Das erste Fahrzeug als Geschenk?

vom 11.06.2016, 23:53 Uhr

Viele bekommen den Führerschein, sei es der für das Auto oder der für das Motorrad, von ihren Eltern gezahlt und nicht selten, wird zur bestandenen Prüfung, dem Fahranfänger ein eigenes Auto/Motorrad geschenkt. Oft werden dann auch die laufenden Kosten wie Steuer, Versicherung und Treibstoff übernommen, da viele Fahranfänger ja noch zur Schule gehen.

Manche sind aber auch der Meinung, dass man das nicht tun sollte, da Jugendliche bzw. junge Erwachsene so nicht den richtigen Umgang mit Geld lernen und auch eine Wertschätzung zeigen können, wenn ihnen alles "zufliegt". Haltet ihr es für erzieherisch sinnvoll, dem Kind/ Enkel-in/ Neffen etc. ein Fahrzeug zu schenken, oder sollte diese/r sich dieses selbst finanzieren, um den Umgang mit Geld zu erlernen?

» Wasteoftime1398 » Beiträge: 158 » Talkpoints: 10,20 » Auszeichnung für 100 Beiträge



Ich finde es nicht sinnvoll, einem Kind bzw. jungen Erwachsenen mit 18 schon ein Auto zu schenken, wenn das doch gar nicht notwendig ist. Ich meine, wenn das Kind mit 18 eine Ausbildung beginnt und das Auto für die Pendelei zur Berufsschule und zum Arbeitsplatz benötigt wird, kann ich das noch nachvollziehen, denn je nach Wohngegend kann ein Auto da schon notwendig sein, wenn zum Beispiel der öffentliche Personennahverkehr schlecht und unzureichend ausgebaut ist. In einer Großstadt, wo es ständig zu Staus kommt und wo alle 5 Minuten die nächste U-Bahn oder der nächste Bus kommt sieht das natürlich anders aus.

Ich finde es in Ordnung, dem Kind den Führerschein zu finanzieren und bei Bedarf eben ein gutes und günstiges Auto zur Verfügung zu stellen, aber für den Unterhalt müsste das Kind selbst aufkommen können finde ich. Ich habe mit 18 kein Auto geschenkt bekommen und brauchte es auch gar nicht. Ich habe mir im Bedarfsfall aber das Auto meiner Eltern ausleihen dürfen.

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» Täubchen » Beiträge: 33305 » Talkpoints: -1,02 » Auszeichnung für 33000 Beiträge


Ich finde es sehr sinnvoll einem jungen Menschen in dem Alter schon ein Auto hinzustellen, aber kein neues Auto, sondern ein älteres Modell, bei dem man zwar sicher ist, aber was man auch mal irgendwo anecken kann ohne das man gleich einen riesen finanziellen Verlust hat. Wobei ich dann auch finde, dass zumindest der Sprit eventuell aber auch die Versicherung gezahlt werden muss. Das kann man mit einem Nebenjob ja schaffen.

Ich finde es deswegen wichtig, weil man sonst ja keine Fahrpraxis bekommt und das aber durchaus wichtig ist. Wenn man also den Führerschein bezahlt und dann kein Auto, wird sich der Schüler das nicht leisten können oder nur ein schlechtes Auto kaufen können und das hat doch mehr Nachteile als Vorteile.

Natürlich geht das nur, wenn da auch entsprechend Geld vorhanden ist. Wenn kein Geld da ist, geht das natürlich nicht und dann muss es vom Kind selber erspart werden. Ich habe nach meinem Führerschein kein Auto bekommen und hatte dementsprechend Angst nach ein paar Jahren dann selber zu fahren, als wir dann ein Auto hatten. Mittlerweile haben wir wieder keines, aber ich würde mich nun auch trauen wieder zu fahren, aber kurz nach dem Führerschein ist das Mist.

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» Ramones » Beiträge: 47746 » Talkpoints: 6,02 » Auszeichnung für 47000 Beiträge



Man kann seinen Kindern zu jedem Zeitpunkt den Umgang mit Geld beibringen und muss dafür nicht zwingend das erste Auto als Lektion wählen. Mir wurde damals ein Auto in Aussicht gestellt, sollte ich meinen Führerschein erfolgreich abgeschlossen haben.

Eigentlich kam ich dabei richtig schlecht weg, da ich einmal durch die praktische Prüfung rasselte und auch damals schon der Führerschein viel Geld kostete. Als ich den Führerschein dann endlich hatte war ich auch völlig abgebrannt und sehr froh, das meine Eltern mir ein Auto schenkten. Natürlich war es eine alte Klapperkiste, ein alter Golf der ungefähr die Hälfte von meinem Führerschein gekostet hat, aber ich war natürlich trotzdem begeistert.

Es ist doch viel sinnvoller dem Kind nach erfolgreich abgeschlossenem Führerschein ein Auto zu finanzieren als den Führerschein im voraus und dann kann sich das Kind kein Auto leisten. So geschehen erst vor wenigen Jahren bei einem Verwandten meines Partners. Der Junge ist jetzt 23 Jahre alt und hat immer noch kein Auto. Obwohl er dringend eines für die Arbeit braucht.

Hinzu kommt auch, das Fahranfänger oft keine Ahnung vom Autokauf haben und mit Hilfe der Eltern sicher am besten beraten sind. Natürlich müssen sich im voraus alle klar sein ob der neue Autobesitzer in der Lage ist sein Auto vernünftig zu unterhalten. Benzin und Unterhaltskosten für das Auto ebenfalls für den Fahranfänger zu zahlen halte ich für keine gute Idee. Wenn es ihm finanziell nicht möglich ist, das Fahrzeug richtig zu nutzen sollte er lieber gleich darauf verzichten und ein günstigeres Transportmittel suchen.

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» Pikalina » Beiträge: 790 » Talkpoints: 6,08 » Auszeichnung für 500 Beiträge



Meine Eltern haben mir die Fahrschule bezahlt. Die habe ich im letzten Schuljahr gemacht, also mit 18. Das finde ich auch sinnvoll so, denn Geld hatte ich da keines und wann soll man die Fahrschule sonst machen? Später hat man ja irgendwie keine Zeit mehr dafür.

Ein Auto hatte ich dann nicht, ich bin das ganze Studium über nicht gefahren. Dann gab es ein paar Auffrischungsstunden und später hatte ich dann einen Firmenwagen. Und wie es so ist, das erste Auto macht man ja meistens kaputt, hatte ich mit dem mehrere Aneck-Unfälle, die ich immer ganz gut kaschieren konnte und mal einen Auffahrunfall, wo vorne alles eingedrückt war, das konnte man dann nicht kaschieren.

Das war mir dann schon sehr peinlich, aber auf der anderern Seite war es gar nicht so dramatisch, denn der Wagen war vollkaskoversichert und die Versicherungsbeiträge, die mein Chef zahlen musste, waren ohnehin sehr hoch, weil viele verschiedene Mitarbeiter den Wagen nutzten. Zudem kann er ja alle Kosten dafür absetzen.

Dann ging irgendwann die Kupplung kaputt. Das habe ich schon gemerkt, dass der Wagen kein richtiges Gas mehr annahm, aber weil der ohnehin ein paar Tage später zur Wartung sollte, hatte ich das nicht gemeldet und dann war die Kupplung während der Fahrt hinüber. Auch nicht schön. Aus diesen Gründen wurde der Firmenwagen dann irgendwann abgeschafft.

Aber man sieht, dass man als Fahranfänger eben noch nicht richtig fahren kann und Dinge falsch macht, viele haben auch mal einen Unfall und da wäre es schade, wenn die Eltern für viel Geld einen teuren Wagen kaufen, den man dann nachher ohnehin kaputt fährt. Besser man nimmt eine alte Kiste, bei der es nicht so schlimm ist.

» Zitronengras » Beiträge: » Talkpoints: Gesperrt »


Ich finde, man sollte weder den Führerschein noch das erste Fahrzeug voll den Kindern finanzieren. Das ist in meinen Augen nicht sinnvoll. Es ist doch nicht die Pflicht der Eltern, den Kindern den Führerschein zu finanzieren und dann womöglich noch ein Auto und den Unterhalt des Autos. Und wenn die Kinder in meinen Augen vernünftig erzogen wurden, erwarten diese das auch nicht zum 18. Geburtstag.

Ich habe mit 14 die ersten Ferien- und Nebenjobs gemacht und in den beiden Sommer- und Herbstferien vor dem 18. Geburtstag ordentlich gearbeitet. So kam das Geld für den Führerschein zusammen. Von meinen Eltern habe ich nur die Prüfungsgebühr bekommen. Aber ich fand das damals schon in Ordnung so und heute immer noch.

Auch für mein erstes Auto wäre ich so verfahren, wenn mir damals nicht der Zufall zur Hilfe gekommen wäre. Da ich kurz nach der bestandenen Prüfung ein Auto gewonnen habe, war die Frage, woher ich ein Auto bekommen soll, erstmal geklärt. So konnte ich zur Schule und anschließend auch zur Ausbildung fahren und habe meine Fahrpraxis bekommen. Und seit dem ersten Tag fahre ich unfallfrei. Also ist es nicht so, wie hier geschrieben, dass man das erste Auto meistens kaputt fährt.

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» P-P » Beiträge: 3246 » Talkpoints: 1,58 » Auszeichnung für 3000 Beiträge


Ich halte es nicht für Sinnvoll dem Kind direkt mit dem 18 Geburtstag oder auch wenn es den Führerschein bereits mit 17 hat, ein Fahrzeug einfach vor die Tür zu stellen. Weder ein neues noch ein gebrauchtes. Denn derjenige soll auch erkennen, dass man dafür arbeiten muss, es kostet hinterher Unterhalt wie Steuern, Versicherung und betankt werden möchte es auch. Zudem geht man mit selbst erworbenen Sachen auch besser um, als wenn man es einfach geschenkt bekommen hat und den Wert gar nicht erkennt. Mal ehrlich, wer sieht einem neuen Auto schon an das es nun 30.000 Euro gekostet hat?

Ich würde auch kein gebrauchtes einfach vor die Tür stellen nur weil es gerade billig und erschwinglich war. Es gibt dabei Fahrzeuge, die haben nicht einmal die Sicherheitssysteme die inzwischen Standard sind. Die Fahrschulautos sind neu und haben das ganze, aber wenn ein Anfänger auf einmal in einem Auto ohne Servolenkung und ABS sitzt, dann sieht die Sache ganz anders aus. Denn wie man sich damit verhält, dass wird in der Fahrschule gar nicht mehr beigebracht.

Ich habe mir meinen Führerschein und mein Auto selbst erarbeitet. Damit habe ich bereits mit 14 Jahren angefangen und einen Teil vom Konfirmationsgeld entsprechend angelegt. Den Rest habe ich mit mir diversen Jobs verdient, dass ich mit 18 Jahren die 2500 Euro für den Führerschein hatte sowie nochmals die gleiche Summe für ein gebrauchtes Fahrzeug. Das Fahrzeug habe ich bis zum Ende geliebt, aber nach einem Unfall auf der Autobahn an dem ich nicht Schuld war, war es ein wirtschaftlicher Totalschaden und unsere Wege haben sich getrennt. Diesem Auto trauere ich heute noch hinterher, eben weil ich es mir selbst erarbeitet habe.

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» Sorae » Beiträge: 19435 » Talkpoints: 1,29 » Auszeichnung für 19000 Beiträge



Da mich das Thema wirklich interessiert (sonst hätte ich die Frage wohl nicht gestellt), schreibe ich hier einfach auch mal meine eigene Meinung.

Ich habe von meinen Eltern weder Führerschein, noch Auto geschenkt bekommen. Beides habe ich mir durch Ferienjobs, Nachhilfe, Babysitten etc. zusammengespart. Auch laufende Kosten für meinen Wagen wurden nicht übernommen. Dass man das erste Auto immer kaputt fährt halte ich für Blödsinn. Meine Mutter ist ihr Leben lang unfallfrei gefahren und ebenso meine 3 meiner Geschwister, meine Schwägerin etc.

Ich selbst bin (noch) Fahranfängerin (Führerschein seit anderthalb Jahren), habe aber noch nicht mal irgendwo ganz leicht angesetzt. Das Auto hat keinen Kratzer und keine Beulen. Trotzdem sollte meiner Meinung nach ein Fahranfänger kein neues Auto bekommen. Ich rege mich regelmäßig über meine Mitschüler auf (ich gehe in die 12. Klasse), die von ihren Eltern zum 17. Geburtstag (ja 17. nicht 18.) einen nigelnagelneuen Mercedes geschenkt bekommen, oder der Meinung sind, sie dürfen sich in die Feuerwehrzufahrt der Schule stellen.

Eine alte Klapperkiste finde ich aber auch nicht gut, da die Fahrschulautos einfach wahnsinnig gut ausgestattet sind. Ich habe Parken beispielsweise mit Rückfahrkamera und "Piepern" gelernt und dann erstmal dumm dagestanden, als ich in unserem Auto ohne diese technischen Features saß. Klar, sowas braucht man nicht, aber zumindest die Sicherheitsaustattung sollte über genügend Airbags, ABS und ESP verfügen und meiner Meinung nach sollte es auch kein Auto sein, dass keine Servolenkung hat.

» Wasteoftime1398 » Beiträge: 158 » Talkpoints: 10,20 » Auszeichnung für 100 Beiträge


Dass man das erste Auto immer kaputt fährt halte ich für Blödsinn.

Na vielleicht nicht immer und jeder, aber das Risiko ist schon hoch. Man kann doch vielleicht noch nicht richtig einparken und wie schnell hat man einen Kratzer im Auto. Wie schnell schrammt man am Bordstein entlang und dann hat die Felge eine Macke. Man muss doch erst einmal ein richtiges Gefühl für den Wagen entwickeln und da kann viel kaputt gehen.

Ich rege mich regelmäßig über meine Mitschüler auf (ich gehe in die 12. Klasse), die von ihren Eltern zum 17. Geburtstag (ja 17. nicht 18.) einen nigelnagelneuen Mercedes geschenkt bekommen, oder der Meinung sind, sie dürfen sich in die Feuerwehrzufahrt der Schule stellen.

Vielleicht stört dich das nur deswegen, weil du keinen neuen Mercedes geschenkt bekommst? Ich finde es nicht gut, wenn Kinder parallel zur Schule noch arbeiten sollen, um sich etwas leisten zu können. Kinder sollen in die Schule gehen und dann zu Hause lernen und dann muss es gut sein, ohne irgendwelche Nebenjobs. Schule von 8-16 Uhr reicht aus.

Aber zumindest die Sicherheitsaustattung sollte über genügend Airbags, ABS und ESP verfügen und meiner Meinung nach sollte es auch kein Auto sein, dass keine Servolenkung hat.

Das haben doch aber alle Autos, auch die alten. Man findet außer bei Oldtimern kaum noch Wagen, die kein ABS und keinen Airbag haben. Auch 20 Jahre Autos haben das Zeug.

» Zitronengras » Beiträge: » Talkpoints: Gesperrt »

Zuletzt geändert von Gio am 12.06.2016, 22:08, insgesamt 1-mal geändert. Zeige Beitragsversionen

Okay, ich war ein Spätzünder, ich habe meinen Führerschein erst mit 28 Jahren gemacht. Dafür musste ich ihn mir auch selbst finanzieren. Zum bestandenen Führerschein hat mir meine Mutter dann ein neues Auto geschenkt. Die erste Delle hat es natürlich abbekommen, aber ich liebe dieses Auto und ich fahre gerne damit. Aber meine Eltern haben mir somit auch nur eine Sache finanziert und ich war an sich richtig stolz darauf, als ich meinen selbst bezahlten Führerschein in den Händen gehalten habe.

Ich bin jedoch selbst der Ansicht, dass Eltern eigentlich gar nichts von Beidem bezahlen müssten. Es werden teilweise spezielle Schülerjobs angeboten, die Schüler nur in den Sommerferien machen können und sich so zumindest den Führerschein ansparen können. Während der Schulzeit können sie sich weiterhin auf die Schule konzentrieren und in den Ferien können sie zwei bis vier Wochen jobben.

Auch Eltern müssen auf die Finanzen achten. Nicht jeder kann dem Kind ein Fahrzeug oder den Führerschein bezahlen. Wenn ich es irgendwann kann, dann würde ich meinem Kind auch nur Eines von Beidem bezahlen. Dem Kind würde natürlich irgendwann die Fahrpraxis fehlen, wenn es kein Auto, aber den Führerschein hat, aber irgendwo müsste man einen Punkt machen. Der Führerschein kostet schließlich schon eine Menge Geld und ein halbwegs gebrauchtes Fahrzeug ist auch nicht gerade günstig.

» Wibbeldribbel » Beiträge: 12546 » Talkpoints: 0,94 » Auszeichnung für 12000 Beiträge


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