Vermittlung ausländischer Tiere in Deutschland

vom 15.09.2009, 22:11 Uhr

Damit dieser Thread hier www.tiervermittlung.de Tiere über den Tierschutz finden nicht zum Thread für ausländische Tiere wird, möchte ich mal einen neuen eröffnen. Denn ich möchte die Problematik doch mal ansprechen. Ich war lange Zeit auch dagegen ausländische Tiere hier in Deutschland zu vermitteln, weil ich immer gesagt habe, dass die Tiere aus Deutschland dann weniger Chancen haben zu überleben. Oftmals sind die Tiere auch krank, die aus dem Ausland kommen und müssen erst in den Tierheimen oder Pflegefamilien aufgepäppelt werden. Aber ist es das nicht wert, dass man Tiere nicht sterben lässt?

Katzen können im Ausland durch Organisationen noch kastriert werden. Denn die laufen auch im Ausland immer frei herum und werden auch seltener hier in Deutschland vermittelt. Da bin ich auch dafür, dass dies vor Ort geschieht, damit die freilaufenden Tiere nicht eingesperrt werden. Und das machen auch deutsche Tierschutzorganisationen. Sie fliegen hin und operieren ehrenamtlich in ihrem Urlaub.

Bei Hunden sehe ich aber ein Problem. Diese Tiere werden im Ausland eingefangen und kommen in Tötungsstationen. Tierschützer retten sie dort, suchen Flugpaten und dann werden sie hier in Deutschland vermittelt. Die Hunde können nicht auf der Straße dort leben. Sie würden das auch nicht überleben, weil sie gejagt werden. Denn viele Hunde werden angeschossen, weil sie wildern und das ist ja auch nicht der Sinn der Sache. Hunde müssen also eingefangen werden. Da aber die Tötungsstationen auch nur begrenzt Tiere aufnehmen und sie auch warten müssen, ob sich eventuell ein Besitzer meldet, werden viele Hunde einfach vergast oder erschossen.

Die Hunde, die Glück haben gerettet zu werden, sind auf die Hilfe der Nachbarländer und EU Länder angewiesen und werden dann teilweise in Deutschland vermittelt. Wie gesagt, ich dachte anfangs auch, dass man das lieber nicht machen sollte, weil unsere Tierheime auch voll besetzt sind. Aber wenn man darüber nachdenkt, wieviele arme Hunde sterben müssten, wenn wir nicht helfen, dann kann einem schon schlecht werden.

Würdet ihr einen ausländischen Hund aufnehmen? Würdet ihr die Flugpatenschaft übernehmen? Warum würdet ihr eventuell keinen aufnehmen? Würdet ihr generell ausländische Hunde ablehnen oder alle Tierheimhunde? Ich muss sagen, dass ich sehr viele Hunde aus Spanien und Griechenland hier in Deutschland kennengelernt habe und es war kein kranker Hund dabei und auch kein Hund, der irgendwie verstört war. Alle Hunde waren sehr gut sozialisiert und hatten anfangs nur etwas Angst vor den Menschen. Denn mit denen hatten sie nie gute Erfahrung gemacht.

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» Diamante » Beiträge: 41749 » Talkpoints: -4,74 » Auszeichnung für 41000 Beiträge



Ich stand den Tiervermittlung aus dem Ausland auch immer skeptisch entgegen, aber wenn man immer mehr erfährt, was mit den Tieren passiert, das sie vergast, erschossen etc. werden, dann kann einem wirklich schlecht werden. Was haben diese armen Kreaturen dem Menschen angetan, das sie so enden müssen?

Meine Hunde kamen bis jetzt immer aus einem Tierheim und ich habe mit ihnen gute Erfahrungen gemacht. Es waren immer sehr liebe (deutsche) Tiere und ich werde jederzeit wieder einen Hund aus dem Tierheim holen. Bei mir war es immer Sympathie auf den ersten Blick und dem Hund habe ich dann ein neues Zuhause gegeben.

Wenn es dann mal wieder so weit sein wird, wenn mein jetziger Hund verstorben ist, dann werde ich ins Tierheim fahren und nach Sympathie entscheiden und da ist es mir egal, ob der Hund dann aus Deutschland kommt oder aus dem Ausland. Die Chemie zwischen uns muss einfach stimmen.

» fenasofia » Beiträge: 530 » Talkpoints: 22,49 » Auszeichnung für 500 Beiträge


Ich sehe die Tiervermittlung aus dem Ausland ehr zweigeteilt. Mir tun die Hunde natürlich auch leid und alleine das Wort " Tötungsstation " ist schon so grausig. Ich finde es auch richtig, dass die Hunde aus dem Ausland gerettet werden müssen und auch ein Recht auf Leben haben. Allerdings werden die Tierheime immer voller und man weiß bald nicht mehr wohin, mit den ganzen Tieren. Alleine hier in der Gegend steht ein Tierheim kurz vor dem Aus und eine Katzenhilfe hat nun Aufnahmestopp.

Aber ich kann verstehen, dass die Hunde aus dem Ausland nach Deutschland geschickt werden. Nur so können sie ja vor dem sicheren Tot gerettet werden. Mir wäre es auch eigentlich egal, ob ich einen Hund aus Deutschland nehme oder einen aus dem Ausland. Er muss mir eben gefallen und wie über mir schon geschrieben wurde, muss die Chemie stimmen.

Und es ist natürlich wichtig, dass der Hund gesund ist und keine schweren Krankheiten hat, die zum Tot führen können. Mit kleinen Behinderungen etc. wird man sicherlich noch zurecht kommen. Die Hunde aus dem Ausland sind meistens auch viel dankbarer. Ich kenne jemanden, der eine Galgo - Hündin aufgenommen hat und sie ist wirklich ein absoultes Schaf.

Jedes Tier hat ein Recht darauf zu leben, egal in welchen Land. Aber ich hoffe, dass bald eine Lösung gefunden wird und die Tierheime und Notstationen nicht mehr so überfüllt sind. Und das natürlich keine Tiere mehr in Tötungsstationen sitzen müssen und getötet werden.

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» Nelchen » Beiträge: 32238 » Talkpoints: -0,25 » Auszeichnung für 32000 Beiträge



Auslandstierschutz muss immer vor allem in den entsprechenden Ländern stattfinden. Das heißt also Aufklärung der Bevölkerung, Kastrationsaktionen usw.. Alles eine sehr langfristige Angelegenheit, nicht von heute auf morgen machbar. In Deutschland sind wir damit schon einen kleinen Schritt weiter, auch wenn bei uns da ebenfalls noch vieles im Argen liegt.

Trotzdem bin ich dafür, hin und wieder Tiere aus dem Ausland zu holen. Wenn man um deren elendes Schicksal weiß, kann es keiner, der ein Herz für Tiere hat, einfach so hinnehmen. Natürlich sollte es nicht übertrieben werden und muss verantwortungsvoll erfolgen. Die Auswüchse, die es bisweilen gibt, werfen kein gutes Bild auf den Tierschutz insgesamt.

Wir halten es bei uns im Katzenasyl so, dass wir, wenn grade nicht viel Tiere da sind auch manchmal ein paar Auslandskatzen aufnehmen und vermitteln. Das geht natürlich nicht in der Hochsaison, wie gerade jetzt. Aber in den Wintermonaten können auch wir dann mal einem Tier von weit her eine Chance geben.

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» berthe » Beiträge: 300 » Talkpoints: 4,51 » Auszeichnung für 100 Beiträge



Erst mal eines vorab: Die sogenannten Tötungsstationen nehmen auch Katzen auf, sehr viele sogar. Das Problem erstreckt sich somit auch auf diese.

Meinereins hat zuhause 2 Katzen aus der Tötung, einer kommt aus Malta, die andere aus Spanien. Und eines kann ich mit Bestimmtheit sagen, beide haben ihre üblen Erlebnisse hinter sich und sind die anhänglichsten Tiere, die ich je gesehen habe.

Ob man nun dafür oder dagegen ist, muss jeder für sich entscheiden. Für alles gibt es seine guten Gründe. Meinereins würde jederzeit wieder eine aus der Tötung holen!

» Morpheus1974 » Beiträge: 6 » Talkpoints: 1,18 »


Ich stehe dieser ganzen Geschichte auch sehr skeptisch gegenüber. Ich habe einen Hund, der zuvor bei Leuten gelebt hat, die nicht mit ihm zurechtgekommen sind. Falls es sich nicht ergeben hätte, diesen Hund bei mir aufzunehmen, hätte ich vielleicht irgendwann einen sehr jungen Welpen vom Züchter bei mir aufgenommen. Mein Hund kam mit fünf Monaten zu mir und war anfänglich sehr schwierig.

Manchmal ist er das immer noch, gerade wenn er mal wieder einen Ausraster hat und dann noch beisst und wie ein Irrer im Kreis herumrennt - das war schon zu Beginn so. Ich frage mich, ob ein Tier, das vielleicht noch schlimmere Dinge erlebt hat, nicht unter Umständen noch weitaus problematischer ist und ob es überhaupt problemlos in sein neues Menschenrudel integriert werden kann. Diese Tiere aus dem Ausland haben teilweise sehr lange ohne menschlichen Bezug unter harten Bedingungen gelebt.

Falls man sich grundsätzlich dafür entscheidet, ein Tier aufzunehmen, das nicht vom Züchter oder direkt aus einer anderen Familie stammt, könnte man rein theoretisch erst einmal in den deutschen Tierheimen schauen. Natürlich verdient auch ein Tier aus dem Ausland ein schönes Zuhause, aber ich habe einfach die Sorge, dass man das Problem einfach nur verlagert und ihm dabei nur wenig von seiner Brisanz nimmt.

Leider geben zu viele Leute ihre Tiere irgendwann ab - was ist dann mit den Tieren, die aus dem Ausland geholt werden, weil der entsprechende Mensch sich von den traurigen Tieraugen zum Helfen veranlasst gefühlt hat? Diese Tiere landen dann oft, wie auch andere Tiere, im Tierheim - zusätzlich zu den Tieren, die ohnehin schon dort leben.

Solange das Problem in den betreffenden Ländern ein Fass ohne Boden ist, ist die Hilfe die aus Deutschland und anderen Aufnahmeländern erfolgt, weniger als ein Tropfen auf dem heißen Stein. Ich erlebe manchmal selbst, wie sich manche Hundebesitzer selbst beweihräuchern, weil sie einen Hund aus Griechenland oder Spanien aufgenommen haben. Das finde ich wirklich schlimm. Ziel muss sein, das Problem in den den betroffenen Ländern zu lösen, was Jahre dauern und viel Geld und Aufwand kosten wird.

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» Cologneboy2009 » Beiträge: 14210 » Talkpoints: -1,06 » Auszeichnung für 14000 Beiträge


Ich bin ganz klar dagegen. Jedoch hat es nichts damit zu tun, dass ich denke das die Tiere nicht auch ein Recht darauf haben gut unterzukommen, ganz im Gegenteil.

Nun ist es aber so, dass wir in Deutschland nicht gerade behaupten können, dass die Tierheime unterbesetzt sind. Von den ganzen privaten "Tierasylen" mal ganz abgesehen und von denen gibt es ebenfalls mehr als genug, die auch keine Kapazitäten mehr haben. Ich bin der Meinung, dass sich jedes Land um seine eigenen Probleme kümmern muss, denn dass die Tiere hier rüber geschafft werden mag sie vielleicht vorerst vor der Spritze retten aber deren Zukunft ist hier genauso ungewiss. Die Tierheime und Pflegestellen platzen noch mehr aus allen Nähten mit dem Zuwachs aus anderen Ländern und letztendlich wissen wir auch nicht, ob nicht auch irgendwann hier keine Alternative mehr bleibt als den Bestand zu reduzieren.

Ich finde, dass sich die Arbeit der Tierschützer dort ausschließlich auf die Kastration der freilaufenden Rüden konzentrieren sollten um den Bestand längerfristig reduzieren zu können und sie dann auch wieder laufen lassen. Oftmals leben die Tiere seit Jahren auf der Straße und haben sich den Umständen angepasst. Natürlich ist das Risiko groß, dass die Hunde überfahren werden oder verjagt oder auch erschossen. Aber mal ganz ehrlich, letztendlich ist vieles davon der Lauf der Dinge und vielleicht auch ein Stück weit der Natur.

Ich meine in Deutschland wird jährlich der Wildstand kontrolliert, sprich zum Abschuss frei gegeben, damit der Wildbestand nicht überrollt und dadurch auch die Natur eine Chance hat sich zu erholen. Wenn der Ausgleich nicht geschaffen würde, hätten auch irgendwann die Tiere im Wald nichts mehr zu fressen. Aber wollt ihr als Tierschützer jetzt anfangen deshalb die Wildschweine einzufangen und nach Spanien verschicken nur damit sie bei uns nicht erschossen werden?

Zudem darf man nicht vergessen, dass diese Tier in Hände kommen, von denen die meisten vorab sich nur ein Bild übers Internet machen konnten. Es ist schon oftmals eine Herausforderung sich ein Hund aus dem Tierheim zu holen und nicht selten wird empfohlen, dass ein Hund aus dem Tierheim nicht an einen "Anfänger" vermittelt werden sollte. Natürlich gibt es auch ausnahmen aber ja nach länge des Aufenthaltes und der Vorgeschichte, die oftmals tragisch ist, stellt ein Hund aus dem Tierheim einfach noch mal eine andere Herausforderung dar.

Nun kommt also so ein nettes Menschlein und entschließt sich einen Hund aufzunehmen den er aus Spanien hat einfliegen lassen, freut sich noch das er was gutes getan hat und kommt zu Hause völlig an seine grenzen, weil der Hund es nicht mehr kennt, sich in sozialen Verhältnissen zu verhalten. Oder aber, auch nicht selten, er hat ein Tier aus einer Tötungsstation die weis ich was hinter sich haben und reagiert nur noch aus angst. Ich finde. Schlussendlich kenne ich in Deutschland genug Leute die Pflegestellen angeboten haben und selber auf den Tieren sitzen bleiben oder sie wieder zurück bekommen.

Ich frage mich daher, was nun wirklich besser ist. Sie massenweise von den Srassen zu holen, ihrer Freiheit zu berauben und sie hier ebenso ins ungewisse einfliegen zu lassen oder so gut es nur geht, die Gelder und das Engagement in die Kastrationen zu geben und den Dingen einfach ihren Lauf lassen. Wer entscheidet denn ob es besser ist dass die Hunde von der Strasse kommen? Das sind doch nicht die Hunde. Hunde sind nachfahren von den Wölfen, die haben gelernt in der freien Wildnis mit all seinen Risiken zu leben, haben sich angepasst. Wir haben sie zu Heimtierchen gemacht und sich unsern Wünschen angepasst.Ich bin überzeugt, dass sie daher sich auch gut an ihr wildes Leben anpassen.

Es ist oft grausam was mit Tieren passiert und ich verurteile jeden, der Lebewesen, egal welcher Gattung, quälendes Leid antut aber so sind die Menschen und solange wir existieren wird es immer Quälende und Gequälte geben und manchmal glaube ich sogar, dass dann der Tod eine Erlösung sein könnte.

» FreeRiderOff » Beiträge: » Talkpoints: Gesperrt »



Ich bin auch dagegen Tiere aus dem Ausland hierher zu holen. Denn, wie schon gesagt wurde, quellen unsere Tierheime jetzt schon über und man sollte halt vor Ort etwas tun. Das würde doch auf Dauer wesentlich mehr bringen, als wenn man die Tiere dort nur rausholt.

Ich kenne Beispiele aus Deutschland wo freilebende Katzen eingefangen und kastriert wurden. Jemand aus der Nachbarschaft übernahm die Versorgung und wurde mit Futter für diese Tiere beliefert. Die Katzen waren versorgt, konnten sich aber nicht weiter vermehren und sind dann nach und nach an Altersschwäche verstorben und damit weniger geworden.

Und genau da sollte man ansetzen. Denn auch in den anderen Ländern wird man Menschen finden, die bereit sind sich liebevoll um diese Tiere zu kümmern. Die Kosten, welche man für Flug und Vermittlung in Deutschland einspart, wären doch da gut eingesetzt.

» Punktedieb » Beiträge: 17970 » Talkpoints: 16,03 » Auszeichnung für 17000 Beiträge


Da ich eine Zeitlang sehr aktiv in einem Tierheim geholfen habe und eine gute Freundin von mir in dem Bereich immer noch ehrenamtlich tätig ist und einen spanischen Hund hat, kenne ich die Problematik natürlich. Zum einen sind da mal die ganzen Krankheiten. Es gibt kaum einen aufgegriffenen Straßenhund, der nicht irgendwas hat und seien es nur die üblichen Ungeziefer. Gut, das allermeiste kann man behandeln. Trotzdem sollte bei Tieren aus dem Ausland ganz streng darauf geachtet werden, dass sie über eine Organisation (Tiernothilfe) kommen und schon tierärztlich versorgt worden sind.

Dann würde ich empfehlen, sich einen solchen Hund niemals als ersten Hund zu holen. Das kann zwar gut gehen, aber auch gewaltig schief. Denn je nachdem, wie lange der Hund auf der Straße gelebt oder im Tierheim gesessen hat (viele über die Tiernothilfe gerettete Tiere bleiben entweder im Ursprungsland in einer von der Tiernothilfe betriebenen Auffangstation oder kommen in deutsche Tierheime), hat er auch seine Macken und Verhaltensweisen. In vielen Tierheimen ist es so, dass Hunde, bei denen man von Problemen weiß, nur in erfahrene Hände vermittelt werden.

Gefährlich oder aggressiv sind die Hunde zwar in der Regel nicht (weder gegenüber Menschen noch anderen Hunden, im Gegenteil, meist sind sie gerade mit anderen Hunden sehr gut verträglich), aber oftmals sehr ängstlich und misstrauisch. Auch ist es bei erwachsenen, womöglich älteren Tieren, viel schwieriger, eine Beziehung aufzubauen und sie zu erziehen, als es bei Welpen oder Junghunden der Fall ist.

Wenn man sich mit Hunden (und besonders Problemhunden) auskennt, ist das kein Problem. Bei dem spanischen Rüden meiner Freundin war es halt so, dass er an jede Mülltonne wollte. Er bekam wirklich genug Futter, trotzdem dauerte es seine Zeit, bis sie ihm abgewöhnt hatte, Mülltonnen zu durchstöbern. Denn das war das, was der Hund nunmal kannte.

Bei einer anderen, ebenfalls aus Spanien stammenden Hündin, gab es dagegen gar keine Probleme. So etwas weiß man aber vorher nicht, auch die Leute von der Tiernothilfe kennen die Tiere meist nicht so gut, dass sie eine umfassende Charakterbeschreibung abgeben könnten, zumal es immer noch ein Unterschied ist, ob man den Hund im Zwinger oder zu Hause erlebt.

Ich schrecke vor ausländischen Hunden nicht zurück und wenn es sich ergeben sollte, würde ich auch einen nehmen, wenn mal wieder ein neuer Hund ansteht. Aber man sollte sich eben vorher darüber im Klaren sein, dass es Probleme geben kann.

» Morgaine » Beiträge: 2701 » Talkpoints: 9,09 » Auszeichnung für 2000 Beiträge


Wenn man sich das so anhört, dann findet das auf den ersten Klang hin vermutlich jeder gut, ich meine die wenigsten Menschen würden schließlich einfach offen sagen, dass es ihnen egal wäre, wenn die Tiere in diesen Tötungsstationen sterben oder? Die Tiere hier in Deutschland haben dann ja doch den Vorteil, dass sie in Tierheimen ein halbwegs schönes Leben leben können oder eben auch von Menschen mitgenommen werden. Die Tiere auf diesen Tötungsstationen haben sonst keine Hoffnung und können daher froh sein, dass sie erettet werden.

Auf der anderen Seite muss ich aber wirklich sagen, dass ich auch Nachteile darin sehe, besonders dann, wenn diese Tiere an Menschen gehen, die eigentlich gar keine großen Erfahrungen mit Hunden haben, so wie ich das letztens auch mit einer Freundin erfahren durfte. Letztes Jahr kündigte sie mir an, dass sie zwei Hunde bekommen und würden und es kamen auch beide von einer Tötungsstation in Spanien. Es waren zwei ausgewachsene Cairn Terrier und inzwischen haben die beiden die Hunde ja jetzt auch schon ein ganzes Jahr, aber besser geworden ist es noch nicht.

Als ich die beiden das erste Mal gesehen habe, war das eine kleine Katastrophe, der eine Hund lief die ganze Zeit neben mir her und bellte mich an und sogar meine Freundin (die Mutter kümmerte sich wohl überwiegend um die Hunde) und der andere Hund bellte natürlich mit, wich aber sofort schnell zurück, wenn ich mich ihm näherte. Wie auch immer, wenn die Mutter dann auch noch nach Hause kam, machte der ängstlichere der beiden erstmal eine Pfütze auf den Boden. Nun, nach einem Jahr, hat sich das Verhalten der beiden immer noch nicht gebessert, es ist genau das selbe Spiel.

An sich ist ja klar, dass die Verhaltensstörungen durch ihre Erfahrungen in Spanien entstanden sind und dadurch, dass die Mutter meiner Freundin sich auch nicht großartig darum bemüht, sie zu erziehen, ändert sich das auch nicht. Angenehm finde ich das nicht, ich habe solche Hunde noch nie erlebt und empfinde das als eine Zumutung. Ich bin daher rein prinzipiell immer noch der Meinung, dass es eine gute Sache ist, diese Tiere aus diesen Tötungslagern zu retten, allerdings sollte auch bedacht werden, dass diese Tiere ein gestörtes Verhalten aufweisen können und wenn dies der Fall ist, dann ist es natürlich schon von großem Vorteil, wenn jemand die Tiere bekommt, der sich damit auskennt und der den Tieren auch helfen, sie erziehen kann. Andernfalls endet das so wie bei meiner Freundin. Die Mutter versteht sich zwar gut mit den Hunden, aber sie ist leider die einzige.

» Crispin » Beiträge: 14916 » Talkpoints: -0,43 » Auszeichnung für 14000 Beiträge


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