Ist Gentechnik die Lösung gegen Lebensmittelknappheit?

vom 12.09.2013, 09:06 Uhr

Was haltet ihr von Gentechnik? Ich denke man kann es so und so sehen. Zum einen ist es gut für Länder in denen Nahrungsmittelnot herrscht. Dort könnten Pflanzen so verändert werden, dass sie mehr Ertrag liefern und dazu beitragen, dem Hunger der Menschen gerecht zu werden.

Allerdings ist es sicherlich auch eine Gefahr. Die Pflanzen können nur noch das, was die Menschen wollen. Einen Schnellen Ertrag und somit mehr Geld, meist in den Ländern, in denen es keine Hungernot gibt. Auch bei Tieren wird daran gedacht, diese Gentechnisch zu verändern. Wie dort der Stand der Dinge ist, weiß ich aber nicht genau.

Was meint ihr zum Thema Gentechnik? Ist es die Lösung gegen Hungersnot oder haltet ihr davon nichts?

» -Kev- » Beiträge: 15 » Talkpoints: 6,14 »



Generell klingt es erst mal nach einer guten Idee. Der Hunger ist nicht zu leugnen und die Gentechnik hat schon tolle Früchte gezüchtet. Mich ängstigt nur, was sie bei diesem Züchten alles lernen und worauf sie dieses Wissen dann anwenden werden. Wie eben, dass sie auch Tiere gentechnisch verändern und irgendwann auch Menschen. Je mehr sie lernen und je mehr Grenzen und Hemmungen fallen, desto beängstigender wird es. Aber das lässt sich wohl auch durch ein Verbot von gentechnische veränderten Pflanzen nicht mehr aufhalten.

Ein weiterer Punkt ist das Saatgut. Die Bauern können nicht einfach selber etwas Saatgut auf ihren Feldern gewinnen, dass sie in der nächsten Saison aussäen. Dabei würden keine Pflanzen mit den gleichen Eigenschaften wachsen, sondern im Gegenteil ganz verkümmerte Pflanzen mit sehr schlechtem Ertrag. Daher sind die Bauern gezwungen, jedes Jahr wieder teures Saatgut einzukaufen. Auch wenn sie durch eine schlechte Ernte gar keine Rücklagen für eine solche Investition haben. Sie sind vollkommen abhängig vom Saatguthersteller.

Ich denke, eine viel bessere Möglichkeit, die Lebensmittelknappheit zu bekämpfen ist die vegane Ernährung. Für ein Kilo Rindfleisch müssen sieben Kilo Getreide angebaut werden. Zudem werden dabei mehrere tausend Liter Wasser verbraucht. Es wäre viel sinnvoller, diese sieben Kilo Getreide direkt als menschliche Nahrung zu nutzen oder eben etwas anderes für Menschen anzubauen.

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» Bienenkönigin » Beiträge: 9448 » Talkpoints: 19,93 » Auszeichnung für 9000 Beiträge


Die Idee an sich finde ich im Prinzip gut. Ich habe während meines Studiums mal in einem Buch gelesen, dass jetzt Reispflanzen gentechnisch so dermaßen verändert werden sollen, dass sie auch in Afrika unter dürreähnlichen Bedingungen gedeihen und Früchte tragen können. Wenn das gentechnisch also wirklich gelänge, wäre das theoretisch ein erster Schritt in Richtung Welthungerbekämpfung. Aber eben nur theoretisch, ich glaube die Praxis wird da ganz anders aussehen.

Besagtes Saatgut für genveränderte Pflanzen wird nicht gerade billig sein und ich bezweifle stark, dass sich die armen Bauern das leisten können werden. Ich könnte mir vorstellen, dass höchstens die Plantagenbesitzer sich sowas leisten können werden, aber die bauen ja in erster Linie für den Export an und betreiben keine Subsistenzwirtschaft. Was man auch nicht unterschätzen sollte sind die Folgen für die Umwelt. Es könnten ganze Ökosysteme aus dem Gleichgewicht geraten mit katastrophalen Folgen für Mensch und Umwelt, welche wir im Moment gar nicht abschätzen können.

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» Olly173 » Beiträge: 14700 » Talkpoints: -2,56 » Auszeichnung für 14000 Beiträge



Meiner Ansicht nach gibt es viel bessere Lösungen, um den Welthunger zu stoppen. Es würde schon alleine helfen, wenn wir Lebensmittel wie zum Beispiel Fleisch wieder eher als Luxusgüter ansehen würden, also wenn diese einfach mal wieder ein bisschen teurer wären. Es ist nämlich so, dass ein Großteil der Ernte, und zwar mehr als die Hälfte, nicht von Menschen gegessen wird, sondern für Tiere. Irgendwie ist das doch abstrus: Wir pflanzen zum Beispiel Soja an, um es dann den Tieren zum Essen zu geben und dann wiederum die Tiere zu essen. Viel sinnvoller wäre es, die Pflanze direkt zu essen, ohne den Umweg über die Tiere zu gehen. Das würde zum einen Tierleid in der Massentierhaltung verhindern und zum anderen könnten dreißig Prozent mehr Menschen ernährt werden.

So hoch ist der Prozentsatz bei der Gentechnik soweit ich weiß nicht. Ich sehe Gentechnik auch sehr kritisch. Da es sie noch nicht so lange gibt, kann man die Langzeitschäden, die dadurch eventuell entstehen könnten, nicht so wirklich einschätzen und ich finde, es ist schon ein großes Risiko, was da dahinter steckt, denn inwieweit die Gentechnik unsere Gesundheit beeinflusst, wissen wir selbst ja nicht unbedingt.

Ich denke, Gentechnik wird von vielen Leuten auch einfach so positiv und als Lösung für den Welthunger dargestellt, weil es zum Beispiel für Bauern auch viel mehr Geld einbringt, als wenn sie ihr Obst und Gemüse in Bio-Form anbauen. Bei genveränderten Pflanzen ist der Ertrag eben viel höher und auch sicherer, weil sie gegen Wetter auch resistenter sind als gewöhnliche Pflanzen. Aber man muss das alles immer kritisch hinterfragen, denke ich.

» *sophie » Beiträge: 3506 » Talkpoints: 1,38 » Auszeichnung für 3000 Beiträge



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