Freut ihr euch über kurze Umstiegszeiten?

vom 09.12.2014, 11:10 Uhr

Dieses Thema könnte man ganz allgemein auf den Alltag beziehen, aber auch auf Urlaubsreisen, unabhängig davon mit welchen Verkehrsmitteln man fährt. Ich pendle jedes Wochenende zu meinem Freund nach Hause und ich habe schon mehrmals festgestellt, dass sich sehr viele Personen über eine kurze Umstiegszeit freuen, es aber schon nach relativ kurzer Zeit bereuen.

Ein Beispiel. Ich war vor einigen Wochen im Zug unterwegs und traf dort ein erwachsenes Paar, das die Betreuung für mehrere Minderjährige übernommen hatte und wahrscheinlich eine Art Ausflug oder Reise organisiert hat. Sie mussten in derselben Stadt aussteigen wie ich. Der Mann saß da und hat sich wirklich einen Keks gefreut, dass sie in der Stadt dann nur 4 Minuten Umstiegszeit hätten und dass sie so gar nicht lange warten müssten.

Ich habe nur den Kopf geschüttelt und hab mir nur gedacht, dass der mit dieser Einstellung bestimmt nicht lange dastehen würde und seine Meinung wahrscheinlich sehr schnell ändern wird. Er muss meine Reaktion gesehen haben, denn er sprach mich darauf an. Daraufhin machte ich ihn darauf aufmerksam, dass er nur vier Minuten Umstiegszeit hat, aber aktuell der Zug schon 7 Minuten Verspätung hätte. Da verging ihm schon das Grinsen und er war nicht mehr so froh darüber, so wenig Pufferzeit zum Umsteigen zu haben.

Im Endeffekt hat unser Zug die Verspätung nicht unterwegs aufgeholt und der Anschluss war weg. Diese Reisegruppe musste im Endeffekt fast eine Stunde auf dem Bahnhof stehen und warten, bis der nächste Anschlusszug kommt, eben weil die Verbindung nur stündlich vorhanden ist und nicht häufiger wie das in manchen Großstädten oder im Ruhrgebiet der Fall ist.

Ich muss sagen, dass mir 4 Minuten viel zu knapp wären. Ich habe schon häufiger Personen in den letzten 2 Jahren getroffen, die dieselbe Verbindung noch erwischen wollten und immer den Anschluss verpasst haben, weil unser Zug so Verspätung hatte. Da sieht man dann erst immer breites Grinsen und Freude, die dann aber sehr schnell in Frustration und Stress umschwankt.

Ich persönlich empfinde 15 Minuten Umstiegszeit durchaus in Ordnung und auch nicht zu viel. Ich nehme meistens auch eine U-Bahn früher, sodass ich etwa 15 Minuten Zeit zum Umsteigen habe. Selbst bei minimalen Verspätungen werde ich nicht gestresst und habe bisher immer meinen Anschluss erhalten.

Freut ihr euch über kurze Umstiegszeiten? Welche Erfahrungen habt ihr damit gemacht? Welche Pufferzeit für das Umsteigen haltet ihr für angemessen? Ist es für euch ein Unterschied ob ihr im Alltag unterwegs seid oder verreisen wollt?

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» Olly173 » Beiträge: 14700 » Talkpoints: -2,56 » Auszeichnung für 14000 Beiträge



Vielleicht formuliere ich es einfach anders: Ich freue mich nicht über lange Umstiegszeiten. Denn dann muss man höchstwahrscheinlich ziemlich lange unnötig warten, da die Busse und Bahnen in der Regel vergleichsweise geringe Verspätungen haben. In der Regel, natürlich haben sie manchmal ja auch ganz extreme Verspätungen.

Vier Minuten wären mir definitiv zu kurz, da ist ja eigentlich schon vorprogrammiert, dass man seinen Anschlusszug nicht erreichen kann. Schließlich muss man nicht nur bedenken, dass der erste Bus oder eben auch die erste Bahn eine gewisse Verspätung hat und meistens nicht pünktlich auf die Minute an ihrem Ziel ankommt, sondern man muss auch daran denken, dass es eine Weile dauert, bis man an einem großen, stark frequentierten Bahnhof aus dem Zug gestiegen ist und auf das nächste Gleis gelangt ist. Dieses Gleis muss man dann erst einmal finden, man muss sich kurz orientieren wenn man sich an dem betreffenden Bahnhof noch nicht gut auskennt, und auch das kann einen kurzen Moment in Anspruch nehmen.

Wenn man umsteigen muss, dann ja meistens an stärker frequentierten Knotenpunkten und nicht an irgendwelchen kleinen Dorfbahnhöfen. Deswegen muss man auch mit einigem Gedränge rechnen, was es erschwert, zügig von einem Gleis auf das andere zu gelangen. Selbst, wenn durchgesagt wird, dass diverse Anschlusszüge auf die verspäteten Reisenden warten, verpasst man daher oftmals noch seinen Anschluss.

Ich mag es gerne, wenn ich eine Umsteigzeit von zwanzig bis dreißig Minuten habe. Normalerweise hat mein Zug nicht mehr als zehn Minuten Verspätung, es bleiben mir also noch komfortable zehn Minuten, um zu meinem Gleis zu gelangen. Das reicht, um mir noch schnell etwas Verpflegung zu organisieren. Mit dieser Zeitspanne hatte ich noch nie ein Problem. Nur im Winter, wenn ich mit dem Bus zum Bahnhof fahren musste und dieser wegen Glatteis Verspätung hatte und nur langsam fahren konnte, wurde es schon recht knapp. Eine Verspätung des Zuges kam mir aber zu Gute.

Bei geringerer Umsteigzeit bereite ich mich immer darauf vor, dass ich meinen Anschluss verpassen werde und suche mir den nächsten Anschluss heraus.

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» olisykes91 » Beiträge: 5367 » Talkpoints: 24,16 » Auszeichnung für 5000 Beiträge


Über sehr kurze Umstiegszeiten freue ich mich nicht. Dabei ist es mir auch schon mal fast so gegangen, dass ich den Anschlusszug verpasst habe. Ich hatte 8 Minuten zum Umsteigen und zwischenzeitlich hatte der Zug 10 Minuten Verspätung. Ich saß auf glühenden Kohlen, weil es eine Urlaubsreise war und ich eben auch den Koffer schleppen musste auf dem Weg zum nächsten Zug. Am Ende hat dieser Zug aber gewartet und wir hatten auch nur noch 6 Minuten Verspätung, so dass ich den anderen Zug knapp noch erwischt habe.

Aber gerade dann, wenn man auch noch Gepäck dabei hat, würde ich darauf achten, dass man die Umstiegszeiten auch entsprechend plant, damit man einen Zeitpuffer hat. Natürlich ist es gerade mit Gepäck auch nicht so toll, wenn die Zeiten zu lang gewählt sind, weil man ja doch nicht gut mit dem Gepäck noch in den Bahnhofsgeschäften schauen kann. Ich empfinde auch 15 Minuten als ideale Zeit zum Umsteigen.

» Barbara Ann » Beiträge: 28933 » Talkpoints: 56,80 » Auszeichnung für 28000 Beiträge



All zu knappe Umstiegszeiten mag ich gar nicht, weil es immer mal zu Verspätungen kommen kann und dann sitzt man da und kann gerne mal eine Stunde warten, worauf ich auch keine Lust habe. Bei mir ist die Umstiegszeit meistens 15 Minuten, auf der Verbindung, die ich in meine Heimat brauche und meistens schafft es die Bahn, dass selbst das knapp wird und deswegen fahre ich lieber vorher mit dem Bus warte dann 40 Minuten und fahre dann erst Zug, da komme ich wenigstens pünktlich.

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» Ramones » Beiträge: 47746 » Talkpoints: 6,02 » Auszeichnung für 47000 Beiträge



Es kommt eben immer darauf an, wie reibungslos alles funktioniert. Wenn das erste Verkehrsmittel keine Verspätung hat, nichts dazwischen kommt und alles gut läuft, finde ich es ganz wunderbar, eine kurze Umsteigezeit zu haben. Immerhin muss man dann nicht so lange auf den Anschluss warten und spart Zeit. Anders ist es, wenn das erste Verkehrsmittel Verspätung hat oder etwas dazwischen kommt.

Ich freue mich dann über kurze Umstiegszeiten, wenn alles gut läuft. Immerhin findet es sicherlich niemand gut, stundenlang irgendwo warten zu müssen. Manchmal ist so eine Umstiegszeit ganz praktisch. Beim Fliegen kann man so noch einmal auf Toilette und vielleicht irgendwo in ein Cafe oder in ein Restaurant gehen. Wenn man mit der Bahn unterwegs ist, kann man sich so vielleicht auch noch etwas zu essen kaufen, was nicht geht, wenn die Zeit zu knapp ist.

Wenn ich von Anfang an genau weiß, dass die Umsteigezeit sehr knapp ist, dann macht mich das immer ganz nervös. Ich bin es gewohnt, dass der Zug irgendwie ständig Verspätung hat, so dass ich mich dann auch nicht wirklich entspannen könnte. Ich würde die ganze Zeit befürchten, meinen Anschluss zu verpassen und da könnte ich mich nicht wirklich freuen. Lange Umsteigezeiten finde ich aber auch richtig ätzend. Am besten ist es natürlich, wenn sie so lang ist, dass man den Anschluss gut erreicht, auch wenn es eine Verspätung gibt, während man sich aber nicht irgendwo die Beine in den Bauch stehen muss.

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» Prinzessin_90 » Beiträge: 35273 » Talkpoints: -0,01 » Auszeichnung für 35000 Beiträge


Ich wähle meine Umsteigezeiten eigentlich auch bevorzugt im Bereich von 15 bis 20 Minuten. Bei allem unter 10 Minuten mache ich mir immer Sorgen, dass schon eine geringfügige Verspätung meines ersten Zuges dazu führen könnte, dass ich den Anschluss verpasse, und alles, was weit über die 20 Minuten hinausgeht, empfinde ich als unnötige Zeitverschwendung. Daher ist der genannte Zeitrahmen aus meiner Sicht eigentlich optimal, da er einen geringen aber in der Regel ausreichenden Puffer bietet und einen dennoch nicht zu lange aufhält.

Allerdings mache ich es auch vom Reiseziel abhängig, ob ich lieber etwas großzügigere oder knappere Umsteigezeiten wähle. Steige ich an einem mir wohlbekannten Bahnhof um, an dem es auch die ein oder andere Möglichkeit gibt, sich die Wartezeit auf einen anderen Zug zu vertreiben, dann reicht mir eine knappere Umsteigezeit meistens aus. Immerhin muss ich dann nicht erst lange nach dem nächsten Gleis suchen und kann direkt gezielt darauf zugehen; und wenn alle Stricke reißen und mein Anschluss doch vor meiner Nase davon fährt, dann weiß ich zumindest, dass ich mich irgendwo in ein Café setzen oder einen Buchladen durchstöbern kann und nicht in der Kälte warten muss.

Führt mich meine Reise in unbekannte Gebiete und womöglich deutlich weiter weg, sodass das Verpassen des Anschlusses mit erheblich längeren Reisezeiten und möglicherweise sogar Problemen, überhaupt noch am Zielort anzukommen, einhergehen würde, dann würde ich jedoch auch Umsteigezeiten von 30 Minuten und mehr in Kauf nehmen, um auf der sicheren Seite zu bleiben und mir keinen Stress machen zu müssen, wenn irgendwo auf der Strecke unvorhergesehene Verzögerungen auftreten.

Natürlich ärgert man sich unter Umständen, wenn man dann aufgrund einer Zugbindung am Zwischenbahnhof länger wartet, obwohl man auch den früheren Zug noch geschafft hätte, aber ich nutze die Zeit dann meistens, um einen Snack zu mir zu nehmen oder mich ein wenig um zusehen.

» MaximumEntropy » Beiträge: 8470 » Talkpoints: 987,98 » Auszeichnung für 8000 Beiträge


Ich finde es kommt ganz klar darauf an, wann man unterwegs ist. Wenn ich morgens zur Arbeit fahre und am Hauptbahnhof umsteigen muss, plant die Bahn-App immer 6 Minuten Umstiegszeit ein, im Endeffekt bin ich aber schon in 2 Minuten komplett durch und kann sogar eine frühere Bahn erwischen und bin dadurch früher auf Arbeit. Das finde ich immer sehr angenehm, da ich so eben Zeit spare und morgens um 5:30 Uhr ist deutlich weniger los und da fahren die Züge bei uns immer pünktlich.

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» Täubchen » Beiträge: 33305 » Talkpoints: -1,02 » Auszeichnung für 33000 Beiträge



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