Facebook und StudiVZ schädlich für Bewerbung!

vom 30.08.2009, 13:40 Uhr

Mein Mann und ich haben uns neulich über Facebook und StudiVz unterhalten und sind dabei auf das Thema Ausbildungsplatz und Jobsuche gekommen. Immer wieder hört man ja in letzter Zeit, dass die beiden Plattformen dazu führen können, dass man eine Ablehnung bekommt.

Die Tante meines Mannes hat uns dann bestätigt, dass sie bei einer Bewerbung stets so vorgehen, dass der Bewerber gegoogelt wird. Finden sie dann beispielsweise Bilder von dem Bewerber auf denen er betrunken ist, etc. scheidet er sofort aus und bekommt keine Anstellung!

Was sagt ihr dazu? Sollte man sich dort vielleicht gar nicht erst anmelden? Denn eigentlich kann man gar nichts dagegen tun, dass solche Bilder online sind. Denn wenn sie der Freund online stellt, sieht man ja eine Verlinkung, die dann auch der Arbeitgeber sieht. Auch sieht man generell die Freunde und deren Fotos.

Findet ihr es in Ordnung, dass der Arbeitgeber aufgrund dieser Tatschen entscheidet? Ich finde das gar nicht in Ordnung, kann es aber dennoch verstehen. Einerseits finde ich nämlich, dass es jedem einmal passieren kann, dass er betrunken ist und dass das ja noch lange nicht bedeuten muss, dass derjenige keine gute Arbeit machen kann. Andererseits kann ich gut verstehen, dass ein Unternehmen skeptisch reagiert, wenn er solche Bilder findet und die Person dann nicht anstellt!

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» Nipfi » Beiträge: 3076 » Talkpoints: 8,28 » Auszeichnung für 3000 Beiträge



Dank SchülerVZ / StudiVZ keine Ausbildung/Job

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» Diamante » Beiträge: 41749 » Talkpoints: -4,74 » Auszeichnung für 41000 Beiträge


Wenn man beispielsweise Tageszeitungen o.ä. liest weiß man, dass erst kürzlich wieder eine Studie zu dem Thema veröffentlicht wurde. In dieser ging es eben um jenes Thema "Social Networks" (also Facebook und Co.) und wie die Profile von Bewerbern durch Personaler gecheckt werden.

Grob zusammengefasst enthielt die Studie folgenden Inhalt: Erstens wird diese Methode überhaupt nur in größeren Unternehmen genutzt, da es hier meistens sehr viele Bewerber gibt und man bei gleichen Qualifikationen die Zahl ja irgendwie eingrenzen muss, wenn man keine Zeit für 150 Vorstellungsgespräche hat. Wer nun auf seinem Profil hauptsächlich Partyfotos von sich selber oder so tolle Sprüche wie "boah Arbeit nervt" stehen hat, wird natürlich eher ausgesiebt. Zusätzlich gibt es dagegen aber auch einen positiven Einfluss: Wenn beispielsweise soziale Aktivitäten wie Vereinsmitgliedschaften, Hobbys etc. eingetragen sind die in der Bewerbung nicht auftauchen kann man seine Chancen, eingeladen zu werden, sehr wohl auch verbessern!

Es gilt also, wie eigentlich längst jedem bekannt sein sollte der ein bisschen Verstand hat: Veröffentlicht nicht jeden Sch... von euch im Netz, das ist nämlich noch schlimmer als es in die regionale Tageszeitung zu schreiben da es im Netz dauerhaft abgerufen werden kann, während der größte Müll die Zeitung von gestern ist. Das Problem ist wohl immer noch der Glaube an "Freundschaften" in Online-Netzwerken. Kontakte dort sind selten alle echte Freunde, und in den meisten Netzwerken sind die eigenen Kontakte auch nicht die einzigen, die diese Informationen abrufen können. Als Faustregel gilt: Nichts veröffentlichen, was man einem Wildfremden auch nicht zeigen würde.

Wenn jemand anders ein peinliches Bild von einem verlinkt und man das nicht möchte kann man auch dagegen vorgehen. Zuerst mal kann man diese Person vernünftig anschreiben und darum bitten, das Bild zu entfernen. Wenn das nicht fruchtet kann man sich aber immer noch an den Betreiber der Seite wenden. Stichworte wie "Recht am eigenen Bild" u.ä. wirken da manchmal Wunder.

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» Taline » Beiträge: 3594 » Talkpoints: 0,75 » Auszeichnung für 3000 Beiträge



Ich muss sagen, dass ich diese ganze Situation um diese Sache etwas hinfällig finde. Jeder sollte sehr gründlich überlegen was er veröffentlicht (nicht nur im Internet) und sich dementsprechend Konsequenzen bewusst sein.

Klar kann man sagen das ist nicht fair, dass solche Profile zur Bewerberauswahl herangezogen werden und dass diese "privaten" Bereiche geschützt werden sollten. Aber die Realität ist nun mal so und daran wird sich nichts ändern, solange solche Informationen ohne Schutz für jeden öffentlich sind.

Übrigens habe ich aber zumindest bei schuelervz neulich gesehen, dass man sich dort nur noch anmelden kann wenn man von jemandem dazu eingeladen wird. So soll verhindert werden, dass sich Eltern, Lehrer oder eben potenzielle Arbeitgeber einloggen können.

» SariKari » Beiträge: 371 » Talkpoints: 2,63 » Auszeichnung für 100 Beiträge



Natürlich sind solche öffentlichen Communities gefährlich in Bezug auf die Bewerbung, aber doch nur, wenn man etwas zu verbergen hat! Wer Bilder reinstellt, auf denen er betrunken zu sehen ist oder gar Nacktfotos oder wer dort lauter blöde Kommentare ablässt, die wenig Intelligenz und Reife vermuten lassen, der ist einfach selbst Schuld. Und ich finde es auch nicht schlimm, wenn der Arbeitsgeber den Bewerber zunächst ergoogelt. In Berwerbungsunterlagen- und Gesprächen kann man das Blaue vom Himmel lügen, aber in der Freizeit gibt sich jeder wie er ist und das ist verständlicherweise extrem interessant und aufschlussreich für einen Arbeitgeber. Ich mache das im Übrigen auch, wenn ich neue Leute kennen lerne wie zum beispiel Kollegen oder Lehrer. Mich interessiert auch nicht so sehr, wie sie sich alle öffentlich geben. Ich will wissen, wie jeder wirklich ist und von daher wundert und ärgert es mich kein bisschen, wenn das auch die Chefs so machen.

Aber man muss es auch nicht immer nur negativ sehen. Durch ein Profil auf solchen Seiten kann man nämlich auch ungemein punkten, wenn man es clever anstellt. Ich gehe immer davon aus, dass mir ein Arbeitgeber hinterherspioniert und so zeige ich mich extra sympatisch auf solchen Seiten. Natürlich blödele ich genauso herum wie jeder andere, aber das nicht auf meinem Profil oder denen von anderen sondern eher im Chat oder in privaten Nachrichten, welches beides nicht für den Arbeitgeber zugänglich ist.

Ihr müsst Euch mal in den "Spion" hineinversetzen! Er sucht gezielt nach der wahren Seite des Bewerbers, erwartet allen möglichen Dreck und dann stößt er auf einer solchen Seite, wo man davon ausgeht, dass es der "freie Bereich" eines jeden ist, auf exzellente Rechtschreibung, Formulierungen und Gedanken. Vielleicht stößt er auch auf Fotos, auf denen der Bewerber zwar locker darauf zu sehen ist, aber sich dennoch gut präsentiert: vernünftig gekleidet, freundlich lächelnd, seriös, reif, etc. Vielleicht berichtet er hier und dort von interessanten Hobbys wie zum Beispiel von Theaterbesuchen oder Teamsportarten, erwähnt gelesene Bücher, nennt Lieblingsfilme wie vielleicht hochwertige und gesellschaftskritische Filme wie "Dead Man Walking" oder "Persepolis" oder er erwähnt, dass er sich auch gerne in seiner Freizeit z.B. mit Hilfe von Dokumentationen bildet.

Was glaubt ihr, was dann der Arbeitgeber für ein Bild von Euch bekommt? Natürlich sollte alles schon irgendwie der Wahrheit entsprechen, beim Bewerbungsgespräch kann ja immer nachgefragt werden und dann fliegt man meistens auf. Aber wenn er solche Dinge in Eurem wohlbemerkt privaten Bereich vorfindet, die tatsächlich der Wahrheit entsprechen, dann überzeugt ihn das doch noch viel mehr, als das beste Bewerbungsschreiben! Solche offenen Seiten müssen also keineswegs immer nur ein Nachteil sein, sie können einen auch unterstützen und das im Bewerbungsschreiben Geschriebene nochmals unterstreichen. Man muss es nur geschickt anstellen und sich bewusst sein, dass man im Internet nicht unbeobachtet ist. Daran muss man denken, dann kann man sich das auch zu Nutze machen.

» Mandragora » Beiträge: 1763 » Talkpoints: 0,49 » Auszeichnung für 1000 Beiträge


Ich persönlich finde es völlig in Ordnung und auch nachvollziehbar, dass Arbeitgeber alle Möglichkeiten nutzen, um sich über ihre Bewerber zu informieren. Ich als Arbeitgeber würde auch versuchen soviel wie möglich über eventuelle Angestellte in Erfahrung zu bringen um zu sehen, wie der Mensch wirklich ist.

Und wer im Internet zu viel von sich preisgibt ist auch selbst schuld. Langsam aber sicher wird ja bekannt, dass immer mehr Arbeitgeber das Internet nutzen um Informationen über Bewerber z erhalten. Wer das nicht will darf halt auf StudiVZ, Facebook und anderen Sozial Networks nicht alles von sich preisgeben oder sollte die Einstellungen so anpassen, dass nur befreundete User Bilder, persönliche Daten etc einsehen können.

» pieter91 » Beiträge: 23 » Talkpoints: 9,36 »


Um doch mal einiges im Vorfeld zu klären, jeder weiß doch was er selbst in den genannten Portalen über sich einstellt. Man kann doch dann aber nicht sagen oder es so darstellen als sei es ungerecht. Auch die Eltern sollten bei ihren Kindern in der Hinsicht einen Blick darauf werfen. Es geht ja schließlich um eine solide Berufsausbildung und daran haben ja auch die Eltern in gewisses Interesse.

Natürlich wenn beispielsweise über eine Person unwahre Daten im Netz stehen verhält sich die Angelegenheit natürlich etwas anders. Oder jemand hat sich als eine andere Person ausgegeben, dann müssen andere Maßstäbe gesetzt werden keine Frage. Aber bei diesen Bereich handelt es sich in der Tat ja auch um eine Straftat, wenn jemand wissentlich unter falschen Namen irgend welche Daten ins Netz stellt.

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» karlchen66 » Beiträge: 3563 » Talkpoints: 51,03 » Auszeichnung für 3000 Beiträge



Ich bin der Meinung, dass richtig peinliche Fotos im Netz nichts zu suchen haben. Ich glaube ehrlich gesagt auch nicht, dass man ausgesiebt wird, wenn man auf einem Foto mal lächelnd einen Cocktail in der Hand hält, aber wenn man natürlich gröhlend mit nacktem Oberkörper abgebildet ist oder als Mädchen im BH, am Besten noch auf dem Tisch tanzend, dann braucht man sich nicht zu wundern, wenn das den potentiellen Arbeitgeber abschreckt. Auch denke ich, dass Berichte zu Kneipen oder dergleichen in Plattformen wie Qype okay sind, soweit man halt bestimmte Formulierungen vermeidet, denn wer hat schon keine Lieblingskneipe oder ein Lieblingscafé?

Bei den meisten Portalen gibt es übrigens schon die Möglichkeit, Bilder, die von Freunden veröffentlicht wurden, zu melden, oder man wendet sich halt direkt an den betreffenden Freund und bittet ihn, diese löschen bzw. es reicht meist aus, einfach das Namenstag vom betreffenden Gesicht auf dem Foto zu entfernen, so dass die Anonymität gewahrt bleibt.

Von da her denke ich schon, dass man weitgehend kontrollieren kann, was im Netz veröffentlicht wird. In Foren ist man ja zum Glück unter einem Pseudonym unterwegs und kann meines Wissens nach nicht so leicht ergoogelt werden, Facebook, StudiVZ und Konsorten sind da leichter für Fremde einzusehen.

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» netti78 » Beiträge: 3238 » Talkpoints: 18,35 » Auszeichnung für 3000 Beiträge


Ich bin selbst bei Facebook und StudiVZ angemeldet, bin aber noch nicht in dem Alter eine Bewerbung abschicken zu müssen bzw. muss ich es noch nicht, da ich noch in der Schule bin. Ich mag die beiden Plattformen sehr, da ich dort mit vielen verschiedenen Freunden und Bekannten in Verbindung bleiben kann, es ist ja nun doch billiger mit jmd aus Schottland o.a. über Internet zu schreiben als 3 Stunden zu telefonieren.

Aber ich hab schon von den Vorfällen gehört, dass Leute aufgrund ihrer Bilder bei diesen Communities keine Anstellung gefunden haben. Nun ich selber habe keine Bilder bei Facebook oder StudiVZ hochgeladen. Einerseits bin ich nie dazu gekommen und andererseits habe ich es im Moment auch nicht vor. Falls es jemals dazu kommen sollte, werde ich wohl kaum Bilder von mir hochladen wo ich betrunken o.ä. bin. Jedoch finde ich es traurig das man nirgends mehr Bilder mit seinen Freunden teilen kann, ohne das es sich negativ auf die Zukunft auswirkt ):

» Svenjaa » Beiträge: 2 » Talkpoints: 0,70 »


Ich habe schon des öfteren mitbekommen, das Chefs bei einer Einstellung nach der entsprechenden Person googeln und wenn man dann was Schlechtes findet steht man dann schon wieder im schlechten Licht. Da hilft einem ein gutes Zeugnis und all mögliche Ausbildungen auch nichts mehr. Daher wäre ich vorsichtig, mit der Angabe des Namens im Internet. Oder wenn dann sollte man schauen, dass man nicht zu viel von sich im Internet preisgibt und eher anonym bleibt. Das wäre es meiner Meinung nach nicht wert, den Job dafür aufs Spiel zu setzen.

» Crazymausal » Beiträge: 241 » Talkpoints: 1,02 » Auszeichnung für 100 Beiträge


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