit entsprechendem Hinweis, sich um die Teilnehmer zu "kümmern", werden von diesen Seiten fragwürdige Botschaften an die vielen kleinen Antifasympathisanten verteilt.

Antifa bleibt "Handarbeit", ein indirekter Aufruf andersdenkenden mit Gewalt zu begegnen, natürlich ist auch der Begriff "Betreuungsschlüssel" in diesem Beitrag mit einer anderen Bedeutung belegt.

Cloudy24 hat geschrieben:Und natürlich ist es total blödsinnig deine imaginären Prügeltrupps, die ganz offensichtlich das Gesetz brechen würden.

Folgen wir der Argumentation dann sind die Verletzungen, Verwüstungen und Bedrohungen vermutlich auch nur imaginär. Allerdings erscheinen mir diese Vorkomnisse hier und hier sowie hier alles andere als imaginär. Dazu kommen noch die ganzen Autos und Häuser die mit feinster Antifa Handarbeit abgefackelt oder beschmiert wurden.

Cloudy24 hat geschrieben:mit einer rechtmäßigen Kündigung zu vergleichen.

Hier wird vom Liebhaber linker Handarbeit ein Vergleich gezogen der natürlich absurd ist und so von mir auch nicht geschrieben wurde. Ich vermute um Leser von dem eigentlichem Text abzulenken und seine Aussage
Cloudy24 hat geschrieben:Ich bin eigentlich der Meinung, dass man zu seiner politischen Meinung stehen sollte und zwar mit allen Konsequenzen.

irgendwie so zu drehen das sie natürlich ganz anders gemeint war. Anstatt von der Kündigung als Konsequenz zu schreiben, soll man alle Konsequenzen ertragen und alle Konsequenzen sind alle Konsequenzen.

Cloudy24 hat geschrieben:Ich hoffe für die Allgemeinheit und deine Zukunft in diesem Land (damit meine ich Deutschland, nicht Saudi Arabien).

Vermutlich muss sich der Anhänger linker Überredungskunst selbst immer wieder das Land ins Gedächtnis rufen in dem er lebt um seine Unterdrückungsfantasien nicht allzu sehr ausufern zu lassen.

Cloudy24 hat geschrieben:dass du nicht glaubst, dass an ausländerfeindlichen Demonstrationen teilnehmen, das gleiche ist wie Flüchtlingsheime niederbrennen.

Hier muss es sich um einen Auszug aus der Gedankenwelt eines Linksextremen handeln, es wird massiv überspitzt um sich selbst irgendeine Form der Legitimation zu geben gegen Andersdenkende vorzugehen indem man ihnen irgendwelche Dinge andichtet. Normale Menschen würden so einen Vergleich niemals ziehen oder sich gedanklich überhaupt in der Nähe bewegen.

Wenn Rechtsextreme solch einen Blödsinn aufgebaut hätten, wäre der Leser zu Recht empört. Warum wird es dann von Linksextremer Seite geduldet? Das Grundgesetz und die geltenden Gesetze sind im Zweifelsfall der Gradmesser für erlaubt oder nicht erlaubt. Wenn dann solche Sympathisanten wie der oben auftauchen und Einschränkungen der garantierten Rechte für Andersdenkende begrüßt, sollte man vorsichtig werden.

» RavenThunder » Beiträge: 1315 » Talkpoints: 11,03 » Auszeichnung für 1000 Beiträge


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