Durch körperliche Krankheit auch Depressionen bekommen?

vom 26.10.2017, 11:43 Uhr

Ich habe in einem anderen Beitrag schon geschrieben, dass eine junge Frau unter Hämhidrose leidet. Auch Blutschweiß genannt. Sie schwitzt Blut aus und hat sich deswegen immer mehr zurückgezogen und die Öffentlichkeit gemieden. Dadurch wurde sie dann depressiv.

Auch habe ich schon öfter gehört, dass Patienten mit Krebs auch Depressionen bekommen haben. Immerhin handelt es sich um eine schwere Erkrankung, die auch tödlich verlaufen kann. Da wundert es mich nun nicht, dass manche auch depressiv werden. Aber auch bei chronischen Krankheiten soll es manchmal dazu kommen, dass die Patienten depressiv werden. Ich finde das durchaus nachvollziehbar und denke, dass es schon ein Teufelskreis ist und sich die Betroffenen durch ihre körperliche Erkrankung schon zurückziehen und dann eben auch noch zusätzlich depressiv werden.

Habt ihr schon erlebt, dass jemand durch eine körperliche Krankheit depressiv wurde? Ist es dann noch schwerer, aus den Depressionen wieder heraus zu kommen? Findet ihr es durchaus nachvollziehbar, dass man durch eine chronische Krankheit oder ähnliches Depressionen bekommen kann? Meint ihr, dass dies doch häufiger vorkommt?

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» Nelchen » Beiträge: 32238 » Talkpoints: -0,25 » Auszeichnung für 32000 Beiträge



Es gibt durchaus Krankheiten, bei denen die Depression ausschließlich körperliche Ursachen hat, da durch den Kampf des Körpers und der Aufbietung aller Reserven des Immunsystems eben auch oft der Serotoninspiegel im Gehirn sinkt, was depressive Verstimmungen zur Folge hat. Bekannt ist dies zum Beispiel von Schilddrüsenerkrankungen.

Mitunter suchen depressiv Erkrankte Psychologen usw. auf, sind hier aber an der falschen Adresse, da die Erkrankung rein körperliche Ursachen hat - sogar unerkannte Zahnwurzelentzündungen können dies auslösen. Auch von manchen Darmerkrankungen ist ein unmittelbarer Zusammenhang bekannt. Umgekehrt tun sich Mediziner noch schwer, Depressionen als Symptom einer körperlichen Erkrankung zu erkennen, da man diese in der Regel als rein seelische Erkrankung betrachtet.

Bei der hier beschriebenen Dame ist das schwer zu sagen, hindert einen eine Krankheit an der Teilnahme am Leben bis hin zur sozialen Isolation, ist dies selbstverständlich niederschlagend und gute Laune hätte ich da auch nicht. Nichtsdestotrotz eine schwierige Thematik, deren Erforschung noch in den Kinderschuhen steckt.

» Paulie » Beiträge: 554 » Talkpoints: 0,24 » Auszeichnung für 500 Beiträge


Ich habe beobachten können, dass manche Menschen auch allein deswegen depressiv werden, weil sie zum Beispiel in jungen Jahren krank werden und sich dadurch unnormal fühlen. Eine Bekannte von mir beispielsweise hatte gesundheitliche Probleme mit den Beinen, sodass sie eine Zeit lang sogar im Rollstuhl sitzen musste und das hat sie wegen ihres damalig jungen Alters extrem mitgenommen, dass sie so jung und schon "behindert" ist.

Sie wollte eben genauso leistungsfähig und aktiv wie die meisten ihrer Mitmenschen sein und es hat sie total fertig gemacht, dass sie das nicht konnte. Hinzu kamen dann auch die Schmerzen, die ein beschwerdefreies Leben nicht so leicht gemacht haben.

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» Täubchen » Beiträge: 33305 » Talkpoints: -1,02 » Auszeichnung für 33000 Beiträge



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