Geld sicher anlegen außer auf dem Sparbuch?

vom 12.08.2009, 10:20 Uhr

Hallo Zusammen,

ich spare ganz unspektakulär jeden Monat auf ein Sparbuch ein. Ich weiß, da gibt es nicht allzuviele Zinsen, aber ich weiß dass es sicher ist und mein Geld nicht einfach verloren geht. Leider sind die Zinsen wirklich nicht sehr viel und ich würde gerne wissen wo es eventuell etwas mehr Zinsen gäbe, aber mein Geld auch wirklich sicher angelegt ist?

Ich habe durch die Wirtschaftskrise schon viel Geld verloren, dass meine Eltern ab meiner Kindheit auf in Wertpapier angelegt haben und das ärgert mich sehr, weil ich damit einen großen Verlust gemacht habe. Habt ihr einen guten Tipp für mich?

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» Summergirli03 » Beiträge: 345 » Talkpoints: 2,42 » Auszeichnung für 100 Beiträge



Das Anliegen wirkt ja recht einfach. Hoffe sehr, nichts wesentliches zu vergessen bzw. das dann in dem Fall jemand anders aus dem Forum entsprechend aufklärt.

Richtig ist ja, dass das Sparbuch eher ertragsarm ist. Das es eine "sichere" Anlageform ist, halte ich aber für ein Vorurteil bzw. eine doch etwas veraltete Sicht. Und da verstehe ich nicht, dass Dich in Deiner Bank noch niemand darauf aufmerksam gemacht hat. Schliesslich wirst Du das Geld vermutlich Offline eingezahlt haben. Bei Deinem nächsten Besuch dort, würde ich wirklich mal anfragen, ob der Angestellte selber sein Geld auf ein Sparbuch bringen würde :) Dessen Antwort würde mich interessieren.

In Deutschland geben prakitsch alle Banken eine Einlagensicherheit. Wenn ich mal von den "normalen" Beträgen ausgehe. Solltest Du von mehreren Millionen sprechen, dann gilt die Aussage nicht mehr ... Jedenfalls sind die Einlagen bis zu bestimmten Obergrenzen auf jeden Fall durch einen Bankenverbund gesichert. Und wenn dieser Mechanismus mal nicht greifen sollte, dann hätten wir alle hier ein anderes Problem das gravierender wäre!

Wenn Du kein bestimmtes Sparziel hast bzw. auf absehbare Zeit auf das Geld verzichten kannst, dann spricht ja nichts gegen eine Festgeldanlage. Auch hier hast Du garantierte Zinsen und das Geld wird nicht verzockt. Willst Du flexibel sein, dann bringen Tagesgeldkonten einem Vorteile. Beides besser als das Sparbuch. Ich würde eigentlich dazu raten, Dich von Deiner Bank beraten zu lassen. Aber die scheinen wichtigeres zu tun zu haben - ich schüttle immer noch den Kopf wenn ich mir vorstelle, dass Du zwei Mal hintereinander Geld auf ein Sparbuch einzahlst, ohne auf Alternativen aufmerksam gemacht worden zu sein.

Was Deinen Verlust über Wertpapiere angeht: sehe ich das richtig, dass die Papiere jetzt weniger Wert sind, als vor der Krise? Weil wenn ja, und Du das Geld nicht brauchst, dann ist doch der Verlust noch gar nicht realisiert. Wenn die Kurse nach der Krise wieder steigen, stehst Du doch wieder prima da. Anders natürlich, wenn Du die Wertpapiere mit Verlust (echter Verlust!) verkaufst oder die jeweiligen Unternehmen nicht mehr existieren. Dann ist das Geld natürlich futsch.

» derpunkt » Beiträge: 9898 » Talkpoints: 88,55 » Auszeichnung für 9000 Beiträge


hallo Summergirl03,

also im Großteil kann ich derpunkt nur zustimmen. Und vor allem schwerwiegend ist dein Irrtum Geld verloren zu haben, wenn Wertpapiere weniger Wert sind. Die Papiere sind noch da. Und nach jedem Tal kommt ja wieder ein Berg :D

Was ich damit sagen will ist, dass du es einfach nur aussitzen musst. Das Geld geht nur verloren, wenn du die Papiere jetzt verkaufen würdest! Denn im Moment ist der Verkauf schlecht und der Einkauf sehr gut. Und sobald sich das wieder gedreht hat würde ich über einen Verkauf nachdenken, wenn dir bei diesen Anlagen unwohl ist.

Und empfehlen würde ich dir, was sicher ist, wo man jederzeit an das Geld ran kann und mehr bringt als Festgeldanlagen. Und damit meine ich Immobilienfonds. Diese sind unter anderem die sicherste Anlageform in dieser Richtung. Und bringt eigentlich immer 1-3% p.a. mehr, als eine Festgeldanlage (kommt natürlich drauf an wie lange man es anlegt, jedoch liegt der Immobilenfond in Normalfall immer darüber und das Geld ist jederzeit verfügbar).

Aber wichtig ist, nicht in Weltweite Immobilienfonds zu investieren sondern nur Europa. Ansonsten ist es wieder nicht ganz so sicher, da in Europa der Immobilenmarkt nunmal am stabilsten ist und eine Immobilenkrise wie in den USA ist hier undenkbar. Aber von dem Sparbuch würde ich dir auf jeden Fall abraten. Damit schenkst du der Bank unnötig Geld! Bei Fragen hierzu hast oder Tipps für die sichersten Fonds möchtest kannst du mir auch gerne eine PM schicken.

» Schlag » Beiträge: 96 » Talkpoints: 40,57 »



Hallo Schlag,

jetzt möchte ich doch noch kurz auf Dein Posting Antworten. Einen Tipp bzgl. einer Anlageform erhalte ich ja auch sehr gerne. Und wer möchte nicht wissen, wann und wie eine sicherer und lukrative Anlageform angeboten wird?

Allerdinsg ist das mit dem sicheren europäischen Immobilienmarkt doch eine sehr weit hergeholte Behauptung. Dazu müsstest Du nur mal - um jetzt die dringendsten bzw. offensichtlichsten Fälle zu nennen - nach Spanien oder Grossbritannien schauen. Dort haben wir - oder besser die Betroffenen - es mit einer Immobilienblase zu tun. Ähnlich wie in den USA wurde hier davon ausgegangen, dass sich die Preise gottgegeben nur in eine Richtung entwickeln würden. Tun sie aber nicht!

Was die Aussage angeht, dass eine Immobilienkrise wie in den USA undenkbar ist, würde ich gerne wissen, wie die "echten" "Experten" das bzgl. der USA gesehen haben. Ist es denn so, dass eine solche Krise mit den Dimensionen immer schon denkbar war - jeder hat's gewusst aber keiner was dagegen getan? Oder war es vielmehr so, dass es dort auch schon undenkbar war ...

Nur als Gendanke eines Laien, der aber vielleicht auch zu vorsichtig denkt was Geldanlagen angeht. Natürlich kann über Immobilienfounds Geld gemacht werden. Gerade vor kurzem sind so auch viele Menschen zu sehr viel Geld gekommen. Gerade auch in den USA.

» derpunkt » Beiträge: 9898 » Talkpoints: 88,55 » Auszeichnung für 9000 Beiträge



Also in den USA ging es ja nicht nur darum, dass vermutet wurde, dass es sich so weiterentwickelt sondern dort ist das ganze Problem hauptsächlich durch etwas anderes entstanden:

Dort haben Banken Kredite vergeben, ohne vorher die Sicherheiten zu prüfen. Auf diese Art und Weise haben sich viele Amerikaner Häuser gebaut/gekauft, die eindeutig über ihren verhältnissen lagen. Von dem her war es eher eine Darlehenkrise. Es wurde nur dadurch eine Immobilienkrise, da mit den Darlehen viele Immobilen gekauft wurden

In Europa sind da die Banken schon immer misstrauischer und jetzt erst recht.

» Schlag » Beiträge: 96 » Talkpoints: 40,57 »


Ganz so einfach wird die Immobilienkrise in den USA nicht zu erklären sein. Es ist ja keineswegs so, dass die Banken wirklich wahllos Krediite vergeben haben. Schliesslich sind die Banken schon auch auf die Rückzahlung bzw. entsprechende Sicherheiten angewiesen.

In den USA wurden Kredite für Hauskäufe vergeben, ohne die für uns typische Zinsbindung. Damit begann das Problem. Die Menschen waren sehr wohl in der Lage, die anfänglichen Zinsen zu bezahlen. Und zusätzlich gab es im Hinterkopf die "Sicherheit", dass wenn man mal nicht zahlen können sollte, das Haus locker verkaufen kann. Und zwar mit Gewinn!

Jetzt sind aber bei vielen die Zinsen "zu hoch" gestiegen. Viele wollten einfach zum erwartet guten Preis verkaufen. Doch es fanden sich eben keine Käufer. Und schon ist das Problem massiv. Vor allem für die Banken, die als Sicherheit wenigstens den Kaufpreis des Hauses angenommen hatten. Wenn nicht sogar die erwartete Preissteigerung mit eingerechnet wurde.

Jetzt waren die Häuser aber quasi nichts mehr Wert (nicht verkäuflich und die Kunden können die geforderten Zinsen nicht aufbringen). Das Ergebnis für die betreffenden Banken ist bekannt. Zugegeben, etwas vereinfacht dargestellt, aber ich denke im Grunde spiegelt es den Ablauf wieder.

Übrigens genau wie z.B. in Spanien. Hier wurde auch auf eine steigende Nachfrage und damit steigende Preise gesetzt. Und jetzt stehen zu viele Häuser leer.

» derpunkt » Beiträge: 9898 » Talkpoints: 88,55 » Auszeichnung für 9000 Beiträge


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