Hotel ohne Rezeption mit Self-Checkin die Zukunft?

vom 29.05.2018, 16:37 Uhr

Für einen Schwedenurlaub hatten wir ein Hotel gebucht, dass keine Rezeption hatte. Zwei Tage vor der Anreise bekamen wir per SMS und zu bestätigender Email den Code für die Eingangstür und den Schlüsselkasten mit den Zimmerschlüsseln. In diesem lagen dann tatsächlich zwei Zimmerschlüssel.

Die Eingabe der Codes war auch spielend einfach. Bei Unklarheiten konnte man eine SMS senden oder einfach eine schwedische Nummer anrufen. Der Check-out war dann nur ein Schlüsseleinwurf. Weder wir haben je jemanden vom Hotel gesehen noch umgekehrt.

Ist ein Hotel ohne Rezeption mit Self-Checkin die Zukunft? Würdet Ihr auch so etwas buchen oder wollt Ihr nicht so einen sterilen Service im Urlaub haben? :think:

» celles » Beiträge: 8675 » Talkpoints: 3,62 » Auszeichnung für 8000 Beiträge



So ein ähnliches Hotel-Checkin habe ich mal in Frankreich mitgemacht, nur ging das alles über die Kreditkarte. Das war jedenfalls eine ziemliche Prozedur, bis wir nun endlich mal ein Zimmer hatten. Mir gefallen solche Self-Checkins absolut gar nicht und ich werde solche Hotels auch meiden. Für eine Nacht mag es ja vielleicht noch gehen, aber ansonsten möchte ich schon ganz gern eine Hotelrezeption und einen Ansprechpartner vor Ort haben.

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» info-hotline » Beiträge: 192 » Talkpoints: 123,70 » Auszeichnung für 100 Beiträge


Wir waren gerade mal zwei Nächte lang dort und das war nicht so schlecht. Das Bett war ziemlich weich, aber das hätte eine Rezeption auch nicht behoben. Ich denke, dass so etwas in Deutschland nicht denkbar wäre, weil dort Meldepflicht für Hotelgäste herrscht.

» celles » Beiträge: 8675 » Talkpoints: 3,62 » Auszeichnung für 8000 Beiträge



Warum sollte es das in Deutschland nicht geben? Wir haben seit rund 20 Jahren ein Hotel ohne Rezeption in meiner Geburtsstadt. Da kann man entweder vorher buchen oder, sofern Zimmer frei sind, mal eben mit EC- oder Kreditkarte ein Zimmer nehmen. Das ist doch ein alter Hut. Die Bon Marché Hotels funktionieren auch nach dem Konzept. Da sind nur wenige Stunden am Tag Mitarbeiter vor Ort.

» cooper75 » Beiträge: 13325 » Talkpoints: 497,57 » Auszeichnung für 13000 Beiträge



Ich hatte etwas ähnliches in Barcelona. Auch dort gab es keine Rezeption. Als ich vor dem Hotel stand, musste ich eine Telefonnummer anrufen und unter Angabe meines Namens und meiner Buchungsnummer bekam ich dann den Code für die Haustür und einen weiteren Code für das Zimmer. Ich muss sagen, dass ich das ganz lustig fand, auch wenn es schon ungewohnt war.

Ich habe auch in Deutschland schon von Hotels gehört, die ohne eine Rezeption funktionieren und darum wüsste ich auch nicht, warum das hier nicht gehen soll. Ich brauche in einem Hotel nicht zwingend eine Rezeption und bei einem Problem hatte ich ja eine Telefonnummer, die ich hätte anrufen können. Deswegen könnte ich mir schon vorstellen, ein derartiges Hotel erneut zu buchen.

» Barbara Ann » Beiträge: 28933 » Talkpoints: 56,80 » Auszeichnung für 28000 Beiträge


Eigentlich kannte ich das vorher gar nicht so. Da stellt sich aber schon die Frage, warum man seinen Reisepass beim Einchecken kopieren lassen muss und bei diesen Hotel hätte sich weiß Gott wer in solch ein Zimmer begeben können. Auch hätte es keiner gemerkt, wenn man das Zimmer für nur eine Person gebucht hätte und zwei hätten dort geschlafen.

» celles » Beiträge: 8675 » Talkpoints: 3,62 » Auszeichnung für 8000 Beiträge


Angesichts des anscheinend grassierenden Personalmangels in der Tourismusbranche im allgemeinen kann ich mir schon vorstellen, dass 24 Stunden mit Menschen besetzte Rezeptionen bald zum Luxus gehören, der entsprechend gesondert abgerechnet wird. Und gerade bei Kettenhotels, die wirklich nur ein Bett und eine Dusche bieten, ist das Personal sicher mit der größte Kostenfaktor, an dem gespart werden kann.

Wenn ich irgendwo nett Urlaub machen möchte, ist es mir schon ganz lieb, mit richtigen Menschen zu sprechen. Das macht die ganze Erfahrung angenehmer und persönlicher, vorausgesetzt, die Damen und Herren verstehen sich auf ihre Aufgabe.

Wenn ich eine Geschäftsreise nach Gelsenkirchen unternehme und sowieso nur zum Schlafen im Hotel bin, zahle ich dagegen im Idealfall lieber etwas weniger und handle die ganze Geschichte kontaktlos ab. Auch der Wisch, den man immer noch händisch ausfüllen muss, zählt für mich nicht als Gegenargument. Mit einer Kreditkarte o.ä. hat man die Leute normalerweise schon ganz gut am Wickel, wenn es um die korrekte Identifikation geht.

» Gerbera » Beiträge: 11289 » Talkpoints: 41,52 » Auszeichnung für 11000 Beiträge



In meiner Geburtsstadt gibt es auch seit einigen Jahren ein Hotel, in dem es zwar eine Rezeption gibt, die aber nur selten besetzt ist. Normalerweise erfolgt das Einchecken an einem Automaten außerhalb der Eingangstür und man bezahlt mit Karte.

Ich habe dort auch schon übernachtet, muss aber sagen, dass das System noch technische Schwächen hat. Einmal stand ich dort abends vor verschlossenen Türen, weil das Gerät behauptet hatte, meine Reservierung nicht finden zu können. Ich musste dann die angegebene Telefonnummer anrufen, und am Ende kam doch jemand persönlich vorbei, um mich einzuchecken. Und bei einem weiteren Eincheckversuch war das Gerät gleich ganz außer Betrieb, und es musste doch jemand vor Ort anwesend sein, um die Gäste ins Haus zu lassen.

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» lascar » Beiträge: 4404 » Talkpoints: 780,84 » Auszeichnung für 4000 Beiträge


Celles, du musst deinen Reisepass nicht fotokopieren lassen. Das ist lediglich bequem für den Betreiber, der mehr Informationen sammelt, als er muss und ohne Einwilligung darf. Unser deutsches Meldegesetz fordert bei Beherbungsstätten, also Hotels :D , von Übernachrungsgästen nur Vorname, Nachname, Geburtsdatum, Staatsangehörigkeit und Wohnanschrift. Dazu Tag und Zeit der Ankunft und das geplante Abreisedatum.

Dazu kommt die Zahl der Mitreisenden und deren Staatsangehörigkeit, wenn diese abweicht. Bei ausländischen Gästen kommt noch die Nummer vom Pass dazu oder halt vom Ersatzpapier. Das Ding muss der Gast eigenhändig unterschreiben. Das kann man einfach im Zimmer auslegen und die Haftung für die Angaben auf den Gast übertragen.

» cooper75 » Beiträge: 13325 » Talkpoints: 497,57 » Auszeichnung für 13000 Beiträge


Ich glaube nicht, dass das die Zukunft sein wird. Wahrscheinlich werden diese Rezeptionen aber zunehmen, denn andere Hotelketten könnten Citiizen M folgen, wo man selbst einchecken muss, aber man im Hintergrund eine Assistentin hat, wenn man sich dabei nicht auskennt. Bisher habe ich nur ein Hotel in Schweden gebucht, wo ich einen Code für den Zimmerschlüssel in einem Schließfach bekommen habe. Das ging ganz gut, aber man hat keine Ansprechpartner, wenn etwas im Zimmer schiefläuft und daher ist es bei diesem Versuch geblieben. Außerdem hasse ich es, wenn ich dann nur bis zu einer bestimmten Zeit einchecken kann, denn wer kann schon vorher sagen, ob der Flug dorthin nicht massive Verspätung hat. :think:

» celles » Beiträge: 8675 » Talkpoints: 3,62 » Auszeichnung für 8000 Beiträge


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