Beipackzettel lesen oder Arzt und Apotheker vertrauen?

vom 15.10.2018, 22:27 Uhr

Die Beipackzettel machen einen oft kranker als man ist. Wenn man das liest, dann fragt man sich, ob es wohl besser ist mit der Krankheit zu leben oder ob man in Kauf nimmt eine andere Krankheit dazu zu bekommen. Lest ihr immer die Beipackzettel oder vertraut ihr dem verschreibenden Arzt oder dem Apotheker, der eure Medikamente kennt und euch aufklärt? Sollte man immer den Beipackzettel lesen, obwohl der Arzt die Medikation genau erklärt hat und auch der Apotheker noch berät?

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» Diamante » Beiträge: 41749 » Talkpoints: -4,74 » Auszeichnung für 41000 Beiträge



Was hat das denn bitte mit Vertrauen zu tun? Einerseits möchte der Patient mündig sein und über seine Behandlung mit entscheiden. Aber einen Beipackzettel lesen, das kann man ihm nicht zumuten? Werde Ärzte, noch Apotheker können vollumfänglich aufklären.

Nicht jeder Patient gibt Erkrankungen, die ein Facharzt behandelt oder Medikamente, die ein anderer Arzt verordnet oder die freiverkäuflich sind, an. Lesen hilft da. Das gilt auch bei nicht geeigneten Lebensmitteln und Getränken oder bei Nebenwirkungen, die entweder ausgesessen werden können oder einen Arzt erfordern.

» cooper75 » Beiträge: 13330 » Talkpoints: 498,67 » Auszeichnung für 13000 Beiträge


Ich lese die Beipackzettel immer und vor allem sehr sorgfältig den Passus über Wechselwirkungen, Gegenanzeigen und Einnahmevorschriften. Manches muss man ja zu bestimmten Zeiten einnehmen oder darf es nicht mit einigen Lebensmitteln kombinieren. Mir ist es auch schon passiert, dass ich bei anderen Leuten gesehen habe, dass sie Kontraindikationen hatten, die einen Medikamentenwechsel nötig gemacht hatten.

Was passiert, wenn man den Ärzten oder auch dem Hausarzt blind vertraut, hat meine Mutter vor einigen Jahren bewiesen. Sie hatte zwei verschreibungspflichtige Mittel genommen und nicht realisiert, dass ihre wiederholten Gesundheitsprobleme von dieser Kombination rührten. Zum Glück hat es die völlig entsetzte Internistin noch rechtzeitig entdeckt, der Hausarzt hatte da bei der Verschreibung völlig gepennt.

» Verbena » Beiträge: 4793 » Talkpoints: 0,57 » Auszeichnung für 4000 Beiträge



Ich kann doch nicht erwarten, dass ein Arzt oder Apotheker von jedem Medikament den Beipackzettel im Kopf hat. Natürlich sind gewisse Nebenwirkungen und Wechselwirkungen bekannt, weil sie häufig vorkommen, aber der Beipackzettel geht doch wesentlich mehr ins Detail.

Es gibt einen guten Grund dafür, dass jedes Medikament einen Beipackzettel hat. Ich fände es grob fahrlässig diesen zu ignorieren und mich alleine auf die Aussage von Arzt oder Apotheker zu verlassen. Das hat nichts mit fehlendem Vertrauen zu tun.

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» Cloudy24 » Beiträge: 27476 » Talkpoints: 0,60 » Auszeichnung für 27000 Beiträge



Ich gebe es ganz ehrlich zu, dass ich weder die Zeit noch das vollumfängliche Wissen habe, von jedem Medikament, dass ich mal irgendwo aufgeschrieben habe, alle Nebenwirkung zu kennen. Geschweige denn wüsste ich jetzt alle möglichen Wechselwirkung. So dürfte es wohl auch den meisten Ärzten geben, zumal die Zahl der möglichen Wechselwirkungen ja mit der Zahl der Medikamente potentiell ansteigt. Im Grunde ist das aber 5 verschiedenen Medikamenten schon nicht mehr überschaubar und 5 Medikamente sind nun wahrlich nicht viel, wenn man sich überlegt, dass viele Blutdruckpatienten schon oft allein 3-4 verschiedene Medikamente gegen ihren Bluthochdruck kriegen.

Ich versuche natürlich die wichtigsten Dinge zu erklären oder schaue auf die gängigsten Wechselwirkungen. Aber mehr auch nicht. Das würde ich gar nicht schaffen. Zumal ich da nicht als Hausarzt tätig oftmals nur Patienten mit speziellen Fragestellungen sehe, die dann nicht mal wissen, was sie wirklich alles an Medikamenten nehmen müssen.

Wer also wirklich auf Nummer sicher gehen will, der sollte sich dann schon auch die Mühe machen den Beipackzettel zu lesen. Ich meine wegen allen möglichen Symptomen wird gegoogelt und dem Arzt dann erklärt, was woran man erkrankt ist, aber wenn es dann um mögliche Nebenwirkungen geht, wälzt man das komplett ab? Zumal man dafür ja wirklich auf einen Beipackzettel zurückgreifen kann, der sich auf ordentliche Zulassungsstudien beruft und keine fragwürdigen Internetseiten von Quacksalbern, die nur wirkstofffreie Nahrungsergänzungsmittel zu überhöhten Preisen verkaufen wollen.

» Klehmchen » Beiträge: 5487 » Talkpoints: 1.012,67 » Auszeichnung für 5000 Beiträge


Da weder der Arzt noch der Apotheker die Zeit haben jedem Patienten die Medikation im Detail zu erklären, neige ich schon dazu mir den Beipackzettel durch zu lesen. Das hat nichts damit zu tun das ich meinem Arzt nicht vertraue sondern einfach damit das ich mehr Informationen brauche die mir mein Arzt geben kann. Und das ist doch auch in Ordnung. Man kann, und darf, sich doch nicht immer auf andere verlassen. Ein wenig müssen wir schon auch selbst mitdenken. Ich bin eh immer erschrockener darüber wie wenig Verantwortung jeder einzelne von uns für sich selbst unternimmt.

Natürlich vertraue ich meinem Arzt aber ich bin auch realistisch. Ein Mensch kann nicht alles wissen bzw. sich alles merken. Zwar vertraue ich ihm soweit das ich darauf vertraue das er mir das richtige Medikament für mein Leiden aufschreibt, aber ich glaube eben auch das es durchaus sein könnte kann das er vergisst mir etwas wichtiges zu dem Medikament zu sagen. Oder das ich ihm vielleicht was nicht gesagt hätte was aber wichtig gewesen wäre, zum Beispiel das ich zusätzlich ein anderes Medikament einnehme oder ähnliches.

Deswegen lese ich mir (meistens) den Beipackzettel durch um einfach sicher zu gehen. Wobei ich dazu sagen muss das ich mir nur durchlese ob es Wechselwirkungen mit anderen Medikamenten geben könnte und wie man das Medikament einnehmen muss. Die Nebenwirkungen lese ich mir meistens nicht durch. Denn wie du schon sagtest: Man fühlt sich danach schlechter als vorher.

» Anijenije » Beiträge: 2730 » Talkpoints: 53,02 » Auszeichnung für 2000 Beiträge


Ich lese die Beipackzettel immer, obwohl ich meinem Hausarzt vertraue. Ich nehme nicht viele Medikamente. Bei Antibiotika gegen Blasenentzündung warte ich meist ein paar Tage, ob es nicht von selber besser wird. Denn ich weiß, dass mein Arzt ganz gerne Antibiotika aufschreibt, die ja bekanntlich auf den Darm schlagen. Ich zweifle, ob das immer nötig ist.

Bei anderen Medikamenten lese ich die Beipackzettel, um eventuelle Nebenwirkungen einschätzen zu können. Wenn dann etwa ein leicht trockener Hals oder ähnliche harmlose Nebenwirkungen auftreten, kann ich das einschätzen und weiß, dass das von dem Medikament kommt und ich mir keine weiteren Gedanken darüber machen muss.

» anlupa » Beiträge: » Talkpoints: Gesperrt »



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