Wieviel Zeit als Vater mit den Kindern verbringen?

Ich frage aus aktuellem Anlass. Nach langem hin und her ist mein Lebensgefährte heute mit unserem zweijährigen Sohn alleine in den Tierpark gefahren. Ich hatte ihn darum gebeten, da ich bis morgen ein Kleid fertig genäht haben möchte, da es morgen den Besitzer wechseln soll und ich natürlich mehr Ruhe zum Nähen habe, wenn ich allein zu Hause bin. Begeistert war mein Lebensgefährte nicht unbedingt, da er das Wochenende eher als Zeit für die Familie sieht und nicht als Tage für Einzelbeschäftigungen.

Sonst stehen wir abends oft vor dem gleichen Problem. Wenn mein Lebensgefährte von der Arbeit nach Hause kommt, möchte er am liebsten erst einmal seine Ruhe haben und seinen Feierabend genießen. Ich bin zwar "nur" zu Hause und habe den Haushalt und das Kind (wobei mein Lebensgefährte ohne zu fragen im Haushalt auch einiges macht), bin aber abends auch oft fix und fertig, weil sich mein Tag auch oft nur um das Kind dreht. Oft kümmert sich dann der Papa für den großen Teil des Abends um den Kleinen, damit ich mich auch ein bißchen ausruhen kann; das weiß ich auch sehr zu schätzen. Wenn ich mich mal mit Freundinnen treffe, oder tanzen gehe (nicht sehr oft), paßt er auch abends / nachts dann auf den Kleinen auf, keine Frage.

Aber ist es so abwegig, wenn ich es ab und an auch einmal gerne hätte, dass meine beiden Männer auch am Wochenende mal einen Papa - Sohn - Tag machen, ohne, dass ich dabei bin? Ich denke, das kommt dem Kleinen auch nur zu Gute und als Familientag ist dann ja immer noch der zweite Wochenendtag da. Wie sieht das bei Euch aus? Habt ihr bestimmte Vater-Kind-Tage, an denen mal nur die Männer mit den Kindern unterwegs sind, oder gehört die arbeitsfreie Zeit bei Euch automatisch der Familie?

Hallo!

Ich finde es sehr wichtig, dass auch die Väter genügend Zeit mit den Kindern verbringen und es gemeinsame Unternehmungen gibt. In meiner Kindheit war es so, dass mein Vater viel arbeiten musste. Er hat sich trotzdem so viel Zeit wie möglich für uns Kinder genommen, aber trotzdem war es manchmal zu wenig.

Wenn ich mal Kinder habe, werde ich auch sehen, dass sie öfter mal etwas mit dem Vater alleine unternehmen. Es ist ja auch eben eine Entlastung für die Mutter, wenn sie mal für ein paar Stunden ihre Ruhe hat. Es stärkt doch auch die Vater- Kind Beziehung.

Da hab ich ein Riesenglück! Mein Lebensgefährte unternimmt in seiner Freizeit immer etwas mit unserer Kleinen! Ich könnte es mir auch anders gar nicht vorstellen. Der Nachteil ist halt (ist es überhaupt einer), dass sie gleich stark an uns Beiden hängt. Wenn ich zu Hause bin unternehme ich etwas mit ihr und wenn der Papa zu Hause ist unternimmt der Papa etwas mit ihr oder wir alle drei zusammen.

Wenn ich du wäre, würde ich einmal ein gemütliches Essen bei Kerzenschein arrangieren, wenn das Kind/ die Kinder schlafen und würde ihm gegenüber dann den Wunsch eines Vater- Kind Nachmittags unterbreiten. Begründe deine Entscheidung damit, dass du auch einmal Zeit für dich benötigst und dass auch arbeiten (ein Kleid fertig nähen) ausgleichend sein kann. Was auch meistens zieht ist: "Unser Kind vermisst dich immer so, wenn du arbeitest und würde sich auch freuen, wenn du mehr unternimmst!"

Hallo,
immer öfter muss man lesen, daß Väter nicht viel Interesse an der gemeinsamen Zeit mit den Kinder haben. Ich finde das sehr schade, und frage mich, warum dann überhaupt Kinder gewünscht waren.

Ich habe, Gott sei Dank, einen Mann, der selbstständig Zeit mit den Kindern verbringt. Mit unserem Sohn geht er gern in den Wald oder zum Motorcross schauen. Und mit unserer kleinen Tochter geht er zum Spielplatz oder zum schwimmen, wenn ich mal was anderes vorhabe. Aber meist nimmt er beide Kinder gleichzeitig mit. Ebenso, wenn ich das Wochenende mal mit meiner Freundin verbringe, ist es für ihn klar, daß er ein Papa-Kind Wochenende hat.

Ich finde es wichtig, daß Väter es von sich aus möchten, und nicht gedrängt werden. Früher oder später spüren die Kinder sonst die Ablehnung und distanzieren sich.

Ich selber halte das so, dass ich, wann immer es geht, Zeit mit den Kindern verbringe.

Im Moment ist das zwar eher so, dass ich den Großen fast überall mit hin nehme, er ist mit 3 Jahren ja auch etwas einfacher zu handhaben, wenn es zum Einkaufen geht, Gartenarbeit ansteht usw. Aber da meine Frau die beiden ganztags um sich hat, finde ich, dass sie sich auch mal ne Auszeit gönnen soll und wenn sie dann etwas alleine machen möchte oder sich mal ne Massage gönnt oder oder oder...dann haben wir halt "Männerzeit" und machen irgendwas ohne Mama. Auch ins Bett bringen klappt inzwischen ohne Mama, mit ein bisschen Übung schaffe ich es auch, beide bettfertig zu machen und nebenbei das Fläschchen zu zubereiten und zu geben. Ist zwar anstrengend, aber so sehe ich auch, was meine Frau so tagsüber schaffen muss.

In meinem Bekanntenkreis gibt es einige, die sich mit den Kindern beschäftigen so oft es geht, auch alleine, damit die Mama mal verschnaufen kann. Allerdings gibt es auch einige, die nie etwas mit den Kindern machen, ohne Zwang sowieso nicht. Und das sind dann die, die am unglücklichsten sind mit ihrer Situation. Das kann ich halt nicht nachvollziehen. Sicher gibt es mal Tage, an denen man keine Lust hat, sich um den Nachwuchs zu kümmern, aber die gibt es auch bei der Mama und da muss man sich halt irgendwie arrangieren.

Hallo,
immer öfter muss man lesen, daß Väter nicht viel Interesse an der gemeinsamen Zeit mit den Kinder haben. Ich finde das sehr schade, und frage mich, warum dann überhaupt Kinder gewünscht waren.

Hui, da muß ich gerade einmal kurz einhaken. Mein Lebensgefährte beschäftigt sich durchaus gern mit unserem Sohn, so ist es ja nicht. Abends "teilen" wir uns quasi die Kinderbetreuung, da spielt er oft mit dem Kleinen oder macht Faxen. Wenn wir zusammen unterwegs sind, kümmert er sich auch ganz liebevoll um den Zwerg.

Es ist halt wirklich nur die Situation am Wochenende. Da hätte mein Lebensgefährte gern, dass wir wirklich alle zusammen etwas unternehmen, wo ich dann der Meinung bin: einen Tag am Wochenende gerne, aber ich fände es wichtig, dass es auch mal Unternehmungen gibt, bei denen nur die beiden zusammen unterwegs sind und das ist der Punkt, an dem mein Lebensgefährte sich quasi quer stellt. Das Wochenende gehört der Familie, Punkt und aus.

Ich meine, ich verlange ja nicht jedes Wochenende eine Unternehmung zwischen den beiden. Aber ich finde es schade, wenn als Papa-und-Kind-Zeit nur der Zeitraum abends zwischen Heimkommen des Vaters und zu Bett gehen des Kindes herhalten muß. Ich meine, ich unternehme unter der Woche doch auch vieles allein mit meinem Kind, sei es Zoo oder Spielplatz, oder zum Teich und Enten füttern gehen. Da fände ich es wichtig, dass es dann ein ausgewogene Verhältnis von Kind mit Mama - Kind mit beiden Eltern zusammen - Kind mit Papa gäbe.

Ich werde auf jeden Fall einmal den Tip aufgreifen, das Ganze in einer ruhigen Minute, bei einem netten Essen, noch einmal aufzugreifen und vielleicht einmal zu fragen, welche Gründe mein Lebensgefährte hat, so oft darauf zu beharren, nicht einmal den ganzen Tag (oder zumindest mehrere Stunden) das Kind für sich zu haben. Denn der Kleine ist sehr gern mit seinem Papa zusammen, meist bin ich dann auch richtig überflüssig, wenn die beiden zusammen sind.

Einen festgelegten Papa - Kinder - Tag haben wir zwar nicht, aber mindestens ein Mal pro Monat unternimmt mein Mann auch mal etwas mit den Kindern ohne dass ich dabei bin. Er kümmert sich aber auch so oft um seine Kinder, ich kann mich da wirklich nicht beschweren.

Aber ich finde es schön und vor allem für mich erholsam, wenn der Papa auch mal alleine mit den Kindern loszieht. Sie machen dann entweder richtige Ausflüge oder sie gehen einfach mal einen Nachmittag lang auf einen Spielplatz. Meistens gehen wir schon alle vier zusammen raus, aber manchmal bin ich auch ganz froh wenn die drei alleine etwas unternehmen. Denn ich habe die Kidner ja die meiste Zeit, klar spielt mein Mann abends nach der Arbeit noch mit ihnen, aber um alles andere kümmer ich mich ja.

Manchmal ist es bei uns aber auch so, dass ich etwas mit unserer Tochter unternehme, und mein Mann etwas mit unserem Sohn. Denn unser Sohn geht liebend gerne mit Papa zum Fussball, während unsere Tochter nicht so angetan ist von Stadionbesuchen. Sie geht dann mit mir zum Beispiel in einen Streichelzoo, dass ist für meinen neunjährigen Sohn natürlich Babykram.