Ist es schlimm, wenn der letzte Wille nicht erfüllt wird?
Ich habe gestern in den Medien von einer Seniorin gehört, deren letzter Wille nicht erfüllt wurde. Sie hatte zu Lebzeiten für ihre Beerdigung vorgesorgt. Sie starb im März und wollte anonym neben ihrem verstorbenen Ehemann beigesetzt werden. Dafür zahlte sie vor 17 Jahren dem Bestatter 4000 Mark. Doch weil das Geld inzwischen nicht mehr ausreicht, soll sie kurzerhand an einem ganz anderen Ort beigesetzt werden und somit nicht ihren letzten Willen bekommen.
Der Bestatter fühlt sich nicht zuständig und möchte die Differenz von 1600 Euro nicht aus seiner Tasche bezahlen. Die einzige Verbliebene will dafür auch nicht vorkommen und beruft sich auf den Vertrag, der damals geschlossen ist und dass sie eben nichts damit zu tun hätte und die Stadt die für den Friedhof zuständig ist, auf dem der letzte Wille ausgeführt werden sollte, will auch nicht nachgeben.
Für mich ist das eher ein Fall von Pech gehabt und ich finde es auch nicht schlimm, wenn jemand dann eben woanders beigesetzt wird. Tod ist und Tod und ich glaube nicht, dass die Verstorbene großartig mitbekommen wird, was noch mit ihrer Asche passiert. Wie seht ihr das? Findet ihr diesen Fall skandalös? Sollte man auf Biegen und Brechen den letzten Willen umsetzen müssen? Wie hättet ihr da gehandelt?
Im Prinzip wäre es mir auch egal wo ich unterkomme. Wenn man sich aber vorher schon so viele Gedanken dazu gemacht hat und es auch bezahlt hat, dann finde ich es nicht gerade fair diesem nicht gerecht zu werden. Wenn sich die Preise erhöht haben, hätte man auf jeden Fall auch nochmal mit der Dame reden können. Immerhin liegt da einige Zeit dazwischen.
Ehrlich gesagt hätte ich aber als Angehöriger schon den Aufpreis gezahlt, wenn das ihr Wunsch war. Einen letzten Gefallen kann man sich ja tun und das Geld ist natürlich nicht wenig, aber wenn es eine liebe Person war und das ihr großer Wunsch war, würde ich das machen. Mitbekommen kann sie das natürlich nicht, aber wenn es für einen selber machbar ist, sollte man dem Willen schon nachgeben.
Ramones hat geschrieben:Ehrlich gesagt hätte ich aber als Angehöriger schon den Aufpreis gezahlt, wenn das ihr Wunsch war. Einen letzten Gefallen kann man sich ja tun und das Geld ist natürlich nicht wenig, aber wenn es eine liebe Person war und das ihr großer Wunsch war, würde ich das machen.
Laut Medien gab es nur eine einzige letzte lebende Angehörige und das war auch noch eine entfernte Verwandte, zu der gar kein Kontakt bestanden hat. Also waren das im Prinzip nur Blutsverwandte, die mehr wie Fremde zueinander waren. Also in dem Fall hätte ich auch nicht bezahlt.
Der Bestatter behauptet, er hätte die alte Dame beizeiten aufgeklärt, dass das nicht geht, sie hätte aber nicht auf ihn gehört. Inwiefern das stimmt, kann man so im Nachhinein natürlich nicht beurteilen: Nachher sagt er das nur, damit er aus der Verantwortung ist.
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