Den Staun-Trick als Taktik in Konfliktsituationen anwenden?

vom 16.03.2021, 10:25 Uhr

Es gibt immer wieder Situationen, wo Kollegen im Alltag gegen andere sticheln, entweder weil die Arbeit nicht so schnell erledigt wird oder dieser oft fehlt. Um als Betroffener Stress sowie Streit zu vermeiden, empfiehlt es sich, nicht auf die Aggressivität des Kollegen einzugehen, sondern diesem einfach nur zu zeigen, wie erstaunt man über seinen Standpunkt ist. Dabei lässt man das Problem beim aggressiven Kollegen, geht also nicht darauf ein. Dabei sollte man selbst ruhig und gelassen bleiben. Doch hilft der Trick immer oder provoziert diese Kombination zwischen Staunen und ruhig bleiben den Kollegen nur noch mehr?

» Nebula » Beiträge: 3041 » Talkpoints: 6,06 » Auszeichnung für 3000 Beiträge



Ich trage Konflikte offen aus, dann weiß mein Gegenüber auch, woran er ist und kann für sich selbst entsprechend reagieren. Wenn Menschen Probleme haben, ist es das Mindeste, diese bei der entsprechenden Person auch anzusprechen. Solche Charakterzüge sind in der heutigen Gesellschaft nur noch selten zu finden. Es ist einfacher, hintenrum irgendwelche Dinge mit Außenstehenden zu bereden, der Bestätigung halber, wenn es um den Konflikt geht, als den Gegenüber damit direkt zu konfrontieren. Solche Leute sind für mich einfach nur daneben.

» Excelsior » Beiträge: 513 » Talkpoints: 0,23 » Auszeichnung für 500 Beiträge


Ein paar Tricks sollte man schon im Ärmel haben, wenn man in der Gesellschaft der Erwachsenen und Berufstätigen überleben will. Auch wenn es mir anders lieber wäre, so gibt es auch in an sich professioneller Umgebung immer wieder Leute die sticheln und provozieren und so versuchen, sich selber in einem besseren Licht erscheinen zu lassen. Da wird so lange gebohrt, bis Frau Gerbera doch mal pampig wird und dann tut man verschüchtert: "Habe ich etwas Falsches gesagt? Das tut mir ja so leid. Geht es Ihnen gut, Frau Gerbera? Möchten Sie vielleicht kurz Pause machen?"

Man kann die Leute ja nicht immer machen lassen. So viel Mist entsteht, weil die Leute, die es besser wissen, die Klappe halten, um keine Wellen zu machen. In diesen Situationen ist es oft tatsächlich ganz praktisch, sich "erstaunt" oder überrascht zu geben. Im Sinne von: "Frau Ranunkel, ich hatte Sie bis jetzt immer für einen leidlich intelligenten Menschen gehalten. Da erstaunt es mich jetzt schon, was für einen Bullshit Sie gerade absondern!" Natürlich diplomatischer formuliert. Dadurch bietet man weniger Angriffsfläche und kann die Leute dennoch in ihre Schranken weisen.

Auch die dümmsten Bürokreaturen wissen für gewöhnlich, was es bedeutet, wenn sich die Chefin "erstaunt" zeigt oder noch mal pointiert nachfragt, wie man etwas denn gemeint habe. Das heißt nämlich auch nicht, dass die Chefin zu dumm ist, sondern dass sie dir noch eine Chance geben will, bevor du dich noch tiefer ins Loch laberst. Privat gelten natürlich andere Regeln als in einem halbwegs professionellen Umfeld.

» Gerbera » Beiträge: 11289 » Talkpoints: 41,52 » Auszeichnung für 11000 Beiträge



Wenn mir bei der Arbeit jemand aggressiv begegnet, dann versuche ich gezielt ruhig und besonders freundlich zu sein. Das wirft die meisten Leute so aus ihrem Zustand, dass man dann normal darüber reden kann, was eigentlich das Problem ist. Ich bin kein Freund von ignorieren und einfach auf sich ein reden lassen, man kann und sollte sich austauschen, wenn Probleme vorhanden sind und es wird ja auch nicht besser, wenn man keine Lösung finden kann.

Im Freundeskreis kann man das vielleicht anders regeln, aber beruflich muss man sachlich und freundlich bleiben um sich nicht ins Aus zu schießen. Vor allem muss man Fehler aber auch einsehen und daran arbeiten. Man sollte sich die Kritik also auch durchaus mal anhören.

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» Ramones » Beiträge: 47746 » Talkpoints: 6,02 » Auszeichnung für 47000 Beiträge



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