Habt ihr eine Notfalldose im Kühlschrank?

vom 08.09.2018, 21:10 Uhr

Vor einigen Tagen muss es einen Fernsehbericht gegeben haben, in dem auf diese Notfalldosen hingewiesen wurde. Das ist eine Dose, die man mit einem Zettel befüllt, auf dem man die benötigte Medikation stehen hat und vielleicht auch noch andere Dinge, die in einem medizinischen Notfall zu beachten sind.

Diese Dose stellt man dann in den Kühlschrank und macht einen Hinweis darauf an eine gut einsehbare Stelle. Wenn man dann einen Notfall hat und ein Notarzt kommen muss, dann kann dieser direkt die wichtigen Dinge ablesen und muss nicht lange suchen.

Wir konnten leider so eine Dose nicht bestellen, darum weiß ich nicht, wie die genau aussieht, aber ich denke, dass man so etwas vielleicht auch selber basteln kann und der Zweck dann auch erfüllt wird. Habt ihr in eurem Kühlschrank eine solche Notfalldose? Findet ihr das überhaupt sinnvoll oder möchtet ihr so etwas vielleicht auch gar nicht haben, weil ihr den Sinn nicht sehen könnt? Wenn ihr so eine Dose habt, habt ihr dann die „offizielle“ Notfalldose bestellt oder euch so etwas in der Art vielleicht auch selber gemacht?

» Barbara Ann » Beiträge: 28933 » Talkpoints: 56,80 » Auszeichnung für 28000 Beiträge



Ich finde das ehrlich gesagt wenig sinnvoll. Denn wer sagt denn, dass Notfälle ausgerechnet dann passieren, wenn man zu Hause ist? Wenn ich Notarzt wäre hätte ich auch besseres zu tun als in den Kühlschrank zu schauen und den Inhalt zu überprüfen.

Es kommt auch oft genug vor, dass ein Notfall unterwegs passiert und da bringt so eine Dose im heimischen Kühlschrank mit entsprechenden Informationen überhaupt nichts. Daher erschließt sich mir der Sinn einer solchen Notfalldose nicht so wirklich. Ich kann da keine Vorteile erkennen, da das System nicht wirklich verbreitet und bekannt ist.

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» Täubchen » Beiträge: 33305 » Talkpoints: -1,02 » Auszeichnung für 33000 Beiträge


Ich kenne das System seit Jahren und habe die Dose im Kühlschrank und natürlich auch den entsprechenden Aufkleber an der Tür. Warum Täubchen das sinnlos findet, das erschließt sich mir nicht. Denn wenn ein Notfall im eigenen Haus passiert, dann ist es für die Retter nahezu unmöglich, schnell und sicher medizinische Informationen zu finden.

Wo sollen die sein? In der Handtasche? Im Geldbeutel? Falls ja, wo sind die Brocken? Oder findet man etwas im Nachtschrank? Im Badezimmer? Oder ist es doch im Wohnzimmerschrank oder in der Kommode in der Diele? Den Kühlschrank findet jeder in jeder Wohnung schnell und der Aufkleber am Eingang ist unmissverständlich. Nach Täubchens Logik braucht man auch keinen Hausnotruf, weil etwas draußen passieren kann.

» cooper75 » Beiträge: 13333 » Talkpoints: 499,45 » Auszeichnung für 13000 Beiträge



Mein Freund hat sich in letzter Zeit intensiver mit Notfallmaßnahmen und -vorbereitungen beschäftigt und in diesem Zuge auch eine solche Notfalldose in der Apotheke gekauft, befüllt und in unseren Kühlschrank gestellt. Ein Aufkleber am inneren Eingangstürrahmen weist bei uns auf die Lokalisation der Dose hin, und auch seine Medikamente hat mein Freund in einer Plastikbox direkt neben der Dose im Kühlschrank gelagert.

Außerdem hat er sich ein rotes Notfallheft im Internet bestellt, in dem er sämtliche medizinische Daten, Anschriften von behandelnden Ärzten und eingenommene Medikamente aufgeschrieben hat. Dieses Heft enthält zudem einen kompakten, heraustrennbaren Notfallausweis mit den wichtigsten Auszügen fürs Portemonnaie. Somit ist er verhältnismäßig gut und übergreifend mit den nötigsten Sicherheitsvorkehrungen ausgestattet.

Ich habe das ganze Prozedere mit etwas Skepsis beobachtet, da ich der Meinung bin, dass mein Freund vielleicht etwas übervorsichtig agiert. Er ist schließlich noch nicht einmal 30 Jahre alt, hat keinerlei wirklich gravierende körperliche Erkrankungen und ist auch nicht von den Medikamenten, die er einnimmt, abhängig. Nichtsdestotrotz kann man natürlich nie wissen, wann und wo einen möglicherweise ein Unglücksfall ereignet, sodass es sicherlich sinnlosere Investitionen als die oben genannten gibt. Ich selber habe mir auf seinen ausdrücklichen Wunsch hin nun auch ein rotes Heft und einen Notfallausweis zugelegt, aber auf eine eigene Dose verzichtet.

Für ältere oder ernsthaft erkrankte Menschen finde ich das Prinzip aber auf jeden Fall sehr gut und empfehlenswert, denn ich habe allein in unserer näheren Umgebung schon multiple Rettungseinsätze in den privaten vier Wänden mitbekommen und kann mir vorstellen, dass es dem Notarzt einige Arbeit erleichtert, wenn er gleich bei Ankunft den Notfalldosen-Sticker im Eingangsbereich entdeckt - zumal es keine Seltenheit ist, dass ältere Herrschaften die Namen ihrer Medikamente und Erkrankungen nicht wissen oder schnell wieder vergessen.

» MaximumEntropy » Beiträge: 8470 » Talkpoints: 987,98 » Auszeichnung für 8000 Beiträge



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