Besser mit Freunden auskommen, die auch Kinder haben?

vom 09.04.2023, 07:55 Uhr

Tatsächlich haben so gut wie alle meine Freunde mittlerweile selbst Kinder, so wie ich. Die, die ich schon lange kenne, haben irgendwann vor oder nach mir Kinder bekommen. Ansonsten habe ich durch mein Kind aber auch viele neue Freunde dazugewonnen. Einen Freund habe ich noch, der selbst keine Kinder hat und Single ist. Wir verstehen uns nach wie vor gut, aber ich merke schon, dass ihm da in vielerlei Hinsicht das Verständnis fehlt, wenn es um mein Kind geht.

Mein Mann hat auch einen Freund, mit dem er sich vor unserem Sohn sehr gut verstanden hat. Mittlerweile werden die Treffen immer seltener. Mein Mann meint, dass er sich mittlerweile mehr mit Leuten identifizieren kann, die auch ein Kind haben. Die Planung von Treffen sei so viel einfacher, außerdem würden sich einfach zwangsläufig die Interessen ändern.

Bevorzugt ihr auch eher Freunde, die ebenfalls Kinder haben, wenn ihr selbst welche habt? Kommt ihr mit ihnen auch besser zurecht? Oder genießt ihr es auch mal, wenn sich Gespräche nicht nur um Kinder drehen und ihr auch mal über ganz andere Sachen sprechen könnt, wobei das mit Freunden, die Kinder haben, ja ebenfalls möglich ist?

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» Prinzessin_90 » Beiträge: 35273 » Talkpoints: -0,01 » Auszeichnung für 35000 Beiträge



Wir haben beides, Freunde mit und ohne Kinder. Ich muss sagen, dass die wenigen Freunde ohne Kinder schon wirklich verständnisvoll sind, wenn man mal von den Kindern erzählt oder auch mal nicht pünktlich kommt, weil noch irgendetwas war. Diese Leute lieben Kinder, aber wollen selber einfach keine, weil es nicht in ihre Art zu leben passt und das finde ich auch vollkommen in Ordnung so.

Ich denke Freundschaft hängt auch sehr vom Verständnis füreinander ab. Wenn man über alles reden kann, miteinander alles tun kann, sich miteinander wohlfühlt, dann sollte das Thema Kinder keine Rolle spielen. Die sind dann entweder da oder eben nicht. Wir haben auch einen Freund, der auch ein Kind hat, aber von der Mutter getrennt lebt. Mit diesem Kumpel ist es immer recht kompliziert etwas auszumachen, aber auch da hat jeder Verständnis und man hilft sich auch gegenseitig. Alleinerziehend zu sein ist ja nun mal nicht einfach. Ich finde es aber auch schön, wenn die Kinder miteinander spielen und man sich selber unterhalten kann.

Generell komme ich aber auch mit Leuten ohne Kind gut klar, wenn sie mich als Mutter oder uns als Familie so akzeptieren wie wir sind und auch mit diesen Leuten kann man sich toll unterhalten und Dinge zusammen machen.

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» Ramones » Beiträge: 47746 » Talkpoints: 6,02 » Auszeichnung für 47000 Beiträge


Ich habe nur noch Freundinnen und Freunde ohne Kinder. Keine Ahnung, was aus dem Rest geworden ist, aber offensichtlich konnte man sich mit mir nicht mehr identifizieren. Auch das Verständnis füreinander wurde eine ziemlich einseitige Angelegenheit: Ich habe mich nach Kräften bemüht, aber Verständnis von Eltern für kinderlose Personen ist generell recht dünn gesät. Und wenn aus dem "Geben und Nehmen" einer Freundschaft der Fortpflanzung wegen ein ziemlich ungeniertes "Nehmen" wird, empfinde ich es auch nicht als Verlust, wenn die Leute mit anderen Eltern besser auskommen.

Dabei bin ich gar nicht mal so militant kinderlos und von meinen Interessen und möglichen Gesprächsthemen her nicht extravaganter als jede beliebige Mutter. Aber sobald das Kind da war, bin ich in etlichen Fällen schlicht nicht mehr zu Wort gekommen. Stundenlang nur wunde Brustwarzen hier, Wochenfluss da, dünnflüssige grüne Kacke tralala, und meine Rolle bestand darin, mitfühlend zu gucken.

Treffen wurden auch von jetzt auf gleich absolut unmöglich. Und damit meine ich nicht während des Wochenbetts oder mit einem drei Monate alten Säugling auf Wellness in die fränkische Schweiz, sondern: Das Kind ist dreieinhalb. Hat einen funktionierenden Vater und zwei Sets Großeltern. Kann auch gern mitkommen.

Das vegane Café ist fußläufig erreichbar und hat eine Spielecke. Es ist Sonntag nachmittag. Zeitfenster maximal anderthalb Stunden. Jedwede Rücksicht auf Mittagsschläfchen und dergleichen wird selbstverständlich genommen. Ich hätte die nächsten sechs Sonntage Zeit. Als Antwort ein kaum verbrämtes: Spinnst du? Wie stellst du dir das vor? Ich bin Mutter! Irgendwann denkst du dir eben: Dann halt nicht.

» Gerbera » Beiträge: 11295 » Talkpoints: 43,04 » Auszeichnung für 11000 Beiträge



Ich war um jede Freundschaft froh, wo keine Kinder vorhanden waren. Ich fand es selbst als Mutter mehr als anstrengend wenn der ganze Abend nur vom Thema Kinder ausgefüllt war. Ich treffe mich doch mit Freunden um auch mal Zeit ohne Kinder zu verbringen und dann wird immer nur über sie geredet. Ich habe mich damals dann mehr und mehr aus diesen Freundschaften zurück gezogen, weil nur Kinder für mich keine Abendfüllende Gesprächsbasis war.

Am Wochenende als ich bei meiner Mutter war hatte ich ein Treffen mit einer früheren Schulfreundin. Unverheiratet und Kinderlos. Ok, es wurde mal kurz gefragt, wie alt meine Mädels jetzt sind und was sie machen, aber dann war auch wieder gut. Die gemeinsame Gesprächsbasis lag da, wie wir uns in den letzten mehr als zehn Jahren, die wir uns nicht gesehen haben, entwickelt haben.

» Punktedieb » Beiträge: 17970 » Talkpoints: 16,03 » Auszeichnung für 17000 Beiträge



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