Schwiegervater und der Alkohol

vom 23.11.2009, 18:54 Uhr

Ich muß dazu schreiben dass mein Schwiegervater 1956 geboren ist und es mit jedem Jahr schlimmer mit ihm wird. Er ist ja schon ein Kettenraucher und bringt es auf 3 Schachteln am Tag. Dann trinkt er noch dazu harte Sachen wie Asbach mit Cola und das den ganzen Tag.

Er hat eine Arbeit und dort muß er sich wohl zusammenreissen. Er wird auch immer ärztlich untersucht, denn er arbeitet in einem Kernkraftwerk und der Doktor hat ihm gesagt er muß mit dem Rauchen und Trinken aufhören wenn er noch eine Weile leben will und sollte einen Entzug machen. Das möchte mein Schwiegervater aber nicht.

Kurzfristig hört er mit dem Trinken dann wieder auf um kurz drauf wieder rückfällig zu werden. Das schlimmste ist, dass meine Schwiegermutter alles erleiden muß. Mein Schwiegervater wird gemein wenn er trinkt und beleidigt sie die ganze Zeit und brüllt immer rum. Er hat das ganze Wochenende von Freitag bis Sonntag getrunken und meine Schwiegermutter angeschrien. Das Telefon hat er rausgezogen und ihr verboten mit jemandem darüber zu reden.

Heute ist er arbeiten und meine Schwiegermutter hat stark Kopfschmerzen von dem Gebrüll meines Schwiegervaters. Das ist jedes Wochenende so und oft auch unter der Woche. Dann geht er einfach nicht arbeiten und lässt sich krank schreiben. So kann das doch nicht weiter gehen.

Meine Schwiegermutter ist sehr dick und hat nichts gelernt da sie meinen Mann mit 16 Jahren bekommen hat. Sie arbeitet nicht oder nur geringfügig (privates Nähstübchen). Sie traut sich wegen der Figur auch nicht unter die Leute und von daher belastet sie das noch mehr als es andere wohl belasten würde. Auch ist das Geld nicht da und sie wird wohl auch nie das Haus verlassen. Sie kann glaub ich nicht mit und nicht ohne meinen Schwiegervater.

Er muß es leider von selbst wollen und eine Therapie beginnen. Aber das macht er niemals. Würdet ihr als Sohn mal mit ihm reden? Ob mein Mann wohl mal mit ihm reden soll? Er hat Angst das seine Mutter dann einen auf den Deckel bekommt.

Benutzeravatar

» MoneFö » Beiträge: 2938 » Talkpoints: -3,73 » Auszeichnung für 2000 Beiträge



Hallo MoneFö,

das ist wirklich eine richtig blöde Situation, in der du dich gerade bzw. wohl schon länger befindest.

Das beste wäre wohl eine Beratung oder Therapie. Aber wenn dein Schwiegervater nicht selbst den Willen hat, etwas zu ändern, bringt das auch nichts. Wie ist das Verhältnis von deinem Schwiegervater zu deinem Mann? Vielleicht kann er ihn ja dazu bringen?

Deine Schwiegermutter tut mir bei der ganzen Geschichte am meisten Leid. Ich könnte mir vorstellen, dass es vielleicht hilft, wenn ihr ihn in eine Situation bringt, die ihm die Augen öffnen wird. Vielleicht könnt ihr deine Schwiegermutter ein paar Tage bei euch zu Hause aufnehmen? Dann bekommt dein Schwiegervater eventuell den Eindruck, dass es jetzt eine ernst zu nehmende Situation ist und nicht nur immer das übliche "Hör doch auf zu trinken blabla".

Das ist wirklich schwierig hier eine richtige Entscheidung zu treffen. Vielleicht solltest du mal mit deinem Mann eine Beratungsstelle aufsuchen, die können euch in diesem Fall bestimmt besser helfen.

» Sarabi » Beiträge: 31 » Talkpoints: 18,63 »


Ich bin der Meinung, dass man Suchtkranken nicht helfen kann, die keine Hilfe haben möchten. Wenn der Arzt ihm schon sagte, dass er nicht mehr lange leben wird und einen Entzug zu machen hat und wenn ihn nicht einmal stört, dass seine Ehefrau unter seinem Verhalten leidet, dann möchte er aber offenbar all das in Kauf nehmen und nichts daran ändern. Dann muss man ihn lassen. Man beisst sich nur die Zähne aus an solchen Menschen, die ihr Problem nicht erkennen und es nicht in den Griff bekommen wollen.

Klar kein sein Sohn mit ihm sprechen, aber ich glaube nicht, dass es etwas hilft. Viel eher würde ich deiner Schwiegermutter dazu raten, so schnell wie möglich die Fliege zu machen und mich von so einem Mann zu trennen. Aber das sind ja leider auch immer die Frauen, die sich dann lieber auch noch die nächsten 30 Jahre quälen als einmal einen Schlusstrich zu ziehen - Auch denen ich nicht zu helfen. Mir schient, da kann man nichts tun.

» Sippschaft » Beiträge: 7575 » Talkpoints: 1,14 » Auszeichnung für 7000 Beiträge



Hallo!

Was sagt denn dein Freund dazu, dass sein Vater trinkt und wie er dann seiner Mutter behandelt? Will er denn mal mit seinem Vater reden? Ich denke, dass er ja schon irgendwie ein Recht dazu hat, schließlich sind es seine Eltern. Aber er kann ja vorher mal seine Mutter fragen, ob es in Ordnung ist, wenn er mal mit seinem Vater spricht.

Es kann natürlich sein, dass seine Mutter nicht möchte, dass er mal das Gespräch mit seinem Vater sucht. Oder das sein Vater sich nichts sagen lässt und später seine Frau darunter leiden muss, weil er meint, dass sie alles ihrem Sohn erzählt hat. Aber so weiter gehen kann es ja auch nicht. Daher würde ich schon versuchen, mal mit dem Schwiegervater zu reden. Nur leider wird das auch alles nichts bringen, wenn dieser nicht einsichtig ist und von selbst etwas verändern möchte.

Benutzeravatar

» Nelchen » Beiträge: 32238 » Talkpoints: -0,25 » Auszeichnung für 32000 Beiträge



Hallo,

ich weiß ja nicht, wie gewalttätig dein Schwiegervater evtl. werden kann, dass sollte zuvor mal abgeklärt sein. Vielleicht wäre es aber eine Möglichkeit mal anzufragen, ob nicht deine Schwiegermutter (ohne "Ärger" zu bekommen?) etwas an sich ändern könnte, da gibt es ja verschiedene Wege - wenn Sie mag eine Therapie anfangen, so könnte Sie an sich etwas ändern, in welche Richtung auch immer.

Wäre das etwas? Auch Hausbesuche wären möglich, obwohl das hier evtl. nicht angebracht wäre, muss man auf die häusliche Situation abstimmen. Sie könnte sicherlich auch in eine Klinik gehen, um abzunehmen. Du hörst Dich auch so an, als würdest Du Sie unterstützen, was natürlich prima wäre.

» ygil » Beiträge: 2551 » Talkpoints: 37,52 » Auszeichnung für 2000 Beiträge


Also wenn ich das so mitbekomme, würde ich auf jeden Fall einmal mit dem Vater reden (also ich schreib jetzt Vater, da es sich ja offensichtlich um den Vater deines Mannes handelt). Denn - seien wir uns einmal ehrlich - schlimmer kann es ja nicht kommen und sonst muss sich die Mutter eben einmal wehren. Ich meine, sich in der Opferrolle zu gefallen, ist ja auch nicht gerade das Wahre.

Wenn man sich das gefallen lässt - und es gibt für Frauen weiß Gott genug Wege, um heraus aus dieser Situation zu kommen - dann ist man selber Schuld. Ich war auch einmal in so einer Situation - hab mich gewehrt und es ist seitdem nie wieder vorgekommen.

Wenn deine Schwiegermutter sich in einer sogenannten Co - Abhängigkeit befindet (also den Betroffenen deckt und das ganze verharmlost), dann ist es leider schon sehr weit gekommen. Ihr müsst dem Vater/ Schwiegervater möglichst einmal, wenn er klar im Kopf ist, klar machen, dass es so nicht weiter gehen kann. Deine Schwiegermutter soll beim Gespräch auch dabei sein und soll ihm ein Ultimatum stellen: "Wenn du dir nicht helfen lässt, dann verlasse ich dich!" - das klingt gemein, ist aber nicht anders möglich. Weil in dem Augenblick in dem sie sich das gefallen lässt, macht es dein Schwiegervater immer und immer wieder, weil er genau weiß, dass sie ihn nicht verlässt.

» nordseekrabbe » Beiträge: » Talkpoints: Gesperrt »

Zuletzt geändert von Midgaardslang am 24.11.2009, 00:03, insgesamt 1-mal geändert. Zeige Beitragsversionen

Auch wenn es hart klingt: solchen Leuten ist einfach nicht zu helfen. Leute, die unter einer Sucht, oder sogar unter mehreren Süchten, leiden, nehmen in der Regel keine gutgemeinten Ratschläge an, da sie selbst gar keine Notwendigkeit für irgendwelche Maßnahmen sehen, auch wenn diese dringend notwendig sind. Erst wenn diese Personen selbst eingesehen haben, dass sie ein Problem haben und dieses auch wirklich lösen wollen, sind sie bereit, auch Hilfe anderer anzunehmen. Vorher ist jeder noch so gut gemeinte Ratschlag nutzlos.

Deine Schwiegereltern leben offenbar in ziemlich desolaten Verhältnissen und haben sich in diesen einigermaßen eingerichtet. Das Leben, das die beiden führen, kann ja für keinen von beiden wirklich erfüllend sein. Der eine ertränkt seinen Frust im Alkohol und die andere sitzt mit ihrem Gewicht zuhause und ist gestresst. Das ist alles andere als harmonisch und als Außenstehender würde ich natürlich auch sofort sagen, dass die beiden ihre Lebenssituation verändern müssen. Aber für die beiden gibt es ja sicher einige Gründe und Hindernisse, die ein normales Leben (das was allgemein als normal gilt) nicht möglich machen.

Natürlich kann dein Mann mal mit seinem Vater reden. Allerdings befürchte ich, dass einfach nichts von dem, was er ihm sagt, ankommen wird. Im schlimmsten Fall ist dein Schwiegervater danach nur noch mehr genervt und lässt den Frust an seiner Frau aus, die sich offenbar nicht wehren kann oder will.

Das Beste wäre es wohl, wenn zumindest deine Schwiegermutter einsehen würde, dass die Beziehung so nicht fortgeführt werden kann. Vielleicht sollte dein Mann zuerst einmal mit seiner Mutter alleine sprechen und ihr helfen, sich aus dieser Situation zu lösen. Vielleicht gibt es hier noch eine Chance. Bei deinem Schwiegervater hingegen könnt ihr nicht viel tun, außer abzuwarten. Vielleicht erkennt er irgendwann, dass es so nicht weitergehen kann. Aber ihr müsst euch auch schon mal an den Gedanken gewöhnen, dass ihm vielleicht gar nicht mehr zu helfen ist und dass er selbst auch nicht mehr die Kraft oder das Verständnis entwickelt, sein Leben zu ändern.

Benutzeravatar

» Cologneboy2009 » Beiträge: 14210 » Talkpoints: -1,06 » Auszeichnung für 14000 Beiträge



Um ehrlich zu sein würde ich mich da gar nicht reinmischen. Wenn überhaupt wer das Recht hat, dann sein Mann und diesem muss es ja auch schon aufgefallen sein? Wenn er meint, etwas regeln zu wollen dann soll er dies tun weil er in der Familie eher ein Mitspracherecht hat.

Die Frage ist ob dein Schwiegervater auch Gewalt anwendet. In dem Fall würde ich noch sensibler vorgehen. Aber wichtig ist ja, was die Schwiegermutter möchte. Immerhin leidet sie in dieser Situation. Es ist schwer wenn man in der Opferrolle gefangen ist. Sie müsste ihn zur Einsicht bewegen.

Ich denke nicht dass man da als Außenstehender viel tun kann. Er muss es selbst wollen. Aus einer Sucht kann man ja leider nicht einfach "aussteigen". Man muss eine Therapie machen und in dem Fall sicher eine langwierige - immerhin gibt es ja Probleme mit Nikotin UND Alkohol. Eine Therapie kann aber nur wirken, wenn es der Betroffene auch möchte.

Am Besten wäre es der Schwiegermutter Optionen bieten zu können. Das heißt wenn sie Angst vor der Öffentlichkeit hat, dass ihr ihr anbietet auch bei euch für eine bestimmte Zeit leben zu können. Falls dies eure Wohnsituation zulässt. Dann hat sie die Wahl, die sie bis jetzt vielleicht nicht hatte. Vielleicht könnt ihr ihr damit auch die Augen öffnen.

Prinzipiell rate ich dir aber zur Vorsicht und würde dies auf jeden Fall deinen Mann überlasse. Ich hoffe das Beste für eure Familie.

Benutzeravatar

» misses_jessica » Beiträge: 963 » Talkpoints: -4,91 » Auszeichnung für 500 Beiträge


Ähnliche Themen

Weitere interessante Themen

^