Beim Einzug sofort die Polizei wegen Nachbarn rufen?

vom 20.12.2020, 21:23 Uhr

Ein Familienmitglied hat ihren stressigen Umzug nun endlich hinter sich und der Einstand könnte für sie nicht schlechter laufen. Eigentlich ist sie keineswegs empfindlich, aber schon bei der Schlüsselübergabe, beim Tapezieren und Streichen ist ihr der dröhnende Bass mit Vibration in ihrer Wohnung aufgefallen.

Nun wohnt sie dort und stellt seit drei Tagen durchgehende Musik fest, die mit dem dröhnenden Bass vibriert. Eine mir vorhandene Aufnahme ist in der Tat derart heftig, dass ich weder nachts noch morgens weiter schlafen könnte. Sie hat aber versucht, die Nachbarn darauf anzusprechen, aber es wird die Tür nicht geöffnet.

Also rief sie die Polizei und selbst der wurde die Tür nicht geöffnet. Heute Morgen gegen 05.00 Uhr hat sie also erneut die Polizei gerufen, da Sonntag ist und endlich öffnete die Nachbarin die Türe. Sie war wenig begeistert und drohte im Nachhinein meinem Familienmitglied, dass sie jetzt so richtig Ärger mit den Nachbarn im Allgemeinen bekäme.

Ihr Freund ist der Meinung, dass die Polizei zu rufen ein Fehler war, aber persönliche Gespräche brachten eben nichts ein. Während das besagte Familienmitglied sich eben damit rechtfertigt, dass Ruhestörung eben Ruhestörung bleibt und wer bei persönlichen Gesprächen nicht öffnet, der muss die Konsequenzen tragen.

Nun frage ich Euch, ob Ihr die Polizei gerufen hättet, wenn Ihr ganz frisch dort wohnt oder eher auf dem Freund seiner Seite steht, dass man das hätte besser lassen und ignorieren sollen?

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» Kätzchen14 » Beiträge: 6121 » Talkpoints: 1,40 » Auszeichnung für 6000 Beiträge



Persönlich hätte ich das nicht gemacht, wobei ich den Ärger darüber absolut verstehen kann. Wahrscheinlich hätte ich zu unterschiedlichen Zeiten geklingelt und dann einfach einen Zettel unter die Tür geschoben, vielleicht noch etwas dazu gebacken, was dann vor die Tür gestellt wird mit einer Vorstellung und einem netten, vielleicht auch lustigen Text in Bezug auf die Lautstärke.

Mit einer netten Tat kommt man meistens weiter, egal wie eklig die Nachbarn so im Verhalten sind. Kopfhörer wäre sicherlich auch eine Option, die man dann vorschlagen kann, aber letztendlich bin ich auch kein Mensch, der Ärger sucht. Wohnen da noch andere Leute? Dann hätte man da mal nachfragen können, wie die so damit umgehen. Polizei finde ich wirklich hart und es ist definitiv kein guter Einstieg in eine Nachbarschaft.

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» Ramones » Beiträge: 47746 » Talkpoints: 6,02 » Auszeichnung für 47000 Beiträge


Ich bin auch konfliktscheu ohne Ende, aber wenn wirklich Ruhestörung vorliegt, würde ich den Teufel tun und den Leuten einen Kuchen mit einem "netten, lustigen Zettel" vor die Tür stellen, damit sie was zum Kauen haben, während Death Metal die Bausubstanz erschüttert. Mal ehrlich - genauso gut könnte ich mich gleich als Fußabtreter im Eingangsbereich installieren, damit auch sofort jeder weiß: Mit den Weichmimis können wir machen was wir wollen, die bedanken sich auch noch dafür.

Nachbarn sind für mich reine Glückssache, und die Möglichkeiten bei Ruhestörungen leider begrenzt. Gegen manche Arten von Lärm kann man nichts machen, wobei mich immer der Gedanke getröstet hat, dass die tobenden, außer Kontrolle geratenen Bälger immer noch hauptsächlich das Problem ihrer Eltern sind. Gelegentliche Renovierungsarbeiten, und ja, manchmal Musik und Feiergeräusche gehören eben dazu, wenn man sich ein Mehrparteienhaus einbildet und nicht das berühmte Einfamilienhäuschen mit Garten auf dem Land bezieht, das sich anscheinend jeder leisten kann, wenn er nur will.

Im Zweifelsfall ist es natürlich nicht verkehrt, sich mit der Hausverwaltung gut zu stellen und sich Verbündete unter den anderen nicht-radauenden Nachbarn zu suchen. Sobald es den zuständigen Stellen mehr Arbeit macht, den Krach und die daraus resultierenden Beschwerden zu ignorieren als sich mit den Verursachern auseinanderzusetzen, ist oft ganz schnell Ruhe.

» Gerbera » Beiträge: 11292 » Talkpoints: 42,29 » Auszeichnung für 11000 Beiträge



Beim Lesen hab ich mir die Frage gestellt, ob bei der Schlüsselübergabe die Ruhestörung von der Hausverwaltung bzw. dem Vermieter denn irgendwie dokumentiert wurde oder ob es irgendwelche Kommentare dazu gab. Und wenn dann schon die Polizei gerufen wurde, dann ist die doch bestimmt nicht einfach unverrichteter Dinge wieder abgezogen, nur weil nicht die Tür geöffnet wurde.

Ich denke, das kennen die Ordnungshüter doch bestimmt, dass sie nicht immer nur mit Kaffee und Kuchen willkommen geheißen werden. Was haben die denn da gesagt? An sich ist bei Ruhestörung ja auch ein Bußgeld fällig. Insofern müssten die Polizisten doch irgendwie reagiert haben. Konnte man da vielleicht auch schon heraushören, ob die Beamten die Mieterin vielleicht schon kennen, da sich eventuell auch schon der Vormieter beschwert hatte? Und vielleicht haben die Polizisten ja Tipps gehabt?

Insgesamt wäre es mir aber auch egal, ob ich gerade eingezogen bin oder schon seit Jahren dort wohne: Lärm ist Lärm und den kann ich absolut nicht leiden! Und warum soll ich den denn auch erst einige Zeit ertragen und mich erst dann darüber beschweren? Das macht aus meinen Augen keinen Sinn. Da würde mir ja auch vorwerfen lassen müssen, dass ich es ja einige Zeit geduldet hätte und damit eine Art Gewohnheit entstanden sei.

» SonjaB » Beiträge: 2698 » Talkpoints: 0,98 » Auszeichnung für 2000 Beiträge



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