Kinder gleich behandeln - trotz Altersunterschied?

vom 28.07.2008, 06:19 Uhr

Also ich habe ja die zwei Söhne mit 4 Jahren und 6 Jahren. Ich muß sagen bei uns darf der Größere schon ab und zu bisschen mehr als der kleinere. Wenn es auch nicht viel ist. Dafür muß er aber auch schon im Haushalt anfangen zu helfen. Der Kleine hilft auch manchmal, aber für vieles ist er einfach zu klein und er ist auserdem noch sehr schmächtig und dünn. Vieles könnte er nicht mal die Treppen runter tragen z.B.. Also Kai darf nicht viel mehr als Leon aber es kann schon mal vorkommen das er z.b. auch mal 1 Stunde am Wochenende mal länger aufbleiben darf.

Meine Freundin vom Internet findet das unmöglich und meint ich ziehe Kai immer Leon vor. Aber normal muß der Große vom Kleinen auch viel einstecken und hatte jetzt im Kindergarten zusammen mit ihm keine ruhige Minute. Der Große kommt ja nun in die Schule und ich hoffe das die räumliche Trennung auch was bringt. Kai der Große fühlt sich von eh und je benachteiligt dem kleinen. Der Kleine ärgert den Großen oft.

Eben diese Freundin macht das so, sie hat drei Kinder. Der Sohn ist 10 Jahre, die Tochter 6 Jahre und noch ein Mädel 4 Jahre. Bei ihr müssen alle gleich ins Bettt, keiner bekommt mehr und wenn einer krank ist, dürfen die anderen normal auch nicht weg. Sie behandelt trotz dem Altersunterschied alle gleich. Ich denke das man da dem Alter entsprechend behandeln soll. Vor allem der Große von ihr ist ja schon viel größer, dem muß man ja normal mehr Freiheiten geben als den kleinen?

Was meint ihr? Hab das Thema mit meinem Mann gestern besprochen und er sieht es wie ich, daß man nach dem Alter schon schauen soll und entsprechend gewähren oder verwehren.

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» MoneFö » Beiträge: 2938 » Talkpoints: -3,73 » Auszeichnung für 2000 Beiträge



Ich sehe das genauso wie Du auch, Kinder sollen ihrem Alter entsprechend behandelt werden. Das, was Deine Freundin mit ihren Kindern macht, finde ich richtig heftig, ich kann doch einen 10 jährigen nicht genauso behandeln, wie eine 4 jährige. Mit 10 Jahren wäre ich tödlich beleidigt gewesen, wenn ich wie die Kleine dann auch schon ins Bett gemusst hätte.

Ich kann auch nicht verstehen, wieso alle Kinder zuhause bleiben müssen, wenn eines davon krank ist. Klar, wenn es etwas Ansteckendes ist, wie Windpocken, oder Mumps, würde ich die anderen Kinder auch prophylaktisch daheim behalten, aber doch sonst nicht. Dürfen die grossen Kinder nicht zur Schule, wenn das Kleinste krank ist?

Ich finde es auch wichtig, dass grössere Kinder grössere Freiheiten und Verantwortungen übertragen bekommen, als Kleine. Kinder werden doch in kleinen Schritten älter und sind doch auch stolz, wenn sie schon mehr dürfen, als die kleineren Geschwister. Oft wird ja geraden von älteren Geschwistern auch Rücksichtnahme gegenüber den jüngeren verlangt, aber auf der anderen Seite werden sie da dann selbst "klein gehalten".

Ich finde es völlig in Ordnung, wie Du und Dein Mann das handhabt, ihr versucht dem unterschiedlichen Alter Eurer Kinder gerecht zu werden. Für den Grossen ist es sicherlich auch toll, wenn er länger aufbleiben kann und hat Mama und Papa mal eine Stunde für sich ganz allein.

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» Zwieback » Beiträge: 722 » Talkpoints: 20,00 » Auszeichnung für 500 Beiträge


Hallo,

also ich denke auch, dass du komplett richtig handelst. Ich finde es ein wenig eigenartig, wenn man Kinder mit Altersunterschied in solchen Dingen dann noch gleich behandelt. Schließlich kann man doch einen 10-jährigen nicht wie einen 6-Jährigen oder eine 4-Jährige behandeln, da liegen doch Welten dazwischen. Deswegen verstehe ich deine Freundin auch nicht. Ein 4-Jähriges Kind geht natürlich früher ins Bett, als dass es ein 10-Jähriger macht, der auch kurz vor der Pubertät steckt, wo die kleinen Kinder aber noch weit entfernt sind. Wie wird sie dass dann machen, wenn der Junge erstmal 12, 13 Jahre ist? Wird sie ihn dann auch noch immer um 9 ins Bett schicken, weil die Kleinen eben so früh schlafen gehen? Auch das mit der Krankheit finde ich schon sehr suspekt, ich kann doch meine Kinder nicht einfach daheim lassen, nur weil eines davon krank ist (sofern es eben keine ansteckende Krankheit ist). Wie sieht es dann da eigentlich mit Spielzeug aus? Muss der älteste auch mit dem Spielzeug spielen wie die Kleinen? Wenn nicht, dann stimmt ja ihre Theorie nicht, dass man die Kinder alle gleich behandeln sollte. Ich finde das schon sehr kurios. Es ist nunmal so, dass ich es gut finde, wie du es machst. Wenn dein 6-Jähriger einfach schon im Haushalt hilft, und dafür auch ein bisschen mehr machen darf, schließlich kann das der 4-Jährige doch noch nicht. Wenn er dann in dem Alter aber ist, wird auch er langsam anfangen, mitzuhelfen und er bekommt dann schließlich auch die Privilegien, die dein 6-Jähriger jetzt hat. Sehe das absolut ein und das finde ich auch eine gute Lösung. Schließlich ist ein Altersunterschied da, und die Kinder sind auch unterschiedlich (verständlicherweise!), also verstehe ich auch nicht, wie man Kinder in solchem Sinne "gleichbehandeln" kann, wenn doch ein Altersunterschied vorhanden ist und dementsprechend sich die Kinder auch auf verschiedenen Entwicklungsstufen befinden.

Ich muss da immer an mich und meinen Bruder denken. Also wenn meine Eltern meinen Bruder wie mich behandelt hätten, dann wäre das ja wirklich sehr seltsam gewesen, schließlich trennen mich und meinen Bruder 9 Jahre! Ich stelle mir das sehr komisch vor, wenn er dann mit 14 zur selben Zeit hätte schlafen gehen müssen wie ich mit 5 Jahren. Das wäre schon sehr kurios gewesen. Aber von dem was deine Freundin sagt, wäre es ja nur so richtig gewesen. Finde ich wirklich seltsam.

Und wie gesagt, ich denke nicht, dass das etwas mit "vorziehen" zu tun hat, ich finde nicht, dass du deinen älteren Sohn deinem Jüngeren vorziehst. Du machst es einfach, wie es normal ist, nämlich jedem gewisse Rechte und Privilegien einräumen, die für das Alter angemessen sind. Schließlich könntest du ja dann auch nicht deinen 4-Jährigem abverlangen, dass er dir dann im Haushalt hilft, so wie es der Ältere macht, dafür ist er ja noch zu klein. Aber wenn er eben dann älter wird, wird auch er mitanpacken können und auch er wird dann mehr "Rechte" (was zum Beispiel das Aufräumen betrifft) bekommen. Sowas finde ich absolut normal und verständlich und ich kann da einfach deine Freundin absolut nicht verstehen und finde ihr Verhalten dementsprechend auch mehr als seltsam.

Also generell finde ich es vollkommen in Ordnung und irgendwie auch selbstverständlich, dass man ältere Kinder anders "behandelt" als Jüngere, das alleine ergibt sich nunmal aus dem Altersunterschied und den unterschiedlichen Entwicklungsstufen. Ich denke deine Freundin hat vielleicht auch einfach nicht begriffen, dass du beide Kinder trotz der verschiedenen Pflichten und Rechten gleich liebst und beiden gleich viel Aufmerksamkeit schenkst. Vielleicht hat sie einfach Angst, wenn sie ihre Kinder dementsprechend nicht gleich behandelt, dass sich eines der Kinder benachteiligt fühlt (was Liebe und Aufmerksamkeit) betrifft, so könnte ich mir das jedenfalls vorstellen. Ansonsten finde ich es wirklich sehr merkwürdig von deiner Freundin.

Ich würde mir an deiner Stelle nicht so den Kopf darüber zu zerbrechen, ich finde die Art und Weise was die Erziehung deiner Kinder in der Hinsicht betrifft gut, und dass du und dein Mann das richtig geregelt und entschieden habt. Anders, ehrlich gesagt, könnte ich mir das auch nie vorstellen.

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» fantastique » Beiträge: 576 » Talkpoints: -8,81 » Auszeichnung für 500 Beiträge



Hallo,

ich muss dir da vollkommen Recht geben. Ich kann einen 10 jährigen nicht mit einem 4 jährigen gleich stellen, so wie es deine Freundin macht. Wie soll das denn aussehen, darf er erst mit 25 Jahren in die Discothek. :lol: In deinem Fall ist es schon etwas schwieriger, da es sich nur um 2 Jahre altersunterschied handelt. Aber du machst das doch ganz gut. Ich finde es absolut in Ordnung wenn der sechs jährige auch mal eine Stunde länger aufbleiben darf. Und wenn ein Kind krank ist alle zu Hause zu lassen finde ich doch sehr übertrieben.

» herrmausi » Beiträge: 916 » Talkpoints: -0,19 » Auszeichnung für 500 Beiträge



Also bei unterschiedlichem Alter, sollte man auch in der Erziehung Unterschiede machen. Wenn der Große schon im Haushalt hilft, wo der Kleine noch spielen kann, da muss man auch bei anderen Dingen unterscheiden. Ob es nun die Schlafenszeit ist oder etwas anderes ist dabei dann ziemlich egal.

Aber diese absolute Gleichbehandlung trotz grösserem Altersunterschied finde ich doch sehr falsch gedacht. Wie schon herrmauso schrieb. Der Große darf dann erst mit über 20 abends ausgehen, weil dann die jüngste Schwester endlich soweit ist.

Du machst das schon ganz richtig und es müssen Unterschiede her. Selbst bei unseren Zwillingen werden die gemacht. Wenn eine freiwillig beim Haushalt hilft, dann wird das auch entsprechend belohnt. Muss nicht immer etwas sein, was sie in die Hand bekommt. Eine Runde zusätzliches Kuscheln ist ihr auch sehr viel wert.

» Punktedieb » Beiträge: 17970 » Talkpoints: 16,03 » Auszeichnung für 17000 Beiträge


Ich finde, Kinder sollten ihrem Alter entsprechend behandelt werden, nicht unbedingt immer gleich. Wenn der Große mehr hilft, darf er auch mehr. Und was soll es bringen, alle Kinder zu Hause zu lassen, wenn eines krank ist? Ich glaube, ich wäre froh, wenn die gesunden eine Weile weg wären und sich selbst beschäftigen würden. Mit einer ordentlichen Erklärung verstehen auch kleine Kinder schon, dass sie etwas (noch) nicht dürfen, was sich natürlich ändert, wenn sie größer sind.

Mein Tipp: mach weiter so, wie du es richtig findest.

» dani78 » Beiträge: 85 » Talkpoints: 0,15 »


Ich finde es auch sehr seltsam, wie deine Freundin ihre Kinder trotz Altersunterschied über einen Kamm schert. Okay, wenn jetzt 1 Jahr Altersunterschied wäre, könnte ich es noch verstehen. Aber bei 6 Jahren finde ich das schon sehr ungerecht.

Wie kann es z.B. sein, dass alle Kinder zuhause bleiben müssen, wenn einse krank ist. Gerade jüngere Kinder sind ja des Öfteren krank - wieso müssen die anderen Kinder das dann ausbaden? Also ich finde das schon sehr zweifelhaft.

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» netti78 » Beiträge: 3238 » Talkpoints: 18,35 » Auszeichnung für 3000 Beiträge



Zwar ist der Altersunterschied zwischen Deinen Jungs nicht so groß, aber ich finde auch, dass man zwei ungleichaltrige Kinder auch nicht in allen Dingen gleich behandeln sollte.

Ich war auch die Ältere und durfte in einigen Angelegenheiten mehr als mein Bruder. Dafür musste ich aber auch eher bestimmte Pflichten übernehmen und durch so einen kleinen Bruder muss man in der Tat auch häufiger mal einstecken. Da war es für mich schon eine Art Genugtuung, dass ich durch das Ältersein auch einige Vorteile hatte.

Daher finde ich es auch wirklich richtig, dass das ältere Kind ein paar mehr Rechte hat, im Normalfall hat es aber auch mehr Pflichten bzw. werden ihm mehr Aufgaben übertragen. Wenn es sich dabei um Dinge handelt, die unabhängig vom Kind sind nur abhängig von dessen Alter (der Größere darf also länger aufbleiben, weil er eben der Größere ist oder er bekommt aus demselben Grund auch ein wenig mehr Taschengeld), dann ist Dein Verhalten absolut in Ordnung. Alles Andere wäre den älteren Kindern gegenüber ungerecht und würde die Jüngeren bevorzugen. Andererseits macht man es sich damit aber auch leicht - hat einer Mist gebaut, dann werden halt alle bestraft, wenn Bettzeit ist dann für alle, brauchen sich die Eltern auch nicht mehr mit den Größeren auseinandersetzen. Fraglich ist nur, ob es den Kindern mit dieser Gleichbehandlung -dauerhaft- wirklich besser geht, als den Kindern, die von klein auf lernen, dass eben nicht alle gleich sind, dass manche Rechte allein durch das Älterwerden erwirkt werden, andere Rechte durchaus auch auf eigene Leistung beruhen.

Aber auch ein anderer Gedanke kann zu solch einer Beurteilung führen: Kann es sein, MoneFö, dass Deine Freundin denkt, Du würdest bei Deinen Jungs nicht nur Rechte nach erfüllten Aufgaben/Pflichten verteilen sondern je nach erfüllten Aufgaben/Pflichten auch Liebe und Zuwendung vergeben? Das glaube ich ehrlich gesagt von Dir nicht! Wenn es aber so wäre, dann würde Deiner Freundin schon zustimmen. Was Liebe, Zuwendung und Anerkennung der Kinder betrifft - die sollten schon unabhängig von Leistung und Alter sein.

» JotJot » Beiträge: 14058 » Talkpoints: 8,38 » Auszeichnung für 14000 Beiträge


Ja sie denkt ich bevorzuge den Großen, weil er schon bisschen mehr darf als der Kleine. Aber man muß daran denken, daß Kai in die Schule kommt und er darf z.B. schon mal voraus laufen, da ich weiß das er nach den Autos schaut und er es ja auch lernen muß. Leon dagegen schaut nicht so wie er sollte, den nehme ich dann lieber an die Hand. Bei ihr gibt es das nicht, daß z.B. der ältere was ansehen darf im TV und die Mädels nicht. Obwohl der Bub einem leid tun kann mit 10 Jahren.

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» MoneFö » Beiträge: 2938 » Talkpoints: -3,73 » Auszeichnung für 2000 Beiträge


Hallöchen,

So wie du das handhabst finde ich das vollkommen in Ordnung. Der Ältere hat nun mal Privilegien wie der Jüngere auch.

Mein Bruder und ich haben ja auch einen Altersunterscheid von bischen mehr als 2 Jahren und ich durfte ab einem Alter von 6 Jahren dann länger aufbleiben und habe minimal mehr Taschengeld bekommen als mein Bruder. Es war nicht viel, aber ausreichend. Meine Mutter war schon immer der Meinung, dass man da Unterschiede machen muss, ein älteres Kind hat mehr Bedürfnisse und das hat nichts mit Bevormunden zu tun. Zum Ausgleich muss man aber auch mehr Verantwortung übernehmen, im Haushalt helfen, mal auf den jüngeren aufpassen (also beim Spielen), und solche Sachen.

Mein Bruder musste eben hier wesentlich weniger machen, und durfte dafür halt auch nicht so viel. Sobald mein Bruder dann älter wurde wurde das bei ihm auch alles angehoben, es gint also immer gerecht zu, zwar wurde meines dann auch immer hochgeschraubt (Taschengeld, Aufbleibezeit, aber auch mehr Hausarbeit, auch mal dem Bruder beim lernen helfen) aber bei ihm halt auch immer.

Da frage ichmich,wo das ungerecht ist? Ungerecht ist,wenn man den 2 Jahre älteren zur selben Zeit ins Bett schicken würde wie den Jüngeren!

Liebe Grüße
winny

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» winny2311 » Beiträge: 14956 » Talkpoints: 3,97 » Auszeichnung für 14000 Beiträge


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