In welchen Momenten starke Schulter zum Anlehnen brauchen?
Auch wenn man mental stark ist und viele Situationen alleine meistern oder mit sich ausmachen kann, ist es dennoch schön, Unterstützung von jemandem zu haben, der einem wichtig ist und auf den man sich verlassen kann. Manchmal tut es gut, bestimmte Situationen mit jemandem gemeinsam meistern zu können oder zumindest jemanden zu haben, der einem den Rücken stärken kann und manchmal braucht man auch genau solch eine Person, um nicht zu zerbrechen.
In welchen Momenten braucht ihr eine starke Schulter zum Anlehnen und wann ist es euch besonders wichtig, mentale Unterstützung von jemandem zu bekommen, der euch wichtig ist und dem ihr wichtig seid? Versucht ihr schwierige Situationen eher allein zu meistern oder zieht ihr am liebsten direkt (mentale) Unterstützung mit ins Boot?
Ich merke es vor allem bei der Arbeit, dass ich schon mal mentale Unterstützung von Kollegen und Kolleginnen brauche. Das ist dann in Situationen der Fall, die mich aus verschiedenen Gründen einfach überfordern. Oft versuche ich es erst, solche Situationen alleine zu meistern, aber eigentlich habe ich mir schon vorgenommen, in solchen Momenten früher nach Hilfe zu fragen, damit es nicht erst ein großes Problem wird.
Ich mache Probleme aller Art lieber mit mir selber aus und kann mir unter dem Klischee von der "starken Schulter" nicht viel vorstellen. Wenn ich mich beispielsweise bei einer Kollegin verbal herzhaft über einen "schwierigen" Kunden auslasse, lehne ich dann an ihrer starken Schulter oder macht Lästern unter Leidensgenossen einfach mehr Spaß?
Oder wenn mir mein Lebensgefährte nach einem harten Tag ungefragt Tee, Schokolade und die Fernbedienung bringt (was ich im umgekehrten Fall natürlich auch gerne tue), ist das dann eine starke Schulter oder einfach nur grundlegender Anstand in einer traditionellen monogamen Zweierbeziehung?
Wenn dagegen die Kacke wirklich am Dampfen ist, habe ich für gewöhnlich gar keine Zeit und Lust, unter Familie und Freunden nach mentaler Unterstützung zu suchen, zumal da die wenigsten Leute die mentalen Ressourcen übrig haben, sich ehrenamtlich als Betreuung meines Egos zur Verfügung zu stellen. Ich betreibe dann erst mal Schadensbegrenzung und dann gehe ich wie jeder normale Mensch zur Psychotherapie, wo jemand dafür bezahlt wird, mir zu versichern, dass alles wieder gut wird.
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