Kein Versicherungsschutz beim Brand aufgrund einer Lampe?

vom 29.01.2021, 14:51 Uhr

Es gibt ja sehr viele Mieter und Hausbesitzer, welche versuchen Kosten zu sparen, indem sie sehr viel selbst machen und renovieren. Oft ist es ja so, dass der ein oder Andere seine eigenen Lampen selbst an den bestehenden Stromkreis anschließt, um sich teure Handwerkerrechnungen zu ersparen. Wie ist das, greift der Versicherungsschutz, wenn ein Brand entsteht aufgrund einer selbst montierten Lampe, welche nicht richtig angeschlossen wurde?

Es gibt ja immer die Möglichkeit die 3 Kabelfarben untereinander zu verwechseln oder die Kabel nicht richtig in den Verbindern zu befestigen sodass der ein oder andere rausrutscht. Oder geht man in solchen Sachen leer aus und kommt unter Umständen noch selbst für die Kosten von beispielsweise Feuerwehr usw. selbst auf? Solche Dinge werden ja immer wieder im Alltag unterschätzt, frei nach dem Motto, das einem das ja nicht passieren wird. Alles, was mit Strom zu tun hat, kann natürlich immer zur Lebensgefahr für sich oder andere Menschen werden.

» Nebula » Beiträge: 3041 » Talkpoints: 6,06 » Auszeichnung für 3000 Beiträge



Dass eine "normale" Lampe durch schlechte Kontaktgabe an den Klemmverbindungen zwischen Decken- und Leuchtenverkabelung bei einem Wackelkontakt einen Brand auslöst, kann ich mir, ehrlich gesagt nicht so recht vorstellen. Vielleicht ist das bei den etwas aus der Mode gekommenen 12V-Halogen-"Drahtkunstwerken" durch die höheren Ströme eher möglich.

Ich verstehe den Fragesteller jetzt aber so, dass er eine 230V-Deckenlampe mit korrekter Fassung, Zugentlastung, Aufhänger etc. pp. anschließen (lassen) möchte. Was bei Deckenlampenanschluss mit Schraubklemmen, den sogenannten Lüsterklemmen, oder den Wago-Federklemmen beachtet werden sollte, ist in zahllosen Internetvideos ausführlich genug beschrieben.

Dabei sollte man kaum etwas falsch machen können. Was ich mir eher vorstellen könnte ist, dass Schutzleiter nicht richtig oder überhaupt nicht angeklemmt werden, und dieser Umstand bei Leuchten mit Metallgehäuse zu Spannungsverschleppungen über die Decken(-Stahlbetonstreben) führen kann, die ihrerseits ganz woanders ihre schädliche Wirkung entfalten könnten. Solche Fälle wurden ja beschrieben.

Ferner, dass in ein Lampengehäuse Lampen mit höherer als für die zulässige Maximalgröße vorgesehene Watt-Zahl eingeschraubt werden. Das ist heute schon schwieriger nachzuvollziehen, da andere Leuchtmittel als die klassische Glühlampe verwendet werden muss, wenn auch noch die "alten Zöpfe" E14- oder E27-Fassungen bis in alle Ewigkeit vor einem hergeschoben werden, dort aber Klimmzüge gemacht werden, um Leistungselektronik in die Fassung reinzuquetschen. Dies hat den Effekt, dass Lampen selbst zwar nicht so viel Wärme abgeben, dafür die Fassung immer noch recht warm werden kann, so dass man die Angaben des Leuchtenherstellers beachten sollte.

Bei LED-Leuchten ist für den Laien der Überblick schon kaum mehr so einfach zu bewerkstelligen. Auch hier gilt: Die Montageanleitungen des Herstellers und vor allem Mindestabstände zu Decken und Wänden beachten.

Dann gibt es gerade bei bestimmten Energiesparlampen Effekte, die man bei Glühlampenbetrieb nicht kannte. Ab und zu blitzen diese auf, obwohl der Lichtschalter ganz eindeutig in Stellung "Aus" steht. Dies ist, ganz grob gesprochen, auf die Konstruktion der Elektronik der Lampen und die induktive wie kapazitive Verkopplung von Hausinstallationskabeln und -aderrn zurückzuführen. Hier muss nun zur Abhilfe ein Extra-Kondensator noch zusätzlich an die Leuchtenklemmen angeklemmt werden. Und da gibt es schon Platzprobleme, weil mehr als eine Ader dann in die eine Seite der Klemme reingewürgt werden muss. Das gibt dann vielleicht Kontaktprobleme oder Wackelkontakte. Man sieht allein an dieser kurzen Auflistung schon, dass es vielleicht doch eine Wissenschaft für sich darstellt.

Dass man bei Lampenmontage gleich einen Installateur ruft, ist aber eher praxisfern. So weiß ich, dass im Rahmen von Umzügen die Möbelpacker, ohne groß nachzufragen, Leuchten ab- und wieder anmontieren. Man geht stillschweigend davon aus, dass diese es schon richtig machen.

Was aber sehr wichtig ist, dass hernach eine Prüfung erfolgt. Also, Lampe nicht nur leuchtet, sondern auch die Isolationsprüfungen etc. durchgeführt werden. Man sollte sich das irgendwie quittieren lassen. Wenn man nun selbst Lampen anbringt, sollte man, so habe ich das immer gemacht, einmal im Jahr einen Elektriker beauftragen, der die gesamte Wohnungselektrik überprüft. Bei mir hat das 50 Euro gekostet plus Anfahrt. Bei der Gelegenheit wurde dann auch festgestellt, dass der Fehlerstromschutzschalter klemmte. Also hat es sich schon gelohnt. Grundsätzlich haften Versicherungen nicht bei DIY. Die sind sehr pingelig geworden.

» Gorgen_ » Beiträge: 1046 » Talkpoints: 370,88 » Auszeichnung für 1000 Beiträge


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