Höhe des Kindergeldes am Einkommen berechnen?

vom 22.11.2018, 18:43 Uhr

Derzeit wird ja oft und viel über die Höhe des Kindergeldes diskutiert. Dabei wird auch ins Spiel gebracht, die Höhe des Kindergeldes am Einkommen festzumachen. Gutverdienende bekommen dann eben weniger und Niedrigverdiener bekommen einen Aufschlag obendrauf. So neu ist die Idee ja nun auch nicht, wird aber wohl von einer Mehrzahl favorisiert. Was haltet ihr denn von diesem Vorschlag? Wäre es gerecht, das Kindergeld einkommensabhängig zu staffeln und wäre das überhaupt rechtlich durchsetzbar?

» baerbel » Beiträge: 1517 » Talkpoints: 601,73 » Auszeichnung für 1000 Beiträge



Das ist für Gutverdiener doch vollkommen irrelevant. Schließlich bekommen die den Kinderfreibetrag. Früher bekam man als Gutverdiener gar kein Kindergeld, weil man den Freibetrag hat. Heute gibt es das Kindergeld für alle und das Finanzamt prüft, was günstiger für den Einzelnen ist. Kürzt man das Kindergeld für höhere Einkommen, stehen die mit mittlerem Einkommen schlechter da, während echte Gutverdiener so gut dastehen wie immer. Der Freibetrag ist nämlich höher als das Kindergeld.

» cooper75 » Beiträge: 13325 » Talkpoints: 497,57 » Auszeichnung für 13000 Beiträge


Was heißt schon rechtlich durchsetzbar? Im Notfall werden die Gesetzte einfach geändert. Wäre ja nicht das erste Mal das Gesetze geändert wurden, ob es im Nachhinein besser war als vorher steht auf einem anderen Blatt. Durchsetzbar wäre es also, in der Theorie, auf jeden Fall. Ich bezweifle aber das es wirklich der Wunsch der Mehrheit ist. Denn profitieren wird wohl keiner so recht davon.

Nehmen wir einmal an das in diesem Szenario ein Geringverdiener oder eine einkommensschwächere Familie eine Aufstockung erhält: Die Erfahrung zeigt das dies an anderer Stelle wieder abgezogen wird. Es gibt nun einmal Grundbeträge bzw. Leistungen die der Staat festlegt. Wenn diese „zu Hoch“ sind werden Sie eben gekürzt. Man hört das doch oft. Da wird zum Beispiel das Arbeitslosengeld um das Elterngeld gekürzt usw.

Und die mit einem sehr hohem Einkommen haben ohnehin ihren Freibetrag. Bei der Mittelschicht würde sich hingegen vermutlich kaum etwas ändern. Ich sehe also keinen Vorteil darin das Kindergeld vom Einkommen abhängig zu machen.

» Anijenije » Beiträge: 2730 » Talkpoints: 53,02 » Auszeichnung für 2000 Beiträge



Die SPD hat kürzlich ein Konzept vorgeschlagen, um das Kindergeld in Deutschland anders zu organisieren. Dabei ist geplant, dass es pro Kind mindestens 250,- € Kindergeld gibt. Die schlussendliche Höhe soll jedoch nach dem Einkommen der Eltern und nach Alter des Kindes gestaffelt sein. Beantragt werden kann das neue Kindergeld laut Konzept einfach und digital. Die Leistung soll zur Existenzsicherung beitragen.

Bei Familien mit geringem Einkommen solle das Kindergeld bis zu 400 Euro für Kinder von 0-6 Jahre, 458 Euro für 6- 13 Jahre und 478 Euro für Jugendliche ab 14 Jahre sein. Bei Familien mit höherem Einkommen reduziert sich der Betrag um jeweils 35 Euro pro 100 Euro die die Eltern über dem Mindesteinkommen liegen.

Ich finde dieses Konzept - abgesehen vom höheren Arbeitsaufwand bezüglich Prüfung der Einkommensverhältnisse etc. - nicht schlecht. Gerade Geringverdiener profitieren davon meiner Meinung nach schon im Vergleich zur jetzigen Regelung.

» EngelmitHerz » Beiträge: 3943 » Talkpoints: 17,00 » Auszeichnung für 3000 Beiträge



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