Auslandshunde und Mittelmeerkrankheiten

vom 29.07.2013, 07:09 Uhr

Wir überlegen und schauen ja schon länger nach einem zweiten Hund. Und eigentlich wollten wir keinen Hund aus dem Ausland. Nun habe ich aber durch den Tierschutz eine junge Hündin aus einer Tötungsstation entdeckt, die es uns beiden angetan hat. Sie noch sehr jung und wäre zwischen 5 und 6 Monaten alt, wenn sie zu uns nach Deutschland käme.

Sie ist dann natürlich geimpft, gechipt und auf Mittelmeerkrankheiten getestet. Nun habe ich aber gelesen, dass diese Krankheiten auch erst noch nach Jahren plötzlich auftreten können. Nun habe ich natürlich Angst, dass dies dann passieren könnte. Einmal natürlich wegen dem Hund, weil es schlimm wäre, wen sie dann sehr krank würde und zum anderen, weil es ja hohe Kosten verursachen kann. Mich würde interessieren, welche Erfahrungen ihr vielleicht mit Mittelmeerkrankheiten bei Hunden gemacht habt. Wir hatten schon überlegt, nach einer Krankenversicherung zu schauen, die wir dann für den Hund abschließen.

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» Nelchen » Beiträge: 32238 » Talkpoints: -0,25 » Auszeichnung für 32000 Beiträge



Ich kenne das so, dass man Krankheiten, die das Tier aus dem Tierheim bereits bei Übergabe hat, kostenlos im Tierheim behandeln lassen kann. Zumindest macht dies das Tierheim in Berlin so. Sonst würden sie kränkliche Tiere kaum vermitteln können.

Ich würde das Tierheim da einfach mal drauf ansprechen. Ich kenne mich zwar mit Mittelmeerkrankheiten nicht aus, aber vermutlich kann ein Tierarzt das schon diagnostizieren, dass das so eine Krankheit mit so einer langen Inkubationszeit ist?

Außerdem zu deiner Beruhigung: Bekannte von mir hatten mal aus dem Urlaub in Spanien einen Straßenhund mit gebracht, der ihnen leid getan hat. Er hat sich zeitlebens bester Gesundheit erfreut und sich von der Gesundheit in nicht von einheimisch geborenen Hunden unterschieden. Das war zwar sicher Glück, zeigt aber auch, dass nicht zwangsläufig alle Mittelmeerhunde krank werden müssen.

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» trüffelsucher » Beiträge: 12446 » Talkpoints: 3,92 » Auszeichnung für 12000 Beiträge


Als ich vor kurzem mit meinem Hund in den Urlaub gegangen bin, habe ich von so einer Mittelmeer-Krankheit erfahren. Diese tritt nicht nur im Mittelmeer-Raum auf, sondern auch teilweise in Ungarn, wo ich Urlaub gemacht habe, deswegen habe ich meinen Hund dagegen behandeln lassen. Das Risiko besteht, dass deine Hündin diese Krankheit auch haben könnte, deswegen erzähle ich kurz davon.

Und zwar handelt es sich bei der Krankheit um sogenannte Herzwürmer. Ich hoffe, ich gebe jetzt keine falschen Informationen, aber meine Tierärztin hat es mir mehrmals erklärt. Du kannst ja selbst noch einmal danach googlen, wenn du möchtest. Und zwar kommen diese Herzwürmer durch Stiche von Stechmücken in den Körper des Hundes und setzen dich dort dann, wie der Name sagt, am Herz fest. Nach außen hin bemerkt man gar nichts, aber es besteht ein erhöhtes Risiko eines Herzinfarktes. Der kann dann vom einen zum anderen Moment kommen und auch erst nach mehreren Wochen, Monaten oder sogar Jahren, nachdem sich die Herzwürmer festgesetzt haben.

Ich weiß leider nicht, inwieweit man durch Untersuchungen erkennen kann, ob der Hund Herzwürmer hat. Es gibt Behandlungen, durch die man im Voraus verhindern kann, dass der Hund von den Stechmücken, die dafür sorgen, dass der Hund Herzwürmer bekommt, nicht gestochen wird, aber wie es mit einer Behandlung im Nachhinein aussieht, weiß ich nicht.

Das Risiko, dass gerade dein Hund daran leidet, ist nicht sonderlich groß, nehme ich mal an. Aber ich würde an deiner Stelle, sobald du den Hund hast, einen Arzt aufsuchen und diesen darum bitten, den Hund wirklich vollkommen durch zu checken. Nicht nur wegen Herzwürmern, sondern auch wegen allerlei anderen Krankheiten, die er sich dort eingefangen haben könnte. Leider besteht die Möglichkeit, dass er krank ist nunmal.

» *sophie » Beiträge: 3506 » Talkpoints: 1,38 » Auszeichnung für 3000 Beiträge



Herzwürmer sind nur eine von einigen Mittelmeerkrankheiten von denen viele durch Zecken übertragen werden. Die Hunde werden vorher noch in Spanien auf diese Krankheiten getestet und kommen erst dann nach Deutschland. Ich glaube sie dürften sonst auch nicht ausreisen, ebenso muss der Impfschutz vorhanden sein und die Hunde einen Chip haben. Das macht alles die Tierschutzorganisation noch.

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» Nelchen » Beiträge: 32238 » Talkpoints: -0,25 » Auszeichnung für 32000 Beiträge



Ich kann deine Sorgen und Gedanken verstehen und würde wahrscheinlich auch erst einmal darüber nachdenken aber ich denke, dass man einfach nie sicher sein kann, ob der Hund immer gesund bleibt und es hierbei egal ist, wo der Hund herkommt. Natürlich sind die Mittelmeerkrankheiten schlimm aber wenn der Hund auf diese Krankheiten getestet wurde und der Test negativ war, dann würde ich mir vermutlich erst einmal keine großen Sorgen mehr machen. Es ist ja einfach so, dass der Hund immer Krankheiten bekommen kann und es auch in Deutschland sehr viele schlimme Hundekrankheiten gibt.

Wenn es also darum geht, dass keine Tierarztkosten entstehen dürfen, dann sollte man sich generell kein Tier anschaffen, denn auch Hunde aus deutschen Tierheimen können sehr krank werden. Wir haben einen Hund in der Familie, der aus einem deutschen Tierheim stammt und der leider sehr viele schlimme Krankheiten hat. Für diesen Hund haben die Besitzer schon mehrere tausend Euro an Tierarztkosten bezahlt. Ich sage immer, dass der Hund großes Glück gehabt hat, dass er zu diesen Leuten gekommen ist, da er woanders vermutlich schon lange eingeschläfert worden wäre, aufgrund der hohen Tierarztgebühren.

Was ich damit sagen möchte, ist dass jeder Hund krank sein kann, ob er nun aus dem Mittelmeerraum kommt oder nicht. Wenn er also negativ auf diese Krankheiten getestet wurde, dann würde ich mir an deiner Stelle keine großen Sorgen machen. Wie gesagt, natürlich kann später noch mal eine Krankheit ausbrechen aber im Leben des Hundes kann er auch noch viele andere Krankheiten bekommen, davor ist leider niemand geschützt.

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» Prinzessin_Erika » Beiträge: 2010 » Talkpoints: 6,28 » Auszeichnung für 2000 Beiträge


Das Risiko ist immer da und du hast doch bzgl. Kosten auch dann das Risiko, wenn z.B. dein Hund angefahren wird. Hier wird jeder Tierarzt bei unverhältnismäßigen Kosten sicher auch den Weg der Einschläferung in Betracht ziehen. Das mag dann schrecklich sein - aber es ist immer eine Abwägung der Möglichkeiten.

Dann würde ich es auch so sehen, wie die Vorredner hier: wenn der erste Check negativ auffällt, ist das Risiko schlicht gering und du solltest dir keine weiteren Sorgen machen. Zumal du es nicht in der Hand hast. Risikofrei bekommst du jedenfalls so was nicht - aber die Wahrscheinlichkeit ist vermutlich verschwindend gering.

» derpunkt » Beiträge: 9898 » Talkpoints: 88,55 » Auszeichnung für 9000 Beiträge


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