Braucht Deutschland überhaupt eine Cyber-Armee?

Unsere Frau Verteidigungsministerin hat im kommenden Haushalt einen großen Betrag für das Einrichten, beziehungsweise den Ausbau, der ersten deutschen Cyber-Armee zugesprochen bekommen. Deutschland soll also auf die Kriegsführung im Internet vorbereitet werden und dafür ausgerüstet sein.

Nun gibt es ja tatsächlich Bedrohungen durch den Nutzen des Internets, auf die reagiert werden muss. In Zukunft wird das vermutlich auch an Bedeutung gewinnen. Aber dafür gibt es doch im Grunde die Geheimdienste, in deren Zuständigkeitsbereich das meiner Meinung nach auch fallen würde.

Tatsächlich ist auch nicht gewährleistet, dass es in Zukunft nicht auch zu aktiven Rollen Deutschlands kommen könnte, was die Cyber-Kriegsführung angeht. Dies behält man sich momentan durchaus noch vor, auch wenn es bei der Begründung für die Freigabe in der Haushaltsplanung natürlich keine Rolle spielte.

Die Frage ist doch: Braucht Deutschland wirklich eine Armee, die rein auf die digitale Kriegsführung und Reaktionen auf solche Handlungen gegen Deutschland aufgestellt ist? Oder sollten lediglich die vorhandenen Kapazitäten beispielsweise beim BND erweitert und ausgebaut werden?

Ich habe lediglich gehört das nun auch der Studiengang Cybersicherheit angeboten wird, wo man quasi auch zum Hacker ausgebildet wird und später Unternehmen vor solchen Angriffen schützen soll. Sowas finde ich sehr sinnvoll, da in Deutschland schließlich auch nahezu jedes zweite Unternehmen schon mal von Hackern angegriffen worden ist.

Eine Cyber-Armee finde ich aber eher merkwürdig. Das impliziert ja, dass man selbst auch dazu bereit ist anderen Ländern in dieser Hinsicht zu schaden und warum sollte man das tun? Man sollte stattdessen für mehr Cybersicherheit sorgen, dann wird man auch nicht angegriffen und braucht keine Armee.