Ansicht zu aktuellen Problemen nicht mit Partner diskutieren

vom 01.11.2020, 05:44 Uhr

Wenn es Themen gibt, bei denen Freunde und Bekannte anderer Meinung sind, dann wechsle ich das Thema oder vermeide Diskussionen, weil ich nicht gern diskutieren mag und es dadurch ja auch zum Streit kommen kann, was ich unangenehm finde. Meine Tante ist da ganz anders. Sie bohrt dann immer nochmal nach und betont dann auch, dass sie anderer Meinung ist. Beispielsweise hatte sie mit ihrem Mann einen Streit über das aktuelle Cornona-Thema. Mein Onkel, also ihr Mann, findet die Maßnahmen richtig; sie findet alles übertrieben und wittert da auch so ein bisschen eine Verschwörung. An deren Stelle hätte ich das einfach auf sich beruhen lassen, man muss den anderen ja nicht umstimmen, sondern kann die beiden verschiedenen Meinungen so stehen lassen.

Das haben die beiden aber nicht getan. Meine Tante schwadronierte da fröhlich weiter, dass das bestimmt alles einen gewissen Zweck verfolgt und mein Onkel wurde nicht müde, diese Meinung als Quatsch hinzustellen und versuchte, ihr das Gegenteil zu beweisen. Zum Schluss schrien sie sich dann gegenseitig an. Dass man in einer Beziehung verschiedene Ideen oder Gedanken haben kann, auch bei solchen Themen, halte ich für normal. Aber wie gesagt, würde ich das nicht ausdiskutieren, sondern einfach auf sich beruhen lassen.

Wie geht ihr mit solchen Situationen um? Lasst ihr unterschiedliche Meinungen so stehen und vermeidet Auseinandersetzungen darüber, um keine Konflikte zu haben? Oder diskutiert ihr das dann auch aus, weil ihr ein einheitliches Bild haben wollt?

» Zitronengras » Beiträge: » Talkpoints: Gesperrt »



Ich finde schon, dass man über die Dinge reden muss, die einen bewegen und daher muss man auch mal diskutieren. Sagen wir mal es stört dich etwas und du sprichst es nie an, dann wird der Ärger darüber doch nur größer und die andere Person kann nichts ändern, weil sie es ja nicht merkt. Ich finde man muss also miteinander reden.

Gerade bei solchen Themen finde ich dann auch schwer miteinander zu reden. Nehmen wir mal an einer ist Coronaleugner, der Partner nicht. Problem ist hierbei, dass der Leugner ja keine Maßnahmen akzeptiert und einen dann auch anstecken kann. Soll man sich das wirklich gefallen lassen? Da muss man dann doch auch mal als Partner etwas sagen und seine Meinung kundtun, dass das eben nicht okay ist, sich so zu verhalten. Ein normales Miteinander ist dann ja auch nicht mehr möglich, wenn man mit der Gefahr lebt, dass der eigene Partner einen so etwas ins Haus holt und das ganz bewusst.

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» Ramones » Beiträge: 47746 » Talkpoints: 6,02 » Auszeichnung für 47000 Beiträge


Wir diskutieren über manche aktuellen Themen nicht mehr. Das Thema Corona ist hier ein solches zweischneidiges Schwert und hat sogar schon argen Streit verursacht. Er hält sich an absolut alles und findet auch alles gut, was die Regierung vorgibt. Ich kritisiere durchaus auch mal und finde auch nicht alles gut, weil es dem Infektionsschutz nicht zugute kommt. Das liegt aber auch daran, dass wir unterschiedliche Fachrichtungen in unseren Vereinen absolviert haben. Er kommt eher aus der Technik, ich komme tatsächlich aus dem Bereich Dekontamination. Deshalb diskutieren wir auch nicht mehr über diese Themen, weil es wie gesagt zu Streitereien führte.

» Wibbeldribbel » Beiträge: 12530 » Talkpoints: 71,65 » Auszeichnung für 12000 Beiträge



Mein Freund und ich oder auch meine Eltern und ich diskutieren schon hin und wieder auch mal über politische und gesellschaftliche Themen. Nicht selten kommt es dabei vor, dass man sich uneinig ist und dass die Unterhaltung etwas „hitziger“ wird, weil man seine Argumente vorbringt und die des anderen zu entkräften versucht.

Allerdings sind solche Debatten bei uns noch nie in verbale oder körperliche Aggressionen ausgeartet, denn wenn wir gemerkt haben, dass wir uns im Kreis drehen und niemand von seinem Standpunkt abweichen wird, haben wir es auch irgendwann dabei belassen und das Fazit gezogen, dass sich jeder eben seine eigene Meinung bilden soll.

Mir wäre es das auch nicht wert, wegen eines Themas, das mich wahrscheinlich noch nicht einmal wirklich persönlich betrifft, einen Beziehungs- oder Familienkrieg vom Zaun zu brechen. Diskussionen und Austausch können zwar spannend und auch interaktionsfördernd sein, aber man sollte einen gewissen kritischen Punkt meines Erachtens nach nicht überschreiten, es sei denn es gibt eine derartige Diskrepanz in basalen Grundeinstellungen, dass dies eine Weiterführung der zwischenmenschlichen Beziehung ausschließt.

» MaximumEntropy » Beiträge: 8470 » Talkpoints: 987,98 » Auszeichnung für 8000 Beiträge



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