Tierheim nimmt Schildkröte nicht - was tun?

vom 05.08.2008, 16:56 Uhr

Folgendes ist passiert: Ein Arbeitskollege meiner Mutter ging letztens spazieren und fand dabei eine (vermutlich ausgesetzte) 30 cm lange Schildkröte. Er hat sie natürlich erst mal mit nach Hause genommen, dort sitzt sie auch seit dem. Er kann sie leider nicht behalten und hat daher meine Mutter gefragt, ob mein Vater sie will (er hat bereits Landschildkröten), allerdings kann er sie nicht nehmen.

Der Arbeitskollege war auch gleich beim Tierheim um sie abzugeben, da er wie gesagt nicht vorhatte sie zu behalten und demnach auch nicht das nötige Zubehör hat um eine Schildkröte artgerecht halten zu können. Die aber haben ihn abgewiesen, mit der Begründung, dass sie nicht einfach jedes Tier annehmen können. :twisted: Da brauch man sich wirklich nicht wundern, wenn die Tiere ausgesetzt werden, ich finde diese Einstellung wirklich traurig. Überfüllt was Schildkröten angeht ist das Tierheim auch nicht, das weiß ich.

Ich meine, was wenn derjenige, der die Schildkröte ausgesetzt hat vorher da war um sie abzugeben und er wurde abgewiesen und hat sie daraufhin ausgesetzt? Das Verhalten von demjenigen kann natürlich nicht gerechtfertigt werden, aber das Verhalten des Tierheims hat mich dann doch schockiert. Und ich frage mich, warum man dem Arbeitskollegen diese Antwort gegeben hat.

Ist euch auch schon sowas passiert oder wisst ihr einen Grund, warum ein Tierheim sowas macht? Ich weiß leider nicht, was nun mit der Schildkröte passiert. Schade um das Tier.

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» winny2311 » Beiträge: 14930 » Talkpoints: 2,85 » Auszeichnung für 14000 Beiträge



Naja so wie der Kollege deiner Mutter nicht die Vorraussetzungen hat, das Tier zu halten, kann es auch im Tierheim so sein. Nicht jede Einrichtung ist dazu geeignet alles aufzunehmen, was der Mensch so als Haustier hält.
Aber lass ihn doch mal im Zoo oder Tierpark bei euch in der Nähe nachfragen. Manchmal sind die bereit ein exotisches Tier aufzunehmen. Zumal man dort auch erstmal die genaue Gattung ermitteln kann. Eventuell können die dann auch mit einem anderen Zoo verhandeln.

» Punktedieb » Beiträge: 17970 » Talkpoints: 16,03 » Auszeichnung für 17000 Beiträge


Das kenne ich auch. Eines Tages stand bei meiner Schwester vor der Terassentür eine Katze, die wahrscheinlich ausgebüchst ist. Sie saß ein paar tage vor der Tür und meine Schwester hat ihr nach ein paar Tagen aus Mitleid etwas Futter hingestellt. Nach ein paar Tagen war sie auch beim Tierheim und die haben die Katze auch abgelehnt, weil sie meinten, dass das Tier sich schon an meine Schwester gewöhnt hat und außerdem ist meine Schwester angeblich selbst dran Schuld, wenn die Katze nicht mehr weggeht, da sie ja was zum futtern bekommen hat.

Ich frage mich auch, was das soll? Ich würde die Katze auch nicht einfach verhungern lassen und dann soll man sich wirklich nicht wundern, wenn Tiere auf Parkplätzen ausgesetzt werden, wenn nicht mal Tierheime die kleinen nehmen.

Du könntest ja im nahegeliegenen Supermarkt einen Aushang machen und das Tier verschenken. Es gibt sicherlich genug tierfreundliche Menschen, die liebendgerne eine Schildkröte hätten.

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» Samara89 » Beiträge: 295 » Talkpoints: 7,36 » Auszeichnung für 100 Beiträge



winny2311 hat geschrieben:Da brauch man sich wirklich nicht wundern, wenn die Tiere ausgesetzt werden, ich finde diese Einstellung wirklich traurig.
Ich finde die Einstellung des Tierheims durchaus gerechtfertigt und die Einstellung "Na wenn das Tierheim das Tier nicht nimmt, muss es halt ausgesetz1 werden" richtig schlimm.

Als allererstes sind doch die (potentiellen) Tierhalter in der Pflicht und zwar schon vor der Anschaffung eines Tieres. Da sollten sie schon Grundkenntnisse haben in Bezug auf Fütterung, Pflege, Aufwand der Haltung, Lebenserwartung und in diesem Zusammenhang auch, was passiert, wenn man sich selbst nicht mehr um das Tier kümmern kann. Meist ist es doch einer dieser Faktoren, warum ein Halter sein Tier nun doch nicht mehr behalten möchte und nach Auswegen sucht. Meist soll dann das Tierheim der Retter sein.

Aber: Tierheime müssen in der Regel zusehen, wie sie sich finanzieren. Da werden sie nicht die Ausstattung zur Unterbringung und artgerechten Haltung aller möglichen Tiere vorhalten. Das ist verständlich, weil wirtschaftlich. Und so müssen die meisten Tierheime organisiert werden - das sind keine Wohlfahrtsorganisationen. Und da die Tierheim meist von eingetragenen Tierschutzvereinen unterhalten werden, haben sie gar keine Pflicht Tiere aufzunehmen.

» JotJot » Beiträge: 14058 » Talkpoints: 8,38 » Auszeichnung für 14000 Beiträge



Nach ein paar Tagen war sie auch beim Tierheim und die haben die Katze auch abgelehnt, weil sie meinten, dass das Tier sich schon an meine Schwester gewöhnt hat und außerdem ist meine Schwester

Ja das ist was anderes, soweit ich weiß ist einem das Tier,wenn sich der Besitzer innerhalb einer bestimmten Zeit nicht meldet und man dann erst zum Tierheim geht. Dann kann man es nicht mehr abgeben. Der Kollege ist aber gleich zum Tierheim gegangen.
Die Voraussetzungen für das Halten einer Schildkröte sind übrigens gegeben. Das trifft also in unserem Tierheim nicht zu. Woher ich das weiß ? Ich war schon desöfteren da.

Also ICH mache da schon mal gar nichts. Weder nehme ich das Tier, noch werde ich einen Aushang machen, ich wollte nur in Erfahrung bringen, ob man generell was machen kann oder ob das Tierheim das Tier nicht hätte nehmen müssen. Ich bin schließlich auch kein Tierasyl (meiner eins bekommt keine Spenden,wie das Tierheim!) und es reicht,wenn man mir ständig Meerschweinchen vor die Türe stellt.

Ich finde die Einstellung des Tierheims durchaus gerechtfertigt und die Einstellung "Na wenn das Tierheim das Tier nicht nimmt, muss es halt ausgesetz1 werden" richtig schlimm.

Nun,das habe ich in der Form ja nicht geschrieben und ich bin absolut deiner Meinung,dass man niemals ein Tier aussetzen darf. Es gibt aber Umstände (Oma gestorben,die eine Schildkröte hatte, mit der der Enkel nichts anzufangen weiß und sie gerne weggeben will oder wie auch immer), da sollte das Tierheim seinen Zweck erfüllen und das Tier annehmen. Ich habe niemals geschrieben,dass es dann ausgesetzt werden MUSS, sondern lediglich,dass man sich nicht wundern brauch. Da propagiert man,dass in solchen Fällen wo es nicht geht,die Halter die Tiere wenigstens ins Tierheim bringen,bevor sie irgendwo ausgesetzt werden und verhungern, und dann nimmt man sie nicht an. DAS finde ich unmöglich.

Als allererstes sind doch die (potentiellen) Tierhalter in der Pflicht und zwar schon vor der Anschaffung [...]

Wie gesagt, es ist ein Fundtier. Und ich wollte nicht darüber diskutieren,wie sehr man sich vorher informieren muss, bevor man sich ein Tier anschafft und dergleichen, dass gehört hier überhaupt nicht hin.

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» winny2311 » Beiträge: 14930 » Talkpoints: 2,85 » Auszeichnung für 14000 Beiträge


winny2311 hat geschrieben:Es gibt aber Umstände (Oma gestorben,die eine Schildkröte hatte, mit der der Enkel nichts anzufangen weiß und sie gerne weggeben will... oder wie auch immer), da sollte das Tierheim seinen Zweck erfüllen und das Tier annehmen.
Und darum sollte der Halter schon bei der Anschaffung Vorsorge treffen - das ist jedenfalls meine Meinung!

winny2311 hat geschrieben:
Als allererstes sind doch die (potentiellen) Tierhalter in der Pflicht und zwar schon vor der Anschaffung [...]

Wie gesagt, es ist ein Fundtier. Und ich wollte nicht darüber diskutieren,wie sehr man sich vorher informieren muss, bevor man sich ein Tier anschafft und dergleichen, dass gehört hier überhaupt nicht hin.
Das habe ich sehr wohl verstanden und ich habe mich dabei auch nicht auf den speziellen Fall bezogen sondern auf die Aussage
winny2311 hat geschrieben:Die aber haben ihn abgewiesen, mit der Begründung, dass sie nicht einfach jedes Tier annehmen können :twisted: Da brauch man sich wirklich nicht wundern, wenn die Tiere ausgesetzt werden, ich finde diese Einstellung wirklich traurig.
die immerhin aus Deinem ersten Beitrag stammt!

Auch wenn das Tierheim Schildkröten aufnehmen könnte und derzeit auch Platz für Schildkröten da wäre. Es ist Sommerzeit, da werden - leider - viele Tiere ausgesetzt, die dann in Tierheimen aufgenommen werden und auch versorgt werden müssen. Außerdem wollen auch die Tierheimmitarbeiter Ferien machen. Vielleicht wird auch Urlaubsbetreuung für Tiere angeboten. Das alles könnte dazu führen, dass zwar die Kapazitäten im Bereich Schildkröten frei sind, aber nicht genügend Mitarbeiter um diese richtig zu versorgen.

» JotJot » Beiträge: 14058 » Talkpoints: 8,38 » Auszeichnung für 14000 Beiträge


Und darum sollte der Halter schon bei der Anschaffung Vorsorge treffen - das ist jedenfalls meine Meinung!

WAS hat das damit zu tun, wenn man eine Schildkröte findet? Man plant sicher nicht ein, dass man auf seinem Spaziergang herrenlose Tiere findet. Und eine Oma von sagen wir 70 Jahren kann noch 1 Monat aber auch 20 Jahre leben, oder willst du damit sagen, dass ältere Menschen sich nur noch dann Haustiere anschaffen sollen, wenn sie im Falle ihres vorzeitigen Ablebens darum kümmern, wer das Tier bekommt? Das ist ja unsinnig.

die immerhin aus Deinem ersten Beitrag stammt!

Das hast du hübsch zitiert und wie du das auch schön markiert hast, finde ich es traurig, wenn Menschen der Meinung sind sie müssten ihr Tier aussetzen. Wer lesen kann ist klar im Vorteil. Ich verstehe nicht, was du mir also mitteilen möchtest :wink:

Soweit ich weiß gehört wirklich nicht viel dazu eine Schildkröte zu versorgen, zum mindest im Vergleich zu Hasen oder Meerschweinchen (und natürlich auch Hunden und Katzen). Dem Kollegen ist es aufgrund der Geburt seiner Tocher, was noch nicht lange her ist, nur nicht möglich sie zu behalten ;) und auch wenn man jetzt sagen kann, dass ich sie natürlich nehmen könnte,weil es ja keine Arbeit macht: Ich habe wie gesagt schon genug andere Tiere aufgenommen. Ich finde es einfach nur jämmerlich, dass das TIerheim nicht hilft, und wenn es nur eine Adresse ist an die man sich wenden kann,wo man dann mit dem Tier hin kann.

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» winny2311 » Beiträge: 14930 » Talkpoints: 2,85 » Auszeichnung für 14000 Beiträge



Es gibt sicher irgendeine Organisation, die sich um in Not geratene Schildkröten kümmert. Dein Bekannter könnte im Internet suchen und sich an so eine Organisation wenden. Ich habe mal ein bisschen recherchiert: hier, hier oder hier. Da müsste er halt etwas suchen, was in der Nähe ist. Diese Organisationen haben sicher einige Pflegestellen, die die Schildkröte aufnehmen könnten.

Eine andere Möglichkeit wäre, sich mit Tierärzten in Verbindung zu setzen. Vielleicht kennt ja einer einen Schildkrötenhalter, dem man das Tier dann anvertrauen könnte.

Also unser Tierheim nimmt jedes ausgesetzte oder in Not geratene Tier auf, egal welche Gattung. Dort sind auch Affen, Krokodile, Rotwangenschildkröten und auch verletzte Igel, Vögel und so weiter. Diese werden aber nach der Genesung ausgewildert. Ich finde das auch irgendwie seltsam, dass das Tierheim die Schildkröte nicht aufgenommen hat. Auch wenn sie keinen Platz dafür haben, hätten sie die Schildkröte in ein anderes Tierheim oder an eine geeignete Stelle weiterleiten können.

» baerlie1201 » Beiträge: 298 » Talkpoints: -0,22 » Auszeichnung für 100 Beiträge


winny2311 hat geschrieben:Wer lesen kann ist klar im Vorteil.
Da stimme ich Dir so was von zun, denn zu dem hier

winny2311 hat geschrieben:
Und darum sollte der Halter schon bei der Anschaffung Vorsorge treffen - das ist jedenfalls meine Meinung!

WAS hat das damit zu tun, wenn man eine Schildkröte findet?

schrieb ich
JotJot hat geschrieben:Das habe ich sehr wohl verstanden und ich habe mich dabei auch nicht auf den speziellen Fall bezogen sondern auf die Aussage...


winny2311 hat geschrieben:
die immerhin aus Deinem ersten Beitrag stammt!

Das hast du hübsch zitiert und wie du das auch schön markiert hast, finde ich es traurig, wenn Menschen der Meinung sind sie müssten ihr Tier aussetzen. Wer lesen kann ist klar im Vorteil. Ich verstehe nicht, was du mir also mitteilen möchtest :wink:

Nicht nur wer lesen kann ist klar im Vorteil sondern auch wer unmissverständlich formulieren kann.

winny2311 hat geschrieben:Die aber haben ihn abgewiesen, mit der Begründung, dass sie nicht einfach jedes Tier annehmen können :twisted: Da brauch man sich wirklich nicht wundern, wenn die Tiere ausgesetzt werden, ich finde diese Einstellung wirklich traurig.

Für mich hört sich das so an, als ob man, wenn man ein Tier nicht mehr versorgen kann, seiner Pflicht Genüge getan hat, wenn man das Tier versucht beim Tierheim unterzubringen. Und wenn die das Tier (aus welchen Gründen auch immer) nicht annehmen, den Freibrief hat, das Tier auch auszusetzen. Für mich bezog sich der letzte Teil des letzten Satzes auf die Tierheime, nicht auf die ehemaligen Halter der ausgesetzten Tiere.

winny2311 hat geschrieben:Und eine Oma von sagen wir 70 Jahren kann noch 1 Monat aber auch 20 Jahre leben, oder willst du damit sagen, dass ältere Menschen sich nur noch dann Haustiere anschaffen sollen, wenn sie im Falle ihres vorzeitigen Ablebens darum kümmern, wer das Tier bekommt? Das ist ja unsinnig.

Nicht nur ältere Menschen sollten sich darüber Gedanken machen, jeder Tierhalter! Wenn ich mich (aus welchen Gründen auch immer - Umzug, Krankheit etc.) nicht mehr um meine Tiere kümmern könnte, wüsste ich heute genau, wer die Versorgung der Tiere übernehmen würde. Das gehört für mich zur Tierhaltung einfach dazu. Das habe ich als Kind schon so gelernt und das war und ist auch heute noch in unserer Familie Usus. Ich finde das überhaupt nicht unsinnig, sondern ganz im Gegenteil äußerst sinnvoll. Denn immerhin beugt das so traurigen Schicksalen, wie der vom Arbeitskollegen Deiner Mutter gefundenen Schildkröte, am besten vor!

» JotJot » Beiträge: 14058 » Talkpoints: 8,38 » Auszeichnung für 14000 Beiträge


Hallo,
also erstmal würde ich wahrscheinlich kein ausgesetztes Tier mitnehmen. Ich weiß ja schließlich nicht, ob das Tier irgendwelche Krankheiten hat und wenn ich jedes Tier, das ausgesetzt wurde mitnehmen würden, dann könnte ich bald selbst ein Tierheim aufmachen. Bei uns im Tierheim muss man eine Gebühr zahlen, wenn man ein Tier abgeben will und ob sie jedes Tier annehmen, das weiß ich ich nicht. Ich weiß von der Gebühr,weil wir ja einem Kater aus dem Tierheim ein neues zu Hause gegeben haben und ich mich ein wenig mit der Leiterin unterhalten haben. Ich denke für die ist es auch sehr schwer zu unterscheiden, welches Tier sie annehmen.

Ich kann mir gut vorstellen, dass sie jeden Tag eine andere ausrede finden um zu gerechtfertigen, warum gerade ihr Tier angenommen werden muss. Sicherlich wird die Aussage, dass man das Tier ausgesetzt gefunden hat sehr häufig benutzt und da muss man schon Unterschiede ziehen. Sehr häufig werden Tiere wieder abgeschoben, weil einem die Arbeit damit wohl doch über den Kopf wächst. Das könnte man nun noch weiter Ausführen, aber das lassen wir lieber ;-). Wenn es wirklich so ist, dass ihr ein ausgesetztes Tier gefunden habt, dann kann ich es wirklich verstehen, dass ihr nun ratlos seid. Andererseits kann ich aber auch die Seite des Tierheims verstehen.

Vielleicht findest ihr ja einen Liebhaber für Landschildkröten, bei DHD24 gibt es doch einen Tiermarkt. Ist denke ich die bessere Lösung bevor das Tier irgendwo landet ;-)

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» Stern2812 » Beiträge: 421 » Talkpoints: -0,67 » Auszeichnung für 100 Beiträge


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