Erfahrungen mit der Einnahme von Verdauungsmitteln

Mittlerweile gibt es ja eine Vielzahl von Magen- und Darmpräparaten, die man als wohltuende Verdauungsmittel bewirbt und verkauft. Bisher habe ich noch nie Verdauungsmittel zu mir genommen, weil ich damit keinerlei Erfahrungen habe und gar nicht weiß, ob die wirklich so viel bringen und bewirken.

Kennt ihr euch mit der Einnahme von Verdauungsmitteln aus und wie würdet ihr denn deren Wirkung beurteilen? Kann man Verdauungsmittel auch nur vorbeugend und prophylaktisch verkonsumieren oder sollte man da schon wirklich Verdauungsprobleme haben?

Ich muss sagen, dass ich solche Verdauungsmittel noch nicht gesehen habe, die als allgemein wohltuend beworben werden. Aber sinnvoll finde ich so etwas nicht, wenn man mit der Verdauung keine Probleme hat. Wenn alles gut ist, würde ich in das System nicht eingreifen wollen und erst dann etwas unternehmen, wenn es Probleme gibt. Andernfalls würde ich mir das Geld sparen.

Ich finde solche Verdauungsmittel total überflüssig und würde mir so etwas nie kaufen wollen. Wenn man Probleme mit dem Magen oder Darm hat kann man ja immer noch Fencheltee trinken, der hilft auch bei derartigen Beschwerden. Aber extra irgendwelche Medikamente oder andere Mittelchen kaufen würde ich nicht. Das würde ich gar nicht einsehen.

Prophylaktisch würde ich solche Medikamente nie kaufen, sie haben ja auch Nebenwirkungen. Bei Verstopfung hilft es, einen Löffel Öl zu sich zu nehmen. Aber wenn man meint, dass es gar nicht anders geht, dann sollte man sich in der Apotheke beraten lassen und vielleicht einmalig ein Mittel nehmen, auf keinen Fall regelmäßig. Lang andauernde oder häufig auftretende Beschwerden im Magen-Darm-Bereich sollten eh vom Arzt abgeklärt werden. Eventuell hilft es, die Ernährung umzustellen.

Bei Durchfall habe ich Medikamente genommen, wenn es so gar nicht passte, etwa im Berufsleben vor Vorträgen oder vor langen Bahnfahrten oder Flugreisen. Aber sehr oft kam das nicht vor, vielleicht durchschnittlich einmal im Jahr.

Meine Tante hat Abführmittel missbraucht, weil sie meinte, dadurch abnehmen zu können. Sie ist dann relativ früh mit gerade einmal sechzig Jahren an Magenkrebs gestorben. Wir vermuten, dass es an diesem Medikamentenmissbrauch lag.

Ich habe tatsächlich ein Verdauungsmittel eingenommen, um meinem Darm was gutes zu tun. Und zwar nach einer Antibiotikabehandlung war mein Immunsystem angeschlagen. Auf Rat meiner Ärztin habe mir ein Probiotikum namens Mutaflor gekauft. Ich wollte, dass das Ergebnis schnell erzielt wird, da aus meiner Erfahrung dauert es mit natürlichen Mitteln eine gefühlte Ewigkeit. Letztens habe ich bestimmt zwei Jahre gebraucht, um zu Kräften zu kommen.

Es hatte damals nichts mit Darm zutun, aber mir wurde auch empfohlen in der Apotheke ein Mittel zu Stärkung des Immunsystems zu holen. Damals hatte ich das nicht gemacht, weil ich mich nicht mit irgendwelchen Mitteln belasten wollte, dachte mehr Obst und Gemüse tuen es auch. Nachhinein bereute ich das. Deswegen habe ich diesmal den Rat befolg und war mit dieser Entscheidung zufrieden. Nach ein paar Wochen habe ich mich wieder fit gefühlt.

Wie wäre es mit "vorbeugend und prophylaktisch" ausgewogener Ernährung und ausreichend Bewegung? Ich finde es absolut absurd, dass du bereit bist dir irgendwelche Mittelchen einzuwerfen anstatt erst mal zu schauen was du an deinem Lebenswandeln ändern kannst um diese Mittelchen erst gar nicht zu brauchen.

Ich musste mal ein Medikament nehmen, dass die Bildung der Magensäure reduziert. Das war nötig um die Nebenwirkungen eines anderen Medikaments vorzubeugen. Da ich keine Nebenwirkungen hatte gehe ich davon aus, dass dieses Medikament seine Wirkung getan hat.

Ich weiß aber, dass diese Art von Medikamenten auf Dauer problematisch werden kann und zu Mangelerscheinungen und anderen Erkrankungen führen kann. Von "vorbeugend und prophylaktisch" würde ich deshalb dringend abraten. Ich war froh, als ich meine Medikamente nach ein paar Wochen absetzen konnte.