Bei Arbeitsunfall direkt in die Notaufnahme?

vom 24.09.2015, 18:33 Uhr

Ich weiß, dass man einen Sportunfall in der Schule nicht mit einem Arbeitsunfall gleichsetzen kann. Ich habe das aber damals so gemacht, dass ich das sofort gemeldet habe und anschließend direkt in die Notaufnahme gefahren bin, weil um diese Zeit die Praxis meiner Hausärztin geschlossen hatte.

Mein Schwager allerdings ist in dieser Hinsicht eine lahme Ente. Er hatte gestern auf Arbeit einen Unfall, wobei er sich tief in den Finger geschnitten hat. Er hat sogar behauptet, er hätte sich fast den Finger amputiert, aber da er einen Verband hatte als ich ihn für die Notaufnahme abholte, kann ich nicht sagen, ob das stimmt oder gelogen ist.

Fakt ist, dass er den Arbeitsunfall gar nicht seinem Chef gemeldet hat und erst nach Dienstschluss nach Hause gefahren ist. Erst einige Stunden zu Hause (als seine Frau schon mit dem Auto weg war) hat er dann gemerkt, dass er ja eigentlich in die Notaufnahme müsste und machte sich Sorgen, weil sein Finger angeschwollen ist.

Ich finde so ein Verhalten total verantwortungslos und fahrlässig wenn ich ehrlich bin. Ich würde so etwas immer direkt dem Chef melden, gerade wenn es nicht gerade ein Kratzer ist, weil man sich am Papier geschnitten hat oder so.

Was würdet ihr machen? Fahrt ihr nach einem Arbeitsunfall direkt in die Notaufnahme oder fahrt ihr erst nach Hause und wartet ab ob es schlimmer wird?

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» Olly173 » Beiträge: 14700 » Talkpoints: -2,56 » Auszeichnung für 14000 Beiträge



Bei einem Arbeitsunfall muss man natürlich sofort den Chef informieren und einen Arzt aufsuchen. Schließlich wird so etwas über die Berufsgenossenschaft abgewickelt und der Chef muss dann ja auch eine Stellungnahme schreiben. Da man bei einem Arbeitsunfall normalerweise einen Durchgangsarzt aufsuchen muss, den man zumindest in ländlichen Gebieten am ehesten in einem Krankenhaus findet.

Alles andere führt später nur zu Problemen. Ganz besonders dann, wenn man länger krank geschrieben ist, muss man auf die Leistung der Berufsgenossenschaft verzichten, wenn man den Fall nicht ordnungsgemäß meldet. Damit wird man richtig viel Geld verschenken. Und selbst wenn man es verspätet meldet, könnte es sein, dass der Arbeitgeber Konsequenzen zieht, weil man seine Pflichten als Arbeitnehmer verletzt hat.

» Weasel_ » Beiträge: » Talkpoints: Gesperrt »


Also ich bin bei einem Arbeitsunfall mal umgeflogen, also ich bin umgeknickt, richtig dolle, und konnte das aber nicht gleich melden, weil es abends auf dem Parkplatz passiert war, da war schon keiner mehr da. Am nächsten Tag habe ich das gemeldet, aber da sollte ich nur so ein Formular ausfüllen, in das ich schrieb, was passiert ist und welche Verletzungen ich habe.

Einen Arzt gab es da nicht, zumindest keinen Offiziellen. Ich bin in die Klinik nebenan, weil ich da den Orthopäden kannte und der hat meinen Fuß untersucht. Also das war kein Durchgangsarzt, der hat mich schnell in seiner Pause untersucht und mir einen Druckverband gemacht. Ich weiß jetzt nicht, ob das falsch war. Aber es ist ja auf dem Formular dokumentiert, reicht das nicht?

» Zitronengras » Beiträge: » Talkpoints: Gesperrt »



Ich hatte bisher nur einen Wegeunfall, also zur Arbeit, beziehungsweise zur Schule hin und da bin ich auch sofort zur Notaufnahme, weil ich sonst ja auch nicht hin gekommen wäre und man ja auch nie weiß, was das Ganze noch für Schäden nach sich zieht.

Ich finde es sehr verantwortungslos, wenn man dann einfach weiter arbeitet und seinem Chef nichts mitteilt. Immerhin wird das ja auch über Versicherungen abgewickelt und auch die Langzeitfolgen müssen mit abgedeckt sein. Man sollte seinem Chef da schon Bescheid geben, auch weil ja Erste Hilfe Maßnahmen notwendig sein könnten.

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» Ramones » Beiträge: 47746 » Talkpoints: 6,02 » Auszeichnung für 47000 Beiträge



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