Lieber die Wohnung an Asoziale vermieten als Leerstand?

vom 21.04.2009, 20:28 Uhr

Ich muss mich wirklich immer wieder über meinen Vermieter aufregen, was der immer wieder für asoziales Pack ins Haus holt. Ich wohne eigentlich in einer sehr schönen Gegend mit 12 Jahre alten Häusern und viel Grün. Alles ist sehr gepflegt und die Wohnungen sind eigentlich auch nicht so billig, da sie alle gut ausgestattet sind mit Fußbodenheizung und so weiter. Das Problem ist nur, dass es einen sehr großen Anteil an sehr kleinen Wohnungen von ca. 32 Quadratmetern gibt, die dann natürlich im Endeffekt doch eher günstig sind. Leider ist das aber auch Anlass dafür, dass sehr oft sehr zwielichtige asoziale Gestalten hier einziehen, die den gesamten Hausfrieden stören.

Erst letztens ist wieder zwei Etagen unter mir ein Typ eingezogen, der andauernd wirklich extrem laute Musik anmacht, die Musik ist dann in meiner Wohnung in etwa so laut, wie ich meine Musik machen würde, damit ich die Lautstärke als angenehm empfinden würde. Ich weiß gar nicht, ob meine Anlage so eine Lautstärke überhaupt schaffen würde, er beschallt dann quasi die ganze Straße. Und dieser Mieter, der dazu auch noch sehr gefährlch aussieht ist leider kein Einzelfall. Ich habe mich bei ihm schon 2x beschwert, ihn eigentlich nur ganz nett darauf hingewiesen, dass die Musik doch sehr laut ist und er hat mich sehr agressiv angeguckt und seine Muskeln angespannt und ich habe wirklich Angst bekommen, dass er mir gleich eine rein haut.

Ich weiß auch von einem befreundeten Gerichtsvollzieher, dass es bei mir in der Siedlung wohl sehr schlimm sein soll und ganz viele, die aus dem Gefängnis kommen bei mir in den Häusern eine Wohnung bekommen. Da bekommt man natürlich schon Angst, es wurde auch mal jemand bei mir im Haus zusammengeschlagen und viele von den ganz asozialen Leuten, die wirklich nur für Ärger und Unruhe sorgen wohnen auch nur ein paar Monate hier, ich vermute mal, dass sie keine Miete gezalt haben oder es zu viele Beschwerden über die gab.

Jedenfalls finde ich das schlimm, dass eine eigentlich so schöne Gegend so verkommt und eigentlich so schöne neue Häuser so an Wert verlieren durch die Bewohner, die ein gemütliches ruhiges Wohnen unmöglich machen. Ist das denn den Vermietern egal? Sehen die nur, dass ihre Wohnungen vermietet sind, ohne ein bisschen drauf zu achten, wer da einzieht und was das für Konsequenzen haben könnte? Habt ihr bei eurem Vermieter das Gefühl, dass sie eine gewisse Vorauswahl treffen, was neue Mieter betrifft oder nehmen sie auch alles, was sie kriegen können?

Und dann drängt sich mir noch die Frage auf, warum viele Vermieter lieber irgendwelche Kriminellen aus dem Gefängnis nehmen, als eine Familie mit 6 Kindern denn wenn sie sowas hören, dann machen die Meisten immer gleich dicht und vermieten die Wohnungen nicht an so kinderreiche Leute. Dabei kann eine Einzelperson mit lauter Musik viel mehr für Unruhe sorgen als eine große Familie, so denke ich zumindest.

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» Grooovegirl » Beiträge: 3409 » Talkpoints: 11,54 » Auszeichnung für 3000 Beiträge



Oje, das hört sich ja überhaupt nicht schön an. Generell denke ich, dass eine Wohnung eher vermietet wird, als dass sie leer steht, eine leere Wohnung kostet auch Geld, was an dem Vermieter hängen bleibt. Aus diesem Grund verstehe ich auch, wenn ein Vermieter im Prinzip jeden einziehen lässt. Diese Leute benehmen sich ja sicher im Gespräch mit dem Vermieter. Werden solche Leute nicht auch bei der Wohnungssuche unterstützt, also die, die aus dem Gefängnis kommen?

Hast du denn schon mal mit dem Vermieter gesprochen, eventuell auch wegen Mietminderung. Es gibt ja vielleicht auch eine Hausordnung auf die man sich berufen kann. Bei Ruhestörung könnte man auch die Polizei rufen, obwohl ich auch verstehe, wenn man das gerade nicht tut, gerade wenn die betreffenden Leute sich einem gegenüber so verhalten.

Naja und was Familien mit Kindern betrifft, viele Leute haben da nach wie vor noch Vorbehalte, regelrecht spießig ist das. Wie schön das eigentlich ist Kinder um sich zu haben, scheint vielen nicht bewusst zu sein. Mir jedenfalls wäre eine Familie mit Kindern lieber als jemand der beispielsweise aus dem Knast kommt.

» SariKari » Beiträge: 371 » Talkpoints: 2,63 » Auszeichnung für 100 Beiträge


Du bedienst ja erstmal alle Vorurteile. Klar sind Leute, die aus dem Gefängnis kommen irgendwann mal kirminell gewesen. Was aber nicht heisst, das sie es noch immer sind. Und wenn ein Teil davon negativ auffällt, dann sind eben alle auch gleich assozial. Damit ist auch der Grundstein gelegt, das diese Leute, wieder im Knast landen, weil sie keine wirkliche Chance erhalten.

Du hast im Endeffekt zwei Möglichkeiten. Beschwer dich schriftlich bei deinem Vermieter über die Lautstärke von dem Mitmieter. Sollte darauf keine Reaktion kommen, dann denk mal nach, ob du dir nicht lieber ein anderes Umfeld zum wohnen suchst. Denn immerhin hast du ja, so lese ich das jedenfalls aus deinem Beitrag, grundsätzlich Vorurteile gegen diese Menschen.

Oder lass die Beschwerde beim Vermieter gleich sein und such dir was anderes. Damit hast vermutlich die wenigsten Probleme. Wobei, wenn es auch in deinen Augen normale Mieter gibt, sollte es ja möglich sein, das diese zusammenhalten und sich gemeinsam beim Vermieter beschweren.

» Punktedieb » Beiträge: 17970 » Talkpoints: 16,03 » Auszeichnung für 17000 Beiträge



Täuscht euch mal nicht, die Wohnungsgesellschaft bekommt auch Geld für den Leerstand. Hier sind momentan durch die extrem hohen Mieten im Haus innerhalb von ein paar Monaten 5 Wohnungen frei geworden.

Ich hab damals hier die Wohnung nur bekommen, weil die Frau von der Hausverwaltung ne Bekannte von uns ist und das mit ihrer Kollegin mit den Worten "Besser als Leerstand" so besprochen hat. Allerdings hat man an den Blicken gesehen, das denen das eigentlich Egal ist, da sie wie gesagt auch Geld für den Leerstand bekommen. Eigentlich ists eine Frechheit. Ich hab auch irgendwann mal die Erklärung von einem Immobilienmakler bekommen, warum die Gesellschaften dafür Geld kriegen (wenn mich nicht alles Täuscht wegen der Erhaltung der Häuser) aber ich weiss es nicht mehr wirklich.

Das wird sicher aber auch alles von Bundesland zu Bundesland schwanken und vielleicht ist es bei euch der Fall, dass es Rentabler ist, die Wohnungen zu vermieten. Also werden die Mieten auf ein Minimum geschraubt und schon hat man "solche Mieter" in den Häusern.

Wenn Beschwerden nichts wirken und auch Mietminderungen nicht durchgesetzt werden können, wovon ich mal ausgehe, würd ich dir raten nach einer neuen Wohnung zu suchen. Auf Dauer bringt das ja nichts und du wirst dich sicher auch langsam nicht mehr Wohl fühlen in deiner Wohnung. Ich versteh die Gesellschaften manchmal nicht, aber es ist wohl unauffälliger einen Mieter zu halten, der laut Musik hört, anstatt die Wohnung an eine Familie zu vermieten, wo die Kinder Lärm machen und eventuell Dinge unabsichtlich Zerstören oder Vorgärten und Grünanlagen durch Ballspiele kaputt machen.

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» Hormonkeks » Beiträge: 447 » Talkpoints: -0,53 » Auszeichnung für 100 Beiträge



Dass diese Wohnsituation für dich nicht schön ist, kann ich nachvollziehen. In meiner Nachbarschaft gibt es auch einige Mieter, die mitten in der Nacht anfangen, Löcher zu bohren oder irgendwelche Dinge mit dem Akkuschrauber zusammen zu schrauben, oder solche, die bis spät nachts laute Musik laufen haben. Ich denke, soetwas kommt leider fast überall vor.

Du fragst aber auch, ob der Vermieter denn nicht vorsortieren würde, wen er annimmt. Ich frage mich, wie er das denn machen soll? Man sieht ja nicht jedem an, ob er später mal nachts Lärm macht, ständig laute Musik hört oder ob er mit besoffenen Freunden am Wochenende im Treppenhaus herumrandaliert. Oder denkst du, solchen Leuten steht es immer an der Stirn angeschrieben, dass sie soetwas tun würden?

Abgesehen davon finde ich es kritisch, Menschen abzuweisen, weil sie "gefährlich aussehen". Wie bitteschön soll man das denn definieren? Zwei Piercings im Gesicht, mehrere größere Tattoos, oder vielleicht eine Glatze als Ausschlusskriterium? Nur, weil einer Muskeln hat und einen Militärhaarschnitt, muss er ja nicht gleich andere Menschen verprügeln. Allgemein finde ich es gefährlich, vom Äußeren zwingend auf das Innere beziehungsweise den Charakter einer Person zu schließen. Jedenfalls fände ich es sehr diskriminierend, wenn einer nun keine Wohnung mehr bekommen dürfte, nur, weil er beispielsweise tätowiert ist.

Wenn nun aber einer tatsächlich schon Aggressionen zeigt, wenn er sich für die Wohnung anmelden will, dann ist das natürlich etwas Anderes.

Genauso könnte man auch bei ehemaligen Gefängnisinsassen darüber nachdenken, ob man sie annehmen möchte, wobei die Frage ist, ob es denn berechtigt ist, nach Vorstrafen zu fragen, wenn einer bei einem eine Wohnung mieten möchte.

Außerdem frage ich mich gerade, wo "das asoziale Pack" denn wohnen soll? Irgendwo müssen sie ja leben. Ich weiß, das tröstet einen kein Bisschen, wenn man einen solchen Menschen, der einen andauernd belästigt, in der Nachbarwohnung hat. Andererseits frage ich mich aber auch gerade, was schädlicher für die gesamte Gesellschaft wäre: Wenn "Asoziale" auf die gesamte Stadt verteilt werden, oder wenn man sie in ein Ghetto sperren würde? Es hat sich an Ghettos ja häufiger gezeigt, und damit meine ich nicht nur die Bronx, dass Ghettos die Gewaltbereitschaft und Kriminalitätsrate noch stärker erhöhen, als sie so schon, anhand der Einzelpersonen, die dort leben, sein müsste. Ich weiß aber, das tröstet dich ganz bestimmt nicht und ich bin ja auch nicht glücklicher über meine lauten Nachbarn, nur, weil ich mir das manchmal vor Augen führe.

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» Wawa666 » Beiträge: 7277 » Talkpoints: 23,61 » Auszeichnung für 7000 Beiträge


Hallo Grooovegirl, so vorurteilsgeladen kenne ich Dich ja gar nicht. Da muss der Druck wohl wirklich groß sein?!

Hormonkeks hat geschrieben:Täuscht euch mal nicht, die Wohnungsgesellschaft bekommt auch Geld für den Leerstand.

Das trifft doch aber nicht für private Vermieter zu, oder? Private Vermieter bekommen meines Wissens keinerlei Unterstützung und müssen zusehen, wie sie mit ihren Wohnungen Geld verdienen.

In meinem Bekanntenkreis gibt es eine Person die bewusst sozialen Wohnungsbau als Privatperson betrieben hat sowie mehrere Personen, die mit dem Gedanken gespielt und ihn dann aus diversen Gründen doch nicht weiter verfolgt haben. Der Grund war ganz einfach der, dass bewusst viele kleine Wohnungen gebaut wurden, die dann natürlich auch hauptsächlich von sozial Schwachen angemietet wurden. Wurden Miete und eventuell Nebenkosten vom Staat getragen, sind diese Gelder dann direkt vom bewilligenden Amt auf das Konto des Vermieters gezahlt worden - eine sichere Sache also, erst recht wenn sich der Vermieter bei den Behörden "bewährt" hatte. Dem Vermieter war es egal wer in seinen Wohnungen lebte, so lange es sich für ihn rechnete - ist irgendwie verständlich.

So könnte es auch bei Deinem Vermieter sein, Grooovegirl. In dem Fall ist es dann wirklich so, dass eine eigentlich schöne Wohngegend herunterkommt. Aber dagegen tun kannst Du nichts, da bleibt nur Dein Umzug.

» JotJot » Beiträge: 14058 » Talkpoints: 8,38 » Auszeichnung für 14000 Beiträge


Ich bin auch eigentlich kein vorurteilsgeladener Mensch, im Gegentel in meinem Job habe ich jeden Tag mit ganz vielen Menschen zu tun und lerne sie teilweise recht gut kennen. Da sind auch immer viele dabei, wo man vielleicht aufgrund des Äußeren einen Bogen machen würde, die dann aber wirklich ganz nett und umgänglich sind, genauso wie eben auch sehr gepflegte intelligente Menschen dabei sind, die man am liebsten gleich wieder rausshmeißen würde, weil sie so unerträglich sind. Ich habe also nicht wirklich Vorrteile nur aufgrund des Äußeren, es gibt ja meistens auch Gründe, warum die Menschen nun genauso aussehen, wie sie eben aussehen.

Allerdings würde ich auch behaupten, dass ich mittlerweile eine recht gute Menschenkenntnis habe und gerade sowas wie Gewaltbereitschaft und asozialen Lebenswandel merkt man Menschen in einem kurzen Gespräch schon an. Genauso war es auch bei denen, die bisher hier gewohnt haben und so massiv gestört haben, denen habe ich es schon beim Einzug angesehen und mir war klar, dass ich mich da auf was gefasst machen kann. Und sowas finde ich wirklich sehr schade und ich glaube auch nicht, dass das den sich doch immer noch in der Überzahl befindlichen Mietern hier im Haus nichts ausmacht, ich höre sie ja immer schimpfen, klagen, sich beschweren und Gott sei Dank haben derartige Gestalten hier meistens auch nicht lange gewohnt.

Umgezogen wäre ich am liebsten schon gestern, allerdings ist das momentan nicht möglich, da mein Studium erst Ende dieses Jahres zu Ende sein wird und ich dann erst im nächsten Jahr anfangen kann zu arbeiten und dann erst genug Geld zusammen habe für einen Umzug und eine neue Wohnung mit dem, was eben so dazugehört. Länger als nötig werde ich hier sowieso nicht wohnen, das steht mal fest. Es wäre eben nur schön gewesen, wenn ich wenigstens noch das dreiviertel Jahr meine Ruhe gehabt hätte. Ich kenne auch viele Leute, die in Mietswohnungen wohnen und wo immer nur "ordentliche Leute" einziehen und dabei rede ich nicht vom Äußeren der Leute und auch nicht von deren Vergangenheit sondern einfach nur davon, dass sie wissen, wie man sich in einem Mietshaus benimmt und sie die einfachsten Regeln des gesellschaftlichen Miteinanders kennen, sprich dass man eben nur in Zimmerlautstärke Musik hört und nicht nachts Löcher in die Wand bohrt.

Und Menschen landen nun mal nicht ohne Grud im Knast, da bedarf es gar keiner großen Vorurteile, wer es "soweit bringt", hat es eben nicht geschafft, sich der gesellschaftlichen Norm auf ein Minimum anzupassen. Wieso sollte das denn dann plötzlich nach dem Gefängnisaufenthalt anders werden? Und sie zeigen es ja auch immer wieder, dass sie es eben nicht schaffen, sich anzupassen. Neben mir wohnt übrigens ein Alkoholiker, gegen den habe ich nichts, der stört mich nicht mit Lärm oder Dreck und was er sich und seinem Körper in seiner Wohnung antut ist mir in der Tat völlig egal.

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» Grooovegirl » Beiträge: 3409 » Talkpoints: 11,54 » Auszeichnung für 3000 Beiträge



Ich war über den Beitrag auch ein wenig schockiert.

Was ist an sich assozial. Nicht in die soziale Norm passend oder? Ich denke, heute kann es jedem ganz schnell passieren, das man aufn Sozialleistungen angewiesen ist. Und schon wird man abgestempelt. Auch ehemalige Gefängnisbewonhner können sich geändert haben. Man kann auch ganz schnell, wegen irgendeiner Kleinigkeit im Gefängnis landen und ist dann abgeurteilt. Die Strafe für sein Handeln hat man ja schon bekommen und auch abgesessen.

Ich habe meine Wohnung mal bekommen, weil mein damaliger Vermieter angeblich mit meinem Grossvater, während des zweiten Weltkriegs, im Schützengraben gelegen haben soll. Die Aussage ist leider nicht mehr nachvollziehbar gewesen, weil mein Grossvater schon tot war, als ich die Wohnung bekam. Damals stand ich aber auch voll im Berufsleben und so. Heute bin ich psychisch krank, bekomme Rente und auch noch Sozialleistungen. Meine jetzigen Vermieter ( Schwiegersohn und Tochter der alten Vermieter) hätten mich mit dem Background sicherlich auch nicht genommen. Wobei die alten Vermieter sicherlich auch nicht. Denn ich entspreche nun mal nicht der Norm.

Hier im Haus sind auch nur vier Wohnungen fremd vermietet. Eine Wohnung wird gewerblich genutzt. Und die anderen drei Wohnungen sind an Leute vermietet, die an sich schon ihr ganzes Leben hier in der Gegend wohnten. Also bekannte Leute. Mich eingeschlossen. Komischerweise bin ich, die ja der Norm nicht entspricht, nicht die lauteste Mieterin. Das ist eine Familie, mit zwei kleinen Kindern. Die hört man immer. Ob sie heimkommen oder weggehen. Ich bewohne die Wohnung unter ihnen und höre die Familie quasi auch immer. Ach ja beide Eltern arbeiten.

Auch sozial schwache Familien müssen irgendwo wohnen. Und gerade sozial schwache Menschen verbringen nun mal auch mal mehr Zeit in ihrer Wohnung. Jemand der einen Vollzeitjob hat ist für 8 bis 10 Stunden ausser Haus. Derjenige schläft dann noch etwa 8 Stunden. Somit hat dieser Mensch nur 6 bis 8 Stunden am Tag "Zeit" überhaupt laut zu sein. Jemand der nicht arbeitet, ist nun mal länger zu Hause. Da fällt es dann schon mehr auf, das da jemand ist. Mir würde zum Beispiel vielleicht auch nicht auffallen das die Nachbarn mit den Kindern so laut sind, wenn ich arbeiten gehen würde und die meiste Zeit am Tag gar nicht daheim wäre.

» LittleSister » Beiträge: 10426 » Talkpoints: -11,85 » Auszeichnung für 10000 Beiträge


Ich finde es wiederum degradierend, dass viele Menschen meinen "asozial" bedeutet arm zu sein, keinen Job zu haben und auf Sozialleistungen angewiesen zu sein. Aber dem ist nicht so.Für meine Begriffe bedeutet asozial zu sein eben wortwörtlich sich nicht in soziale Rollen und Gefüge einfinden zu können. Dazu gehört für mich kein großer Reichtum und auch keine exorbitante Bildung, sondern vielmehr in der Lage zu sein Rücksicht zu nehmen und sich angemessen zu verhalten. Ich meine so dumm, dass man denkt eine aufgedrehte Anlage mit geschätzten 150 Dezibel würde die anderen Mieter nicht stören kann keiner sein. Das muss man wissen und soziale Menschen würden dann eben auf ihre Freude an der extrem lauten Musik verzichten, aus Rücksichtnahme und Verständnis für die anderen Menschen, beziehungsweise sie würden mit einem Kopfhörer die Musik so laut aufdrehen, dann hätten sie ihren Spaß mit der lauten Musik trotzdem und würden trotzdem die Privatsphäre und die Ruhe der anderen mieter wahren.

Für mich ist es eben einfach asozial so gar nicht an die anderen Mieter zu denken und nur an seinen persönlichen Spaß zu denken. Egal ob das nun extrem laute Musik im Mietshaus ist oder handwerkliche Arbeiten mitten in der Nacht, auch eine massive Verschmutzung des Treppenhauses gehört für mich da mit zu. Prinzipiell können sowohl obdachlose Penner, als auch hochgebildete Manager das identische asoziale Verhalten aufweisen, das hat also ncihts mit Bildung und Verdienst zu tun, jedoch musste ich leider die Erfahrung machen, dass eben ungebildete Menschen sehr viel öfter ein solches Verhhalten an den Tag legen.

Das mag daran liegen, dass sie schon seit Generationen keine Erziehung und damit keine Sensibilisierung auf die Rechte Anderer und gegenseitige Rücksichtnahme erlernt haben und auch daran, dass sie es gerne "drauf ankommen lassen" und Konflikte gegebenenfalls lieber mit den Fäusten lösen als sie im Vornherein durch ein sozial angemessenes Verhalten zu verhindern. ich habe also durchaus keine generalisierten Vorurteile gegenüber ganzer Bevölkerungsschichten, sondern eher gegenüber den Verhaltensweisen Einzelner.

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» Grooovegirl » Beiträge: 3409 » Talkpoints: 11,54 » Auszeichnung für 3000 Beiträge


Sorry falls ich dich anders verstanden habe. Aber du hast in deinem Eröffnungspost explizit davon geschrieben, das die kleineren Wohnungen ja günstiger seien und damit auch anderes Klientel anziehen würde. Desweiteren schriebst du von Ex- Knackis und davon, das in deiner Siedlung nun oft der Gerichtsvollzieher sei. Das deutet alles auf sozial und finanziell schwache Mieter hin.

Und ein Vermieter sieht einem potentiellen Mieter nun mal von aussen nicht an, wie der sich als Mieter verhalten wird. Der Manager im Anzug kann in seiner Freizeit auch durchaus zum harleyfahrenden Rocker werden. Er kann auch durchaus, bevorzugt Nachts, laute Metalmusik hören. Wahlweise auch zum Technofreak mutieren. Und ein Vermieter wird sicherlich den Bewerber auswählen, der den "besseren" Beruf hat. Den Bewerber mit dem meisten Einkommen. Die meisten Vermieter wollen ja heute eine Verdienstbescheinigung.

» LittleSister » Beiträge: 10426 » Talkpoints: -11,85 » Auszeichnung für 10000 Beiträge


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