Definition und Berechnung von Grenzkosten

Dass Unternehmen immer ihre Kosten im Auge behalten sollten, das ist mir ja soweit schon klar. Aber in diesem Zusammenhang fällt auch oftmals der Begriff der Grenzkosten. Was stellen denn die Grenzkosten in einem Unternehmen dar und wie werden diese denn berechnet? Finden Grenzkosten in ausnahmslos jedem Unternehmen Berücksichtigung und müssen demnach auch jeden Selbständigen interessieren?

Grenzkosten sind die Kosten, die bei der Produktion einer zusätzlichen Mengeneinheit eines Produktes X entstehen beziehungsweise im umgekehrten Fall die Kosten, die wegfallen, wenn eine Mengeneinheit eines Produktes X weniger hergestellt wird. Demnach finden Grenzkosten bei allen Produktionsunternehmen, auch bei Selbständigen, Anwendung.

In der Regel entsprechen die Grenzkosten den variablen Kosten eines Unternehmens. Sie können von diesen jedoch auch abweichen, wenn es zum Beispiel ab einer gewissen Absatzmenge die Kosten für eine Produktionseinheit sinken (zum Beispiel Mengenrabatte im Einkauf).

Anhand eines Beispiels kann man Grenzkosten ganz gut erklären. Ein Rostwurststand hat auf einem Weihnachtsmarkt fixe Kosten (zum Beispiel für die Standmiete und das Personal) in Höhe von 100 Euro pro Tag. Eine Rostwurst kostet den Standbetreiber im Einkauf 1 Euro, bei einer Abnahme von mindestens 100 Würsten kostet die Rostwurst nur noch 0,90 Euro. So hat der Standbetreiber bis zur verkauften einhundertsten Wurst Grenzkosten in Höhe von 1 Euro, ab der einhundertsten verkauften Rostwurst in Höhe von 0,90 Euro.