Wie gutgläubig und blöd ist man eigentlich?

vom 14.05.2009, 12:32 Uhr

Hallo,
immer Mal wieder denke ich an vergangene Zeiten und ärgere mich über mich selber. Bestimmt viele von euch haben schon Enttäuschungen in der Liebe hinter sich, und fragen sich nun- warum war ich damals so blöd?!

Bei mir war es mal so, ich war ca. 17 jahre alt, und hatte einen Freund über ca. 2 Jahre. Er trank sehr gern wenn er mit seinem Kumpels unterwegs war und beschimpfte mich dann anschliessend zu Hause. Von Sex hatte er keinen Plan, liess sich nichts zeigen und war der totale Egoist. heute frage ich mich, was ich mit so einem Vogel überhaupt wollte. Ich kann es mir nicht beantworten. Mittlerweile bin ich über 30 Jahre und schüttel über mein Denken und Verhalten nur noch den Kopf. Nun würde ich sowas genau einmal mit mir machen lassen.

Dann, in meiner ersten Ehe, fande ich mal ein Kondompapier unterm Bett. Ich war übers Wochenende weg gefahren, kam Sonntags wieder, und weiss, daß dieses Papier definitiv nicht von unserem gemeinsamen Sex war. Mein Exmann erklärte mir, er hätte ein Kondom für unsere Katze aufgeblasen, damit sie was zu spielen hat. Ich wurde natürlich misstrauisch, suchte jede Ecke nach dem bespielten Kondom ab, nahm sogar die Ecken vom Teppich hoch. Ich fand natürlich nichts, und blieb bei ihm.

Ich bin echt manchmal fassungslos, wie viel Mist man als Liebende mitmacht, und die Wahrheit nicht erkennen will. Sei es nun bei Untreue, Schlägen, Alkoholikern oder sonst was. Aber auf der anderen Seite habe ich auch viel draus gelernt, und weiss nun was ich will und was man bei mir nicht machen darf.

Muss man eigentlich solche Zeiten durchstehen um dadurch zu wachsen? Oder gibts auch Menschen die von Anfang an so stark sind und nie in so einer Situation waren?

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» Softeis » Beiträge: 2587 » Talkpoints: 5,21 » Auszeichnung für 2000 Beiträge



Hallo!

Meine Schwester hat oder hatte einen Freund der Drogen nimmt und sie hat ihm immer gesagt er soll damit aufhören usw. er hat auch behauptet er hört auf. Trotzdem hat sie immer wieder mal "Gras" bei ihm zuhause gefunden oder ist von seinen Freunden mit total roten Augen heimgekommen usw. Außerdem haben die beiden ein Kind zusammen, sie hat bei ihm gewohnt, und er ist oft einfach zu seinen Freunden gefahren hat behauptet in einer Stunde sei er zurück. Nach 4h war er noch immer unterwegs, natürlich war sein Akku dann zufällig leer oder das Handy zuhause. :roll:

Trotzdem hat sie ihn immer wieder zurück genommen, wenn er reumütig wieder gekommen ist. Sie hat sich bis heute noch nicht von ihm gelöst obwohl sie mittlerweile schon seit August wieder bei uns (also zu den Eltern) eingezogen ist. Keiner versteht, warum sie sich nicht von ihm lösen kann und sich einen besseren sucht. Doch wenn man verliebt ist, ist man eben blind vor Liebe. Außerdem glauben viele Frauen oder hoffen zumindest, dass er sich noch ändert.

Ich denke solche Erfahrungen gehören auch zum Leben dazu, man lernt schließlich aus Fehlern. Allerdings sollte man wirklich gut auf sich selbst aufpassen, viele kümmern sich sehr um ander Mitmenschen aber kaum um sich selbst. Wenn solche Erfahrungen überhand nehmen sollte man sich denke ich Gedanken über eine Thearpie oder so machen.

LG

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» Ketmausal » Beiträge: 346 » Talkpoints: 30,83 » Auszeichnung für 100 Beiträge


Hallo!

Die Gutgläubigkeit kommt wahrscheinlich daher, dass man immer noch an das Gute im Menschen glaubt, auch wenn man noch so viel enttäuscht wurde oder skeptisch ist.

In meiner ersten Ehe ist mein Exmann ständig fremd gegangen. Ich habe das irgendwie erst als letze gerafft, was da abgeht. Selbst, als er ein Verhältnis mit einer Freundin der Familie einging. Auch, als ich im 8, Monat schwanger war und von dem Verhältnis erfuhr habe ich immer noch verziehen. Selbst, als diese Frau dann auch noch ins Krankenhaus mit einem dicken Blumenstrauß kam um mir zur Geburt zu garatulieren habe ich irgendwie gutgläubig gedacht, dass es alles vorbei ist und mein Mann nun zu mir steht. Gutgläubigkeit kann wirklich auch Blödheit sein. Heuzutage denke ich auch, dass ich mir das nie wieder gefallen lassen würde.

Meine 2. Ehe war dann das Desaster, dass ich mindestens einmal die Woche eine Sonnenbrille tragen musste. Selbst, wenn es draussen geregnet hat. Auch das habe ich gutgläubig, dass er sich ja ändern kann hingenommen. Aber auch darüber denke ich heute anders.

Vielleicht muss man erst richtig auf die Schnauze fallen, um zu sehen, dass es auch Menschen gibt, denen man nicht einfach gutgläubig vertrauen darf und kann.

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» Diamante » Beiträge: 41749 » Talkpoints: -4,74 » Auszeichnung für 41000 Beiträge



Wie gutgläubig bzw. blöd ein jeder ist, liegt wohl auch in den persönlich Eigenschaften des Einzelnen ;) Ein gewisses Maß an Naivität bis hin zur Dummheit bringen gerade junge Leute standardmäßig mit, die einen mehr und die anderen weniger, wie eben bei allen Charaktereigenschaften.

Ich glaube, dass es durchaus Menschen gibt, die solchen Problemen gegenüber ziemlich stark sind oder sein können, aber das fällt einfach gar nicht so auf, wie jemand, der sich selbst erstmal durch andere in Schwierigkeiten bringt und dann mit Ach und Krcah wieder rauskommt. Das ist ein bisschen vergleichbar mit einem Hürdenlauf: Der eine Läufer läuft strikt durch und der andere fällt öfter mal auf die Nase. Als Zuschauer guckt man sich das an, sieht den einen der einfach durchläuft (=langweilig, uninteressant) und den anderen, der oft hinfällt und sich immer wieder aufrappelt. Das ist spannender, man sieht mehr. Sozusagen.

Ich habe in meiner letzten Beziehung auch etwas ähnlich erlebt, allerdings zum Glück weder körperliche Gewalt noch Betrug oder Verleumdnung, sondern einfach ständig psychischer Druck. Im Nachhinein blickt man zurück und sieht alle frühen Anzeichen und denkt nur: Warum hab ich das damals nicht bemerkt und bin gleich abgehauen?? Das ist ziemlich einfach, bis zu einem gewissen Grad macht Liebe ja wirklich "blind" (durch stärkere Hormonausschüttung verändert sich die subjektive Wahrnehmung bzw. der Umgang mit der Wahrnehmung).

Ic persönlich finde es auch gar nicht so schlimm, dass man sowas mal mitgemacht hat, am besten in jungen Jahren. Fehler die man selbst gemacht hat macht man so schnell nicht wieder, im Gegensatz zu Fehlern vor denen man von anderen gewarnt wird, aber nicht selbst miterlebt hat. Lieber zwei Mal auf die Schnauze fallen und am Ende glücklich werden als anfangs immer alles prima erleben und spät an so einen Trottel geraten und das nichtmal erkennen sag ich da nur :)

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» Taline » Beiträge: 3594 » Talkpoints: 0,75 » Auszeichnung für 3000 Beiträge



Ich hatte auch mit 16/ 17 so eine Erfahrung, im Prinzip war es eine On/ Off Beziehung, anfangs spielte da sogar noch eine andere Frau eine Rolle, mit der angeblich nichts lief, aber im Nachhinein erfuhr ich doch, dass was lief. Er entschied sich dann für mich, aber alles andere war immer wichtiger. Wenn seine Freunde und Fußßballkollegen was mit ihm machen wollten, sollte ich nicht mitkommen, angeblich, weil keine Frauen mitkommen sollten. Obwohl ich genau wusste, dass mindestens zwei Frauen auch dabei waren.

In der Zeit bin ich richtig gefühlskalt geworden, habe schnell bei jedem bisschen den Kontakt zu dem jenigen abgebrochen oder er tat es. Nach spätestens zwei Wochen kam aber immer einer von uns wieder an und wir waren wieder zusammen. Manchmal hat er mir auch vielleicht eine halbe Stunde bevor wir uns treffen wollten abgesagt. Die Frauen unter euch wissen sicher wie das ist, man hübscht sich auf und freut sich und dann kommt plötzlich die Absage.

Mal war er liebevoll zu mir, dann wieder wie als würden wir uns gar nicht kennen. Wenn ich aber mit ihm sprechen wollte blockte er ab und sagte er würde mich lieben und wöllte mich nicht nur fürs Bett. Das war es auch nicht mal, nur Sex wollte er tatsächlich nicht, eine richtige Beziehung anscheinend auch nicht. Ohne mich wollte er aber auch nicht sein. Und ich habe mitgemacht, weil ich so sehr an ihm hing, von Liebe kann man vielleicht nicht mal sprechen.

Entgültig in die Brüche ging das dann, weil ich wegen der Ausbildung ein Stück weggehen musste und er sich nicht vorstellen konnte, dass ich soweit weg bin. Er war schlichtweg eifersüchtig und vertraute mir nicht. Für mich war die Sache eigentlich abgeschlossen, weil ich einfach keine Lust mehr auf das Hin und Her hatte und nicht mehr ständig verletzt werden wollte.

Als ich dann erfuhr, dass er eine neue Freundin hat traf es mich doch unerwartet hart. Ein halbes Jahr später betrog er seine Freundin mit mir. Kurze Zeit später schaffte ich es endlich mich von ihm loszulösen und blieb erstmal Single. Mein jetziger Freund ist ganz anders und würde mich nie bewusst verletzen, mich betrügen oder solche Spiele mit mir spielen.

Es ist aber für mich nachwievor schwer nachvollziehbar, wie ich solange an ihm hängen konnte. Ich denke übrigens das ist eine Frage wie man selbst drauf ist, inwiefern man sich sowas gefallen lassen kann oder nicht, vielleicht kann man nicht mal daraus lernen. Wenn man eher sensibel ist und vor allem wenn man nicht allein bleiben will, kann das vielleicht immer wieder passieren. Ich bin froh, dass ich jetzt nicht mehr so gefühlskalt bin und auch endlich wieder vertrauen kann, das hat schon ein Stück gedauert.

» SariKari » Beiträge: 371 » Talkpoints: 2,63 » Auszeichnung für 100 Beiträge


Hallo!

Ich denke das auch manchmal! Mein erster Freund war oft eine richtige Schlaftablette und ich wollte viel lieber etwas unternehmen. Ich habe mich zum Schluss auch ziemlich oft belügen lassen und habe ihm das alles aber geglaubt. Ich habe ihn sogar zurück genommen, als er was mit einer anderen hatte. Darüber kann ich auch nur noch den Kopf schütteln. :?

Dann habe ich mich von einem Typen richtig ausnutzen lassen. Ich wusste, dass er einen hohen Frauenverschleiß hat. Aber wir waren sehr lange befreundet, bis wir dann zusammen kamen. Ich dachte echt, dass es bei mir anders wäre und er mich nicht verarschen würde. Dabei wollte er mich nur ins Bett kriegen und dann war ich abgeschrieben. Er hatte dann gleich wieder was mit seiner Ex und war sogar zu feige, mir das am Telefon zu sagen. Ich war echt so doof, mich darauf einzulassen. :uebel:

Ich denke, dass Liebe eben wirklich blind macht und man manche Dinge aus einer Art, Selbstschutz vielleicht nicht sehen will. Daher glaubt dann man wahrscheinlich gerne die Geschichten, die einem der Partner auftischt. Es klingt ja wirklich ziemlich bizarr, dass ein Mann ein Kondom, als Katzenspielzeug aufbläst. Da sollte man ja wirklich misstrauisch werden, aber man ist dann einfach zu gutgläubig.

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» Nelchen » Beiträge: 32238 » Talkpoints: -0,25 » Auszeichnung für 32000 Beiträge


Ich selber bin auch mal mit einem totalen Versager zusammen gewesen, das hat aber nur ein halbes Jahr gehalten und damals was ich 17 und habe mich im Wesentlichen mit ihm eingelassen, weil meine Mutter es mir verboten hatte. Auch ganz schön dämlich, allerdings auf andere Art und Weise, denn mit Gutgläubigkeit hatte das nichts zu tun. Ich bin generell eher misstrauisch veranlagt und daher wohl kein Opfer für solche Aktionen.

Eine meiner Freundinnen kann man allerdings voll und ganz in diese Kategorie stecken. Sie war mit einem Typen liiert, der mit 26 nicht einmal über einen Hauptschulabschluss verfügte, von einer Berufsausbildung ganz zu schweigen. Einen Job hatte er natürlich nicht, dafür aber über 6000€ Schulden. Darum wohnte er auch noch bei seiner Mutter, die alkoholkrank und ebenfalls arbeitslos war.

Aus irgendeinem für niemanden nachvollziehbaren Grund hatte meine Freundin nun beschlossen, dass dieser Kerl der Mann ihres Lebens sei und ließ ihn nach zwei Wochen bei sich einziehen. Um seine Schulden los zu werden nahm sie selbst kurze Zeit später einen Kredit über 10.000€ auf, vom Restbetrag finanzierte sie ihm den bis dahin nicht vorhandenen Führerschein und noch ein paar Sachen, die er dringend brauchte, für die er aber nie Geld hatte.

Ganze vier Wochen, nachdem er seine Prüfung bestande hatte, klärte er sie darüber auf, dass eine feste Beziehung doch nicht so sein Ding wäre und zog wieder aus. Er versprach zwar immer das Geld zurück zu zahlen, behauptete aber gleichzeitig immer er habe auf Grund seiner Arbeitslosigkeit ja kaum genug Geld um sich etwas zu essen zu kaufen. Als sie ihn dann zufällig in der Stammkneipe traf, wo er stark betrunken gerade eine Runde für alle seine Kumpels schmiss, war die Begeisterung groß. Rechtlich hatte sie leider keinerlei Grundlage das Geld zurück zu bekommen, denn clevererweise hatte sie nirgendwo schriftlich festgehalten, dass er das Geld zurückzahlen sollte, der Kredit lief ja auf ihren Namen und er bezeichnete die Finanzspritze von ihr als Schenkung, so dass sie mal froh sein solle, wenn er ab und zu 10€ an sie zahle, verpflichtet sei er zu gar nichts!

Gut, dachten wir alle, das war eine unangenehme Lektion, die sie da gelernt hat, aber sie wollte ja auf keinen von uns hören, so schnell macht sie das sicher nicht wieder. Pustekuchen. Ein Jahr nach der Trennung verkündete sie freudestrahlend, sie und ihr Held hätten sich versöhnt und würden bald heiraten. Die Clique fiel aus allen Wolken, aber jede Warnung wurde beleidigt zurück gewiesen und von ihr mit Neid und Missgunst erklärt.

Die Ehe hielt dann zwei Jahre, während dieser Zeit gab es mehrere Krisen, unter anderem, weil der Kerl zu viel trank und jeden Job, denn er dann doch mal bekam fast sofort wieder verlor, weil er oft einfach nicht hinging. Sie wurde auch mehrfach von Bekannten darauf hingewiesen, er sei mit anderen Frauen gesehen worden, eine sprach sie an und behauptete, er habe sie geschwängert. Nichts davon wollte sie glauben.

Am Ende dieser zwei Jahre kam sie dann per Zufall dahinter, dass er in diversen Single-Börsen angemeldet war und dort nach lockerem Sex oder neuer Partnerin suchte. Daraufhin kontrollierte sie sein Handy und fand diverse Nachrichten, in denen er im Detail beschrieb, wie er es dieser oder jener Frau besorgen wolle. Als sie ihn darauf ansprach erklärte er ganz trocken, es hätte ihr doch klar sein müssen, dass er sie nur geheiratet habe, damit eine Unterhaltspflicht entstehe, und sie dankbar sein solle, dass er sie befriedige. Er werde die anderen Frauen weiter treffen, könne aber auch gerne mit ihr weiter Sex haben. Da hat sie ihn dann endlich rausgeworfen und den Kontakt abgebrochen.

Eine Unterhaltspflicht bestand dann zum Glück nicht, weil die Ehe wohl zu kurz gewesen war, aber auf ihr Geld aus dem Kredit wartet sie bis heute. Inzwischen hat sie sich bei allen, die sie der Eifersucht und Böswilligkeit beschuldigt hat, entschuldigt und schämt sich furchtbar für ihre Naivität und Dummheit. Ich konnte von Anfang an nicht verstehen, warum dieser Mann überhaupt erst attraktiv für sie war, und schon gar nicht, dass sie all diese Dinge mitgemacht hat. Und das lag nicht an ihrem jugendlichen Leichtsinn, sie ist fünf Jahre älter als ich und ich habe den Typen sofort durchschaut. Vielleicht weiß man das erst so recht, wenn man selber in einer solche Situation gewesen ist, aber ich kann mir einfach nicht vorstellen, dass ich mir das alles gefallen lassen und jede Warnung in den Wind schlagen würde.

» Sorcya » Beiträge: 2904 » Talkpoints: 0,01 » Auszeichnung für 2000 Beiträge



Aber durch diese Fehler im Leben lernt man ja auch. Du hast daraus gelernt, dass dir so etwas nicht noch einmal passiert und du bist eigentlich gestärkt worden und weisst heute, dass du das nicht nötig hast. Deshalb finde ich es wichtig, dass man im Laufe seines Lebens auch mal an totale Vollidioten gerät und danach dann weiss, was man NICHT möchte.

Ich war mit 17/18 auch mit einem totalen Lahmi zusammen, der zu nichts Lust hatte, sexuell total unattraktiv war, hinzu noch stank und sich nicht regelmäßig gewaschen hat und hinzu noch nicht einmal besonders intelligent war. Aber ich hab daraus gelernt und weiss heute, wenn ich einen Mann kennenlerne, schon direkt woraus ich wert lege. Und wenn ich merke, dass es ähnliche Charakteriegenschaften hat, bin ich desinteresisert und orientiere mich in eine andere Richtung. Ich finde mich deshalb aber nicht doof oder naiv, sondern ich finde, dass das normal ist.

» Sippschaft » Beiträge: 7575 » Talkpoints: 1,14 » Auszeichnung für 7000 Beiträge


Ich denke mal solche Dinge wird fast jeder von uns durch haben. Und man geht trotz allem aus einer gescheiterten Beziehung gestärkt hervor. Weiss was schief gelaufen ist, was man übersehen hat und kann eben danach handeln.

Ich habe in meiner Jugend sicher auch manchen Fehlgriff in Sachen Partner gemacht. Aber was solls? Damals war ich todunglücklich, wenn es schief gegangen ist. Heute kann ich milde drüber lächeln und mich dazu noch freuen, was ich an Erfahrungen dabei trotzdem mitgenommen habe.

Ich hatte mal einen Freund, der war auf jeden anderen Mann eifersüchtig. Selbst wenn sich jemand für einen versehentlichen Rempler in der Disco entschuldigt hat, hat dieser Mann total am Rad gedreht. Dafür ist er noch heute sehr arbeitsunwillig. Hat zwar ein eigenes Haus, wobei ich nicht wissen will, wieviel da seine Eltern finanziert haben. Dazu futtert er sich fleissig bei seinen Eltern durch und tönt das auch noch stolz rum.

Aber wenn ich sehe, das er mittlerweile die 40 überschritten und in seinem Leben nicht wirklich was erreicht hat, kann ich nur noch Mitleid für ihn empfinden. Ich bin da echt so schadenfroh und sage er ist ein armes Würstchen, was allein in der grossen Welt gar nicht klar kommt.

Seht es einfach von der Seite, das man sich ohne diesen Fehler nicht weiterentwickeln kann. Wir würden auf der Stelle treten, wenn wir nicht die nötigen Erfahrungen sammeln um dieses Wissen in der Zukunft dann sinnvoll anzuwenden.

» Punktedieb » Beiträge: 17970 » Talkpoints: 16,03 » Auszeichnung für 17000 Beiträge


Ich denke, dass jeder schon mindestens einmal schlechte Erfahrungen mit Liebe und Partnerschaften gemacht hat. Leider merkt man oft erst hinterher, dass man sich gründlich in dem Menschen getäuscht hat, den man anfangs noch ganz wundervoll fand. Ich habe mich auch schon einmal gründlich in einem Menschen getäuscht und habe vieles erst lange nach der Trennung erfahren.

Manche Dinge kann ich allerdings dennoch nicht verstehen. Ich wurde in meiner letzten Beziehung hintergangen und dass die Frau sich bereits während unserer Beziehung mit jemand anderem traf, habe ich erst später herausgefunden. Solche Dinge sieht man oft einfach nicht oder will sie nicht sehen. Ich denke, dass der zweite Fall noch häufiger vorkommt als der erste. Untreue bekommt man nicht immer mit und ist nur dann ein Problem, wenn sich die Partner auf eine monogame Beziehungsform geeinigt haben. Allerdings würde ich solche Erfahrungen nicht auf eine Stufe mit Gewalterfahrungen setzen.

Ich finde es heftig, dass recht viele Leute in ihren Beziehungen bleiben, obwohl der Partner gewalttätig ist. Bei einem solchen Verhalten wäre die Beziehung für mich sofort beendet, auch wenn ich den Mann oder die Frau unendlich lieben würde. Körperliche Gewalt würde ich mir nicht antun lassen. Viele Leute, die von ihren Partnern geschlagen werden, halten ja weiterhin zu diesen Menschen in der Hoffnung, dass sie sich verändern werden und dass die Gewalt nur ein einziges Mal vorkam. Leider ist das in der Regel nicht der Fall und die Betroffenen sollten sich sofort nach einer solchen Erfahrung von dem Partner abwenden.

Auch eine Beziehung zu einem Alkoholiker stelle ich mir extrem belastend vor und ich kann mir nicht vorstellen, dass ich mich auf so jemanden einlassen würde. Auch wenn man anfangs vielleicht nicht viel von der Krankheit mitbekommt, denke ich doch, dass kein Süchtiger einen Alkohol-, Drogen- oder Medikamentenabusus völlig unbemerkt fortführen kann, zumindest nicht wenn man eine recht enge Beziehung führt.

Ich denke, dass man an solchen schlechten Erfahrungen wachsen kann. Manche Leute gehen an solchen Dingen zugrunde, während viele nach einer gewissen Leidenszeit wachsen. Bei mir ist es so, dass ich gewisse Verhaltensmuster noch nie akzeptiert habe. Wenn mich ein Partner beschimpft hätte, hätte ich ihn nicht ernst genommen, sondern heimgeschickt. Wenn jemand regelmäßig mit seinen seltsamen Freunden trinken geht und dann zuhause Ärger macht, wäre das kein Mensch für mich. Solche Dinge kann man oft schon im Vorfeld absehen, viel eher als seltsame Psychospielchen oder die Angewohnheit, fremdzugehen.

Die Geschichte mit der Kondomverpackung unter eurem Bett finde ich reichlich merkwürdig und ich finde es heftig, dass du deinem Mann diese Geschichte abgekauft hast. Bei solchen Erlebnissen müssten doch alle Alarmglocken schrillen und vielleicht hättest du den Mann direkt mit deinem Verdacht konfrontieren sollen, anstatt heimlich die Wohnung zu durchsuchen. Kommunikation ist und bleibt das wichtigste in einer Beziehung.

Letztendlich liegt es bei jedem selbst, wieviel er bereit ist zu ertragen. Vieles kann man vorher erahnen und muss sich dann hinterher nicht mehr wundern. Es gibt immer wieder Leute, die scheinbar häufiger als andere schlechte Erfahrungen mit Beziehungen machen. In fast allen Fällen haben diese Leute aber bestimmte Verhaltensmuster und es ist daher kein Wunder, dass sie immer wieder auf dieselben Leute hereinfallen, die dann schlecht für sie sind.

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» Cologneboy2009 » Beiträge: 14210 » Talkpoints: -1,06 » Auszeichnung für 14000 Beiträge


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