Kind mit auf eine Beerdigung nehmen?

vom 17.10.2009, 14:45 Uhr

Meine kleine Schwester wurde auch mit auf die Beerdigung genommen, jedoch muss ich aber sagen, dass es die Uroma war und sie auch einen guten Kontakt zu ihr hatte. Wenn du dein Kind mitnehmen willst, dann rate ich dir ein Buch zu kaufen, wo es um das Sterben beziehungsweise um Beerdigung geht. Damals haben sie es für meine kleine Schwester in so einem kleinen Kirchenladen gefunden. Da war es sehr kindlich erklärt. Also dazu würde ich raten.

Wenn du gehen willst, also zu Beerdigung und wirklich keinen hast, der auf dein Kind aufpassen kann, dann wirst du so einen Weg gehen müssen. Auch wenn er den Verstorbenen nicht so gut kannte, dann solltest du nicht wirklich auf die Beerdigung verzichten. Vielen hilft es auch, wenn man zusammen trauert, was du dann an diesem Tag machst. Irgendwann werden Kinder immer einmal damit konfrontiert, auch wenn es nicht schön ist, doch das ist der Lauf des Lebens.

Benutzeravatar

» kleineliebe » Beiträge: 1817 » Talkpoints: 2,92 » Auszeichnung für 1000 Beiträge



Ich war damals neun Jahre alt, als meine Uroma gestorben ist. Ich selbst, wollte damals auf die Beerdigung. Obwohl meine Eltern gesagt haben, dass ich nicht unbedingt mit muss.Mir war es aber schon wichig, dass ich dabei war, da es ja ein Familienmitglied war. Bei Bekannten die verstoben sind, wollte ich eigentlich nie auf einer Beerdigung.Ich kannte meistens diese Personen nicht so gut und hatte kaum Bezug zu ihnen.

Im Vorraus haben mir dann auch meine Eltern erklärt, wie eine Beerdigung abläuft und was das ,,Abschied nehmen" bedeutet, sodass ich darauf im gewissen Maße vorbereitet war. Für mich war dann die Beerdigung, doch etwas erschreckend. Besonders ,als ich den Sarg sah und dann der Chor die ganzen traurigen Lieder sang, das hat mich schon ziemlich mitgenommen. Aber ich glaube, wenn ich nicht zur Beerdigung gegangen wäre, hätte ich dann auch irgendwie Schuldgefühle gehabt. Mir lag es schon am Herzen, dass ich mich ein letztes Mal, von meiner Uroma verabschiede.

Meiner Meinung nach, sollten vorher immer die Eltern das Kind fragen. Es ist muss sich auch bereit dazu fühlen, auf einer Beerdigung zu gehen. Bei Bekannten, ist es immer davon abhängig ob das Kind die Person kannte oder nicht. Wenn es einen guten Kontakt zu diesen Menschen hatte, würde ich es auch mit auf der Beerdigung nehmen, jenachdem ob es möchte oder nicht. Natürlich sollte dabei auch das Alter eine Rolle spielen. Ein kleines Kind würde ich nicht mitnehmen, da es sich noch nicht mit dem Begriff ,,Tod" auseinandersetzen kann. Außerdem glaube ich auch kaum, dass es diese Situation, so gut verkraften würde.

» Maria92 » Beiträge: 140 » Talkpoints: 21,36 » Auszeichnung für 100 Beiträge


Ich kann aus eigener Erfahrung sagen, für mich war es wichtig, als Kind auf der Beerdigung zu sein. Bei mir handelt es es sich um die Beerdigung, meiner Oma und ich war gerade 5 Jahre alt. Ich schätze, wäre ich damals nicht dabei gewesen, hätte ich nie richtig verstanden, das ich meine Oma nicht wieder sehe.

Mein eigener Sohn hat bis jetzt, den Tod nur durch ein Haustier kennengelernt, was er sehr liebte. Er war damals 5 Jahre alt und ich habe ihn gleich erklärt, das jedes Lebewesen irgendwann sterben wird. Und das es ganz normal ist. Und natürlich habe ich ihn auch den Satz gesagt, den mir meine Mutter gesagt hat und der mir sehr geholfen hat. "Auch wenn jemand Tod ist, ist er nicht weg. Solange du ihn in deinen Herzen trägst, ist die Person immer für dich da."

Darum bin ich der Meinung, man kann ein Kind ruhig früh zu einer Beerdigung mitnehmen. Man muß es dem Kind einfach nur so erklären, das es seinen Alters entsprechen versteht. Und wenn sein Kind fragen, zu diesen Thema hat immer offen und ehrlich zu antworten.

» ys1980 » Beiträge: 356 » Talkpoints: 5,69 » Auszeichnung für 100 Beiträge



Beerdigungen sind immer ein sehr heikles Thema und man ist oft in Momenten wo jemand stirbt selbst so mit sich selbst beschäftigt, dass man die Antwort darauf, ob man nun die Kinder mitnehmen soll oder nicht, einfach nicht von selbst beantworten kann.

Mein Opa ist vor einigen Jahren gestorben. Ich war damals 6 und meine Schwester 7. Wir wurden damals nicht mitgenommen, da wir einfach noch zu jung waren und einfach nicht verstanden haben, was denn los sei.

Bei uns war der Tod zwar nie ein verschweigendes Thema, aber nun mal auch kein Thema, welches man ständig zuhause behandelt hat, da es vorher nicht relevant war. Meine Eltern waren natürlich vollkommen mit den Nerven am Ende und wir verstanden einfach nicht, wieso ein Mensch plötzlich für immer weg ist.

Aus diesem Grund waren wir dann an dem Tag bei Bekannten, welches auch sehr gut war. Ich denke auch ihr findet jemanden, der die Kinder nimmt, da man in solchen Situationen, auch wenn es manchmal so scheint, nie alleine dasteht und oft sehr viel Hilfe von außen bekommt. Man kann auch mal bei dem Pastor fragen, falls ihr ein gutes Verhältnis zu ihm habt, ob er eine Möglichkeit kennt, wo ihr eure Kinder für diesen Nachmittag hinbringen könnt.

Also meine Oma gestorben ist, war ich 15 und dies war somit meine erste Beerdigung, die ich mitgemacht habe. Ich muss ehrlich eingestehen, dass es der schlimmste Tag in meinem Leben war und ich sehr froh darüber bin, dass ich damals nicht bei der Beerdigung von meinem Opa dabei war. An solchen Tagen sieht man nicht nur seine Eltern total traurig, sondern auch alle anderen Menschen die in der Kirche sind und ich denke, dass dies die Kinder sehr fertig macht, wenn sie nicht verstehen was passiert ist.

Bringe sie also zu Bekannten und übersteht ihr den Tag gut!

Benutzeravatar

» lisachen » Beiträge: 355 » Talkpoints: -0,67 » Auszeichnung für 100 Beiträge



Naja, also wie schon geschrieben worden ist, Du kannst ihn schon mitnehmen, aber Du solltest vorher erst einmal mit ihm darüber sprechen. Es ist eigentlich gar nicht so schlecht, dass er den Verstorbenen nicht so gut kannte, dann wird die ganze Situation vielleicht auch nicht so schrecklich für ihn werden. Wahrscheinlich wird er aber auch nicht so richtig verstehen, was da passiert. Nachher solltest Du demnach auch nochmal intensiv mit ihm darüber reden. Er könnte sonst überfordert mit den vielen unbekannten Eindrücken sein.

Bei engeren Bekannten und Verwandten ist das Ganze vielleicht etwas schwieriger. Ich erinnere mich daran, wie meine Oma gestorben ist und da war ich 9. Klasse! Ich konnte und wollte sie einfach damals nicht noch einmal sehen. Weder im Sterbebett noch auf der Beerdigung. Ich wollte sie einfach so in Erinnerung behalten wie sie war und nicht mein restliches Leben von diesen Beerdigungsbildern geprägt sein. Heute bin ich froh, dass ich mir das alles nicht mit angesehen habe. Für mich wäre es damals einfach zu viel gewesen. Vielleicht fragst Du Deinen Sohn auch einfach einmal, ob er sich denn selbst zutraut dahin zu gehen, nachdem Du ihm erzählt hast, wie die Beerdigung ablaufen wird. Ich denke, dass ein 5 jähriger das schon ein bisschen einschätzen kann.

» Mandragora » Beiträge: 1763 » Talkpoints: 0,49 » Auszeichnung für 1000 Beiträge


Ich danke euch für die vielen Ratschläge. Ich habe mich entschlossen heute nicht zu der Beerdigung zu gehen. Ich war mit der Frage ob ich meinen Sohn mitnehme etwas überfordert und deshalb habe ich hier gefragt. Bisher waren wir noch nie in einer solchen Situation. Ich hoffe nur das die Frau vom Verstorbenen mir das nicht übel nimmt das ich nicht zu der Beerdigung gekomen bin. Ich werde sie aber die Tage so besuchen gehen und es ihr erklären.

Ich denke schon das ich meinen Sohn mitgenommen hätte, wenn es ein Mensch gewesen wäre, den meinem Sohn sehr nahe stand. Der Verstorbene ist ein guter Bekannter von uns gewesen aber mein Sohn hatte kein Verhältnis zu ihm. Ich danke euch für eure Antworten, ihr habt mir meine Entscheidung etwas leichter gemacht.

Benutzeravatar

» lissy02 » Beiträge: 621 » Talkpoints: -0,03 » Auszeichnung für 500 Beiträge


Eigentlich bin ich ja sehr dafür, dass Kinder sehr zeitig auch mit den Harten Dingen des Lebens konfrontiert werden. Der Tod gehört nun einmal zum Leben und je schneller sie das verstehen und lernen damit umzugehen, desto besser ist das für ihr eigenes wohl- so meine Meinung.

Jedoch finde ich es etwas schwierig, wenn das Kind die Person nicht richtig kannte, dass ist dann, denk ich, etwas unnötig das Kind damit zu konfrontieren, wenn es eigentlich nichts damit zu tun hat. Bei eigenen Verwandte, Großeltern und so weiter, ist es schon wichtig, dass auch Kinder das miterleben. Man kann es ihnen ja dann versuchen schön zu erklären, dass Oma und Opa jetzt im Himmel sind und solche Sachen. Aber warum sollte das Kind sich über den Tod einer fremden Person Gedanken machen müssen?

Ich denke, dass man eine Konfrontation in diesem Fall vielleicht vermeiden sollte. Obwohl es vielleicht auch wiederum von Vorteil sein könnte, wenn dass Kind keinen Bezug zu der verstorbenen Person hat, da es das so quasi "von außen" betrachten kann und nicht noch zusätzlich mit Trauer und Verlust umgehen muss. Es ist also wirklich schwer zu sagen, was richtig ist.

Wenn ihr euch dagegen entscheidet, euren Sohn mitzunehmen, dann ist das auf jeden Fall in Ordnung. Und wenn ihr ihn mitnehmen möchtet, dann solltet ihr auf jeden Fall darauf achten, eurem Sohn alles genau zu erklären und ihm die Angst zu nehmen. Versucht ihm jede seiner Fragen so gut wie möglich zu beantworten, dann wird er sicher damit umgehen können.

Ich selbst habe mit 7 meine erste Beerdigung erlebt. Das war die meiner Uroma. Ich glaube, ich bin mit der Tatsache, dass ein Mensch auf einmal nicht mehr da ist, ganz gut zu Recht gekommen. Viel mehr haben mich die vielen traurigen Menschen verwirrt und ich hatte auch etwas Angst um meine Mama, weil sie sehr traurig war. Aber ich habe es ohne Probleme verkraftet. Schließlich geht so eine Beerdigung auch nicht ewig und bald war der erste Schreck vergessen.

» Katjaactress » Beiträge: 246 » Talkpoints: 1,17 » Auszeichnung für 100 Beiträge



Ich selber mochte solche Beerdigungen als Kind auch nicht, weil ich einfach nichts damit anfangen konnte. Leider hatte aber meine Mutter auch meistens niemanden, der statt dessen auf mich achten konnte, weshalb sie mich trotzdem mitnahm. Ich fiel dort nicht auf, weil ich Etikette hatte und mich auch leise verhielt, allerdings für mich persönlich als Kind waren die Beerdigungen immer ganz schlimm, so habe ich es in Erinnerung.

Wenn es nun nicht anders geht, dann würde ich das Kind aber dennoch mitnehmen, würde es aber auch mental darauf vorbereiten, nicht dass es geschockt ist, wenn dort die Menschen weinen oder man gar selber einen Zusammenbruch hat. So kann das Kind das dann besser einordnen und ist nicht überrascht oder geschockt vom ersten Beerdigungsbesuch.

Kinder haben ja eine ganz andere Vorstellung vom Tod, als die Erwachsenen. Sie nehmen ihn nicht als endgültiger Zerfall wahr, sondern können sich bis zu dem Zeitpunkt den Tod nur als Person (Sensenmann) oder vielleicht noch gar nicht vorstellen. Deshalb ist es auch sehr problematisch, einem Kind zu erklären, warum alle traurig sind, wenn ein geliebter Mensch gestorben ist.

» nordseekrabbe » Beiträge: » Talkpoints: Gesperrt »


Ähnliche Themen

Weitere interessante Themen

^