Durch Einheitslohn Bildung nicht mehr lohnenswert?

Ich las kürzlich einen sehr interessanten Artikel, in dem der Chef einer Agentur befragt worden ist. Dieser erzählte dann von seiner Agentur und dass er den Einheitslohn eingeführt hätte. Soll heißen, dass bei ihm unabhängig von der Qualifikation, vom Alter, vom Geschlecht etc. jeder Mitarbeiter gleich verdient. Sogar die Berufseinsteiger sind davon nicht ausgenommen.

Ich habe mich gefragt, wie sinnvoll so ein Konzept ist, denn das würde doch bedeuten, dass der Anreiz für Bildung und Weiterbildung nicht mehr da ist oder? Meint ihr, dass die Menschen beim hypothetischen Einheitslohn noch den Wunsch hätten, die Meisterschule zu besuchen oder ein Studium zu absolvieren? Würde sich Weiterbildung da überhaupt noch lohnen?

Warum sollte ein Einheitslohn Bildung verhindern? Wenn über den Lohn nichts zu machen ist, dann wird die Selbstständigkeit hoch attraktiv. Denn so könnte man dem Einheitslohn locker ausweichen. Und dafür ist eine gute Qualifikation nun einmal ziemlich praktisch. Warum sollte beispielsweise niemand mehr Medizin studieren, nur weil der Lohn einer Krankenschwester ebenso hoch oder niedrig ist? Die Krankenschwester verdient immer so viel, der Arzt dagegen kann als Honorarkraft arbeiten oder eine Praxis aufmachen. Außerdem ist die deutsche Ausbildung hoch angesehen. Nimmt man die halt mit und profitiert dann im Ausland.