Durch "World of Warcraft" Leben retten?

vom 21.04.2019, 19:06 Uhr

Ich habe neulich eine sehr faszinierende Geschichte gelesen, die auf einer wahren Begebenheit beruht. Demnach soll ein 12-jähriger Norweger namens Hans Jorgen Olsen 2007 sich und seine Schwester vor einem Elchangriff gerettet haben, indem er Fähigkeiten einsetzte, die er in "World of Warcraft" gelernt hatte.

Mit der Fähigkeit "Verspotten" zog er zunächst die Aufmerksamkeit des Angreifers auf sich und seine Schwester konnte flüchten. Durch die Fähigkeit "Totstellen" verlor der Elch dann das Interesse an dem Jungen und zog wieder ab.

Ich finde das Verhalten des Jungen ja sehr bewundernswert und erstaunlich, dass er sozusagen anhand eines Computerspieles richtig handeln konnte. Was haltet ihr von der Geschichte? Kann "World of Warcraft" tatsächlich Leben retten oder meint ihr, er hat einfach intuitiv gehandelt und es hatte eigentlich nichts mit "World of Warcraft" zu tun?

» Aguti » Beiträge: 3109 » Talkpoints: 27,91 » Auszeichnung für 3000 Beiträge



Ich habe selbst jahrelang World of Warcraft gespielt und finde ehrlich gesagt, dass das grade völlig in die falsche Richtung geht. Ich glaube nicht, dass der Junge so gehandelt hat, weil er das aus WOW hat. Ich weiß dass es diese Fähigkeiten oder Talente in dem Spiel gibt und der Jäger-Klasse unter anderem zur Verfügung stehen. Aber ich glaube eher, dass man so eine Verhalten eher im Kindergarten oder in der Schule in Norwegen lernt. Schließlich gehören die Begegnungen mit Elchen da zur Tagesordnung. Und das diese sehr großen Tiere dann auch nicht unbedingt ungefährlich sind, sollte auch jedem klar sein.

Das nächste was ich bemängeln würde, warum ein 12 Jähriger überhaupt schon dieses Spiel spielt. Dabei geht es nicht um die Brutalität in dem Spiel, sondern eher um das Suchtverhalten was mit dem Spiel verbunden wird. Und das sollte man auf keinen Fall unterschätzen. Ich habe einige Freunde im Umfeld gehabt, die außer diesem Spiel, keine Freizeit mehr hatten und sogar gesellige Abende mit Freunden ausgeschlagen haben, nur um an einer Gruppenschlacht teilnehmen zu können.

Vielleicht mag es sein, dass der Junge sich und seiner Schwester damit das Leben gerettet hat, aber es sind auch schon genauso viele Menschen dabei ums Leben gekommen, weil sie sich nicht von dem Spiel losreißen konnten, und nach einem Spiel-Marathon genährt von Energie-Drinks und Junk-Food tot vom Stuhl gefallen sind. Das sollte man auch dabei erwähnen. Wenn dieses Spiel auf der einen Seite Leben rettet, dann nimmt es aber Leben auf der anderen Seite.

» Kodi » Beiträge: 599 » Talkpoints: 27,19 » Auszeichnung für 500 Beiträge


Muss mich hier auch klar meinem Vorredner anschließen. Kann mir nicht vorstellen, dass der Junge aufgrund des Spiels World of Warcraft so gehandelt hat. Glaube auch eher, dass einem dies im Zuge der Erziehung durch Eltern bzw. Lehrpersonen in nordischen Ländern beigebracht wird. Eine Begegnung mit einem Elch soll dort oben ja doch häufiger vorkommen.

Klar kann es trotzdem sein, dass der Junge diese Taktik auch in WoW beobachtet hat. Aber hier stellt sich auch die Frage was ein 12-Jähriger mit so einem Spiel macht. Kenne genügend Leute die damals viel zu viele Stunden ihrer Jugend mit diesem Spiel verbracht haben. Und damit meine ich nicht ein bis zwei Stunden am Tag, sondern Halbtagessessions welche eher Standard als Ausnahme waren. Das Suchtpotential von World of Warcraft ist also definitiv nicht zu unterschätzen.

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» Windhauch » Beiträge: 134 » Talkpoints: 35,45 » Auszeichnung für 100 Beiträge



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