Ist das Einlagern von Nabelschnurblut sinnvoll?

vom 18.10.2009, 18:41 Uhr

Hallo!

Einige Bekannte und Angehörige von Bekannten sind zur Zeit schwanger und einige haben vor, das Nabelschnurblut einzulagern. Es gibt ja verschiedene Organisationen, die das machen. Aber wie sinnvoll ist es? Was kostet es und was passiert mit dem Blut, wenn es doch nie gebraucht wird? Was wird aus dem Blut gemacht? Wird es eingefroren und wenn es gebraucht wird rausgeholt? Wieviel Blut ist das dann und kann es wirklich im Notfall dann helfen?

Welche Organisation ist die Beste für die Einlagerung des Nabelschnurbluts? Kann es wirklich im Notfall das Leben des Kindes retten? Bei welchen Krankheiten wird es dann zum Einsatz kommen? Hat jemand von euch das Nabelschnurblut eingelagert?

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» Diamante » Beiträge: 41749 » Talkpoints: -4,74 » Auszeichnung für 41000 Beiträge



Aus dem Nabelschnurblut werden Stammzellen gewonnen, die bereits heute zur Heilung diverser Krankheiten (ua. Leukämie) eingesetzt werden können. In Zukunft wird sich die Zahl dieser Krankheiten, die mit den Stammzellen geheilt werden können, wohl noch vervielfachen.

Es werden insgesamt zwischen 50 und 200ml Blut direkt nach der Geburt aus der Plazenta gewonnen und dann in einer Blutbank tiefgekühlt und gelagert. Die Kosten für eine solche "Blutabnahme" inklusive 20 Jahre Einlagerung kosten zwischen 1500 und 2500 Euro.

Mein Mann und ich haben uns während der Schwangerschaft mit unserem Sohn auch darüber informiert und uns dann dagegen entschieden. Es ist erstens eine Menge Geld, zweitens kann man Stammzellen auch anders gewinnen und drittens ist die Wahrscheinlichkeit, dass man die Stammzellen benötigt- glücklicherweise- eher gering!

Achja, unsere Hebamme meinte damals noch, dass man nach der Geburt sehr schnell handeln müsse und dass es durchaus etwas hektisch sein kann. Dass Frau und Kind in den Hintergrund treten und sich alles um das Nabelschnurblut dreht- ein weiterer Grund, warum wir uns dagegen entschieden haben!

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» Nipfi » Beiträge: 3076 » Talkpoints: 8,28 » Auszeichnung für 3000 Beiträge


Meiner Meinung nach ist Nabelschnurblut-Einlagerung momentan ein sehr lukrativer Zweig der Medizinindustrie.

Es hört sich wirklich recht toll an, daß man aus Stammzellen aus dem Nabelschnurblut viele Krankheiten heilen kann. Nur es wird verschwiegen, dass sich die Heilung von Krankheiten durch Stammzellen noch größtenteils im Forschungsstadium befindet. Was wenn man die Erkenntnis erlangt, dass Stammzellen doch nicht die so erfolgversprechende Lösung sind? Dann zahlt man eine Menge Geld für nichts, abgesehen davon, daß man sie vielleicht gar nicht benötigt, weil man gar nicht so schwer erkrankt.

Ich hab mich auch dagegen entschieden. Mir war es viel zu teuer und ich zweifle einfach die Sinnhaftigkeit zum momentanen Zeitpunkt an. Da investiere ich lieber das Geld in eine gute private Krankenversicherung.

» helgak62 » Beiträge: 68 » Talkpoints: 0,38 »



Die Einlagerung von Nabelschnurblut ist ein Geschäft mit der Angst der Eltern, nichts anderes. Das Ganze ist mit so vielen Wenn und aber versehen und kaum besser als Glücksspiel. Eine furchtbare Abzocke.

Nur um ein Beispiel zu nennen: Die von vielen dieser Firmen angeführte Leukämie lässt sich zwar heutzutage gut mit Stammzellen behandeln, aber oft nicht mit Stammzellen aus dem eigenen Nabelschnurblut, schließlich können diese schon den genetischen Defekt in sich tragen.

Es gibt eine lange Liste mit Halbwahrheiten, die diese Firmen verbreiten.

» istdasso » Beiträge: 211 » Talkpoints: -0,29 » Auszeichnung für 100 Beiträge



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